Citroën Campingbus-Studie (2020)
Bereits im Frühjahr präsentierte Citroën eine Campingbus-Studie, jetzt wird die Konzeptfahrzeug mit einer eigenen Zubehör-Kollektion ergänzt. „The Citroënist“ auf Spacetourer hat einen Innenausbau der Marke Pössl.
Citroën will weiter den Wohnmobil-Markt erobern – und das gelingt der Marke auch; allerdings hauptsächlich als Basisfahrzeughersteller. Laut eigenen Angaben sind sie in Europa die Nummer Zwei und konnten ihren Absatz um 68 Prozent steigern. Diesen Erfolg feiert der französische Autobauer bereits im Frühjahr 2019 auf dem Genfer Autosalon mit einer eigenen Campervan-Studie namens „The Citroënist“.
Ende September 2019 wird Citroën das Konzeptfahrzeug auf der Freizeitmesse „Salon des Véhicules du Loirsirs“ in Paris wieder dabei sein. Seither hat der Hersteller den Campingbus weiter optimiert und um eine „The Citroënist“-Kollektion ergänzt. Dies umfasst beispielsweise das zum Campingbus passende Fahrrad mit dem sperrigen Namen „Rider The Citroënist by Martone“. Das Rennrad gibt es für 950 Euro.
promobil stellt das Konzeptfahrzeug The Citroënist vor und zeigt alle Stärken und Schwächen.
Alle Vor- und Nachteile des Concept-Cars
(+) leichtgängiges Aufstelldach(+) Viel Flexibilität bei der Raumnutzung dank Einzelsitzgrundriss (+) bequeme Sitze aus der Mittelklasse-Limousine C4 Cactus(+) im Innenraum integrierte Fahrradschienen für bis zu zwei Räder(+) elektrische Schiebetüren auf beiden Seiten(+) vollausgestattetes Spacetourer-Basisfahrzeug, z.B. Head-Up-Display, etc.(+) Dusche im Heck
(-) Grundriss hat nur 2 Schlafplätze im Dach, untere Liegefläche fällt weg(-) Studienfahrzeug enthält weder Kühlschrank noch Küche, sondern ein On-Board-Office
Grundriss und Innenausbau
Irgendwie bekannt kommt einem diese Studie schon vor. Schließlich gibt es bereits einen ganz ähnlichen Kompaktcamper auf Spacetourer-Basis, den Pössl Campster. Und ja, ganz falsch liegt man mit dem ersten Eindruck nicht: Für den Innenausbau der Studie zeigt sich Pössl verantwortlich. Sowohl Studie als auch das Serienmodell bieten ein Aufstelldach mit Panoramafunktion und Bett – und wendige Außenmaße. Doch was bringt dieses Concept Car denn nun neues – auch im Vergleich zu den früheren Studien 4x4 Ë und Rip Curl?
An den Campster erinnern die Möbelzeile und der herausnehmbare Küchenblock. Der Unterschied beim Citroënist: Es gibt nur vier Einzelsitze, der Campster hat bis zu 7 Plätze. Die zwei Sitze sind mit gestepptem, grauen Stoff bezogen und bieten breite, weiche Sitzflächen. Zwei befinden sich vorne im Fahrerhaus, in der zweiten und dritten Reihe hintereinander sind jeweils die beiden anderen auf der Beifahrer-Seite. Zwischen den Sitzen und der Möbelzeile steht eine Fahrradschiene.
Der Innenraum ist mit einem grauen Stoff bezogen, genauso wie die Oberseite des Panorama-Aufstelldachs. Ein Gurt zum Hoch- und Herunterklappen des Dachs verläuft quer über die Fahrzeugbreite, so dass man es von verschiedenen Positionen aus zuziehen kann. Für Stehhöhe lässt sich das Bett an die Fahrzeugdecke des aufgestelltens Dach drücken. Insgesamt ist die Verstellfunktion des Klappdachs leichtgängig.
Die Möbelzeile auf der Fahrerseite bietet viele geschlossene Fächer. Wer das Campingfahrzeug zum Arbeiten nutzen will, der kann den Möbelblock in eine variable Multimedia-Unit verwandeln. Die Arbeitsfläche ist mit einem versenkbaren TV-Bildschirm versehen. Via „Click&Share“ kann man Inhalte teilen und die Mitfahrer können auf der Fahrt Straßenkarten lesen, die Strecke planen oder Videos und Fotos anschauen. Im Stand lassen sich die Vordersitze drehen – dann wird der Citroënist zur Multimedia-Lounge.
Im Heck ist ein Duschschlauch angebracht. Unter der Heckklappe kann man sich hinter dem Fahrzeug stehend waschen. Die Wassertanks dafür sind in der Möbelzeile untergebracht.
Design und Antrieb
Das Außendesign ist komplett in Schwarz-Weiß gehalten. Nur eine rote, automotive Zierleiste als horizontale Linie unterbricht den minimalistischen Stil, genauso wie rote Akzente an der Felge. Der Citroënist ist mit 17-Zoll-Aluminiumfelgen ausgestattet, die jeweils mit fünf Speichen im Diamant-Design aufwarten. Die seitlichen Schiebetüren werden elektrisch gesteuert und bieten einen Keyless-Entry.
So verheißungsvoll und abenteuerlich das Äußere wirkt, so soll der Antrieb diese Versprechen auch erfüllen: Das Studienfahrzeug hat erhöhte Bodenfreiheit und einen zuschaltbaren Allradantrieb aus dem Hause Dangel. Mit 150 PS und einer manuellen Sechsgang-Schaltung soll der Kompaktcamper auch auf unwegsamen Routen Fahrspaß liefern.
Für Fahrsicherheit und -komfort sorgen verschiedene Fahrassistenzsysteme, wie etwa die Active Safety Break. Im Bereich Konnektivität will der Citroënist ebenfalls mitmischen: Er hat ein farbiges Head-up-Display, die Navigation CITROËN Connect NAV und Mirror Screen an Bord.
The Citroënist Concept (2020)
Länge/Höhe/Breite: 4,95/1,99/1,96 Meter Basisfahrzeug: Spacetourer BlueHDI, 150 PS, Allradantrieb
Der Citroënist ist eine Mischung aus Pössl Campster, dem Citroën Spacetourer Rip Curl Concept (einem Showcar, das ebenso in Pössl-Kooperation entstanden ist) und der vor zwei Jahren vorgestellten 4x4 Ë-Studie. Das Fahrzeug hat die campingtypische Möbelzeile, wie sie beim Rip Curl-Modell und dem Pössl Campster zu finden sind. Hinzukommt mehr Flexibilität beim Campen und im Alltag dank frei verstellbare Einzelsitze wie sie die 4x4 Ë-Studie hat.
Ob sich Citroën dieses Mal traut mit einer Campingfahrzeug-Studie in Serie zu gehen? Es bleibt spannend, Potenzial hat das Modell, da es Vorteile vorheriger Studien in sich vereint.