Französischer Oberklasse-Chic ab 47.550 Euro
Die erste Limousine von DS ist ab sofort ab 47.550 Euro bestellbar. Der DS 9 teilt sich zwar die Plattform mit dem Peugeot 508, ist aber deutlich länger geraten. Damit dürfte der DS 9 künftig auch die neue französische Staatslimousine werden.
Der PSA-Konzern ist, neben VW und seiner MQB-Architektur, ein Paradebeispiel für die konsequente Nutzung einer gemeinsamen Plattform über alle Marken und viele Modelle. Zwei Architekturen nutzen die Franzosen für ihre Palette. EMP2 heißt der PSA-Baukasten für kompakte und größere Fahrzeuge. Hierauf bauen SUV wie der Citroën C5 Aircross, der Opel Grandland X und der DS 7 Crossback, die Mittelklasselimousine Peugeot 508 nebst Kombiversion und sogar Großraumvans in Form von Citroën Spacetourer, Opel Zafira Life und Peugeot Traveller auf.
Auch die erste Limousine unter dem Label von DS, der DS 9, darf diese Plattform nutzen. In gestreckter Form läuft der 4,93 Meter lange Neuling in China vom Band. Zum Vergleich: Der aktuelle Peugeot 508 bringt es auf 4,75 Meter. Der auf Komfort und Extravaganz getrimmte DS 9 soll besonders den Fond-Passagieren großzügige Platzverhältnisse bieten. Dabei spielt freilich auch der Radstand von 2,90 Meter eine Rolle. Auch hier überragt der DS den Peugeot, in diesem Fall um elf Zentimeter. Nicht nur das spricht dafür, dass dem DS 9 auch eine Zukunft als neue offizielle französische Staatslimousine bevorsteht.
Länger und geräumiger als der 508
Mit dem großen Kühlergrill und den flachen LED-Leuchten an Front und Heck folgt der DS 9 einer Design-Linie, die mit dem DS7 Crossback erstmals eingeschlagen wurde. Neu ist eine Metallleiste auf der Motorhaube, die sich vom Markenlogo bis zu Windschutzscheibe zieht. Ein interessantes Detail sind Positionsleuchten im Rahmen der Heckscheibe. Sie sollen als Verbeugung an die klassische (Citroën) DS aus dem Jahr 1955 erinnern. Hier waren die Blinker tropfenförmig an der Heckscheibe angebracht.
Drei Plug-in-Hybride, kein Diesel
Den neuen DS 9 gibt es mit einem 225 PS starken 1,6 Liter-Benziner (ab 47.550 Euro) und einem Plug-in-Hybrid-Antrieb mit der gleichen Systemleistung (ab 52.810 Euro). Hier wird der 180 PS leistende Vierzylinder-Benziner mit einem 81 kW (110 PS) starken Elektromotor kombiniert. Der Antrieb erfolgt über die Vorderachse, eine Achtgang-Automatik sortiert die Übersetzungen. Die Lithiumionen-Batterie speichert maximal 11,9 kWh Strom, was je nach Modell für eine elektrische Reichweite von bis zu 48 Kilometern (nach WLTP) sorgen soll. Ohne Zutun des Verbrenners soll der DS 9 E-Tense, so der Name des Plug-in-Hybriden, bis zu 135 km/h fahren können.
Etwas zeitversetzt folgen zwei weitere Plug-in-Hybride. Ebenfalls mit angetriebenen Vorderrädern plant DS Automobiles eine Leistungsstufe mit 250 PS. Das Topmodell erhält einen zweiten Elektromotor an der Hinterachse und somit Allradantrieb. Die Systemleistung soll bei 360 PS liegen. Auch diese Teilzeit-Elektroantriebe sind mit einer Achtgang-Automatik verknüpft. Dieselmodelle sind nicht geplant.
Adaptives Fahrwerk
Vom DS 7 Crossback ist eine adaptive Fahrwerksregelung bekannt, mit der das Fehlen einer früher typischen Hydropneumatik-Federung wettgemacht werden soll. Eine Kamera hinter der Windschutzscheibe scannt die Fahrbahnbeschaffenheit. Je nach Bedarf werden die Dämpfer vorkonditioniert, was den Fahrkomfort erhöhen soll.
Auch bei den Fahrassistenten greift der DS 9 auf aktuelle Konzernware zurück. Er kann automatisch die Fahrspur, die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vorausfahrenden halten und beim Einparken assistieren. Night Vision erleichtert Fahrten bei Dunkelheit. Eine weitere Kamera überwacht das Gesicht des Fahrers. Werden Ablenkung oder Müdigkeit erkannt, weist das Auto optisch und akustisch darauf hin.
Das Cockpit folgt im Design den DS-Modellen DS 3 Crossback und DS 7 Crossback. Digitale Displays für die Instrumente hinter dem Lenkrad und für das Infotainment-System entstammen dem Konzernregal. Das Drumherum wird markentypisch in verschiedenen Ausstattungslinien und zusätzlichen Innenraumwelten angeboten.