Irrsinniges Wachstum möchte man glauben

EU-Neuzulassungen Juni 2021: Stetiges, aber langsames Wachstum
Im März 2020 war der europäische Automarkt noch im Würgegriff des Corona-Lockdowns. Ein Jahr später liegt der Zuwachs entsprechend hoch. Die europäischen Automobilhersteller melden ein Plus von 87,3 Prozent.
Vor einem Jahr waren in Europa nahezu alle Autohäuser dicht, Corona hatte den Autohandel in die Knie gezwungen. Im März 2021 läuft es europaweit deutlich besser, wenn auch noch nicht völlig ungehemmt. Entsprechend präsentieren sich auch die europäischen Pkw-Neuzulassungen.
Italien wächst um fasst 500 %
Wie der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) mitteilt, wurden im März in der EU insgesamt 1.062.446 Autos erstmals in den Verkehr gebracht. Das Plus gegenüber dem Vorjahr liegt damit bei 87,3 Prozent. Absolut gesehen liegt der Absatz damit aber immer noch klar unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Im März der Jahre 2017 bis 2019 wurden immer über 1,2 Millionen Pkw verkauft.
Das Plus des Gesamtmarkts gründet auf satten Zuwächsen vor allem in den Volumenmärkten. Der deutsche Markt wächst im März um 35,9 Prozent auf 292.349 Neuzulassungen. Frankreich kann um 191,7 Prozent auf 182.774 Neuwagen zulegen. Um nahezu unglaubliche 497,2 Prozent wächst der italienische Markt auf 169.684 Neuzulassungen. Plus 128 Prozent und 85.819 Neuzulassungen meldet Spanien. Ex-EU-Mitglied Großbritannien bleibt da mit 11,5 Prozent Steigerung bescheiden, stellt aber mit 283.964 Neuzulassungen den zweitgrößten Markt.
Betrachtet über das erste Quartal konnte der europäische Automarkt gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent auf bislang 2.560.330 Neuzulassungen zulegen. Großbritannien bleibt mit 425.525 Neuzulassungen noch um 12 Prozent hinter dem Vorjahr zurück.
Über 800 % Plus für Lancia/Chrysler
Analog zum Gesamtmarkt legten im März auch einzelne Marken extrem zu. Besonders hervor stechen dabei die Marken aus dem Stallantis-Konzern, die fast alle dreistellige Zuwächse verzeichnen. Highlight ist hier die Paarung Lancia/Chrysler die um sagenhafte 885,3 Prozent wachsen – unter dem Strich aber dennoch nur auf 5.094 Neuzulassungen im März kommen.
Marktführer bleibt der Volkswagenkonzern mit einem Marktanteil von 25,3 Prozent, Stellantis folgt mit einem Marktanteil von 23,7 Prozent. Stärkste Einzelmarke bleibt weiter VW mit einem Marktanteil von 11,2 Prozent. Peugeot liegt bei 7,2 Prozent und ist damit die zweite Kraft. Renault mit 6,3 Prozent Marktanteil komplettiert das Podest. Es folgen Mercedes (5,7 %), Toyota (5,4 %), Skoda gleichauf mit BMW (jeweils 5,3 %), Fiat (5,0 %), Audi (4,8 %) und Citroën (4,7 %). Opel liegt mit 4,4 Prozent Marktanteil knapp vor Ford mit 4,3 Prozent. Dahinter liegen Hyundai (3,7 %), Kia und Seat gleichauf bei 3,4 %, Dacia mit 3,0 Prozent und Volvo mit 2,8 Prozent.