Verlust in schnellen Passagen
Die Formel 1-Saison 2021 startet wie das alte Jahr in Abu Dhabi aufgehört hat. Mit einer Pole Position von Max Verstappen. Die Mercedes-Piloten waren schon froh, dass ihr Auto seit den Testfahrten besser geworden ist.
So ändern sich die Zeiten. Bei Mercedes freut man sich über die kleinen Dinge. Lewis Hamilton./span> und Valtteri Bottas werten die Startplätze 2 und 3 als Erfolg. Mehr war nicht drin, auch wenn es zwischenzeitlich im Duell mit Max Verstappen nach einem Kopf-an-Kopfrennen ausgesehen hat. Auf dem Medium-Reifen im Q2 war Hamilton schneller als sein Herausforderer. Im ersten Q3-Versuch fehlten ihm nur 23 Tausendstelsekunden.
Doch beim zweiten Schuss im Finale sorgte der Red Bull.Pilot für klare Verhältnisse. Der Rückstand von 0,388 Sekunden auf Verstappen ist aus Sicht von Hamilton eine Hausnummer. Zerlegt man die beiden Runden in ihre Einzelteile, dann verliert der Mercedes den größten Teil seiner Zeit in den schnellen Kurven von Sektor 2. Da nimmt Verstappen dem Weltmeister 0,228 Sekunden ab. In den Abschnitten, wo Geraden und langsame Kurven überwiegen, bewegen sich die Abstände im Hundertstelbereich. Der Topspeed ging mit 314,2 zu 313,6 km/h knapp an Mercedes.
Wie schon am Freitag büßte Mercedes im zweiten Teil der Runde und ganz am Ende der Geraden Zeit auf den Konkurrenten. ein. Der Mercedes.Motor ging früher als der Honda in den Ladebetrieb. "Uns geht früher die Energie aus", bedauerte Teamchef Toto Wolff. Auch beim Auto gibt es Verbesserungsbedarf. Das Fundament ist gut, aber es ist schwieriger, es in seinen Wohlfühlbedarf zu bringen. "Wir müssen die Reifen und unser Auto besser verstehen, um es zu optimieren", fordert der Chef.
Mercedes mit Schritt vorwärts
Die Mercedes.Piloten werteten das erste Trainingsergebnis des Jahres als Teilerfolg. "Es war enger als erwartet. Wir haben einen Schritt vorwärts gemacht", lobte Hamilton. Der Mercedes war nach einem Generalumbau der Fahrzeugabstimmung deutlich besser ausbalanciert als bei den Testfahrten. Allerdings kamen die Bedingungen den Silberpfeile entgegen. Auf der Zielgeraden herrschte leichter Gegenwind. Die Asphalttemperaturen fielen auf 33 Grad. Das ist der Idealzustand. Wenn es am Renntag wie angekündigt windiger werden soll, könnten die Probleme mit dem instabilen Heck wieder zurückkehren.
Hamilton machte sich keine großen Illusionen: "Wir wussten vom ersten Tag an, dass Red Bull hier das schnellere Auto hat. Wenn wir gegen sie eine Chance haben wollen, müssen wir uns steigern." Bottas unterstreicht: "Das Auto ist seit dem Test besser geworden. Aber da muss noch mehr kommen." Der Finne kam in der letzten seiner 17 Qualifikationsrunden auf eine akzeptable Zeit. Zwei Zehntel Rückstand auf Hamilton sind verschmerzbar. Vorher waren es zwischen regelmäßig fünf und sieben Zehntel.
Zwei Mercedes gegen einen Red Bull./strong>
Vor vier Monaten war das Ergebnis an gleicher Stelle noch umgekehrt. Da hängte Hamilton seinen Widersacher um 0,414 Sekunden ab. Obwohl die Autos zu 70 Prozent eine Übernahme ihrer Vorgänger sind, wurde die Formel 1-Welt auf den Kopf gestellt. Red Bull büßte 1,3 Sekunden auf seine Vorjahreszeit ein, bei Mercedes waren es 2,1 Sekunden.
Die aerodynamischen Einschnitte trafen Mercedes offenbar härter als Red Bull. In welchem Ausmaß das auf das Fahrzeugkonzept zurückzuführen ist, trauen sich noch nicht einmal die Ingenieure zu beurteilen. Für Teamchef Toto Wolff lässt sich das nicht so einfach damit beantworten, dass der Mercedes hinten weniger Bodenfreiheit hat als der Red Bull. "Die Zahlen lassen das vermuten, aber da spielen noch andere Faktoren mit hinein. Zum Beispiel auch die Reifen."
Lewis Hamilton./span> sieht in den geänderten Aerodynamikregeln einen Anschlag auf Mercedes. "Sie wurden mit dem Ziel gemacht, uns einzubremsen. Mit dem Motor war es das gleiche. Da haben sie mitten in der Saison nur noch einen Power-Modus zugelassen. Es ist für uns eine Motivation, uns trotzdem nicht hängen zu lassen und zurückzuschlagen."
Der größte Lichtblick aus Sicht des Titelverteidigers ist, dass Verstappen wieder mal alleine gegen zwei Silberpfeile fahren muss. Sergio Perez flog schon im Q2 aus dem Rennen und kann vom elften Startplatz seinem Teamkollegen nicht helfen. "Das gibt uns im Rennen einen Vorteil in die Hand", hofft Bottas.