Verstappen schlägt zurück
Max Verstappen hat im dritten Training von Imola die schnellste Runde gedreht. Auf Rang zwei landete dahinter überraschend Lando Norris im McLaren. Der große Rückstand der Mercedes von mehr als einer halben Sekunde muss die Silberpfeil-Fans noch nicht beunruhigen.
Nach dem Bruch der Antriebswelle am Verstappen-Auto im zweiten Training war die Laune im Red-Bull-Lager im Keller. Samstagfrüh sah die Welt aber schon wieder ganz anders aus. In 1:14.958 Minuten drehte der Holländer die schnellste Runde des bisherigen Wochenendes. Kein anderer Pilot kam auch nur in die Nähe der 1:15er-Marke.
Erster Verfolger von Max Verstappen im dritten Training war überraschend Lando Norris. Der McLaren-Youngster blieb im zweiten Anlauf seiner Quali-Übung auf Soft-Reifen aber bereits viereinhalb Zehntel hinter der Bestmarke seines Kumpels. Mit der Vergabe der Startplätze in der ersten Reihe dürfte der Brite wohl nichts zu tun haben. Mercedes wurde unter Wert geschlagen.
Mercedes unter Wert geschlagen
Lewis Hamilton und Valtteri Bottas hatten ihre schnellen Runden deutlich früher in der Session gedreht, als die Temperaturen und das Griplevel noch deutlich niedriger lagen. Außerdem wurden beiden Mercedes-Piloten die schnellsten Zeiten gestrichen, weil sie in Kurve 9 zu weit über den Streckenrand hinausfuhren.
So blieb Hamilton am Ende nur der dritte Rang mit fünfeinhalb Zehnteln Rückstand. Bottas fand sich sogar nur auf Rang 8 in der Trainingstabelle wieder. Gute Zwischenzeiten deuteten aber immer wieder darauf hin, dass sie das Tempo von Verstappen mitgehen können. Der Kampf um Pole Position in der Qualifikation scheint ein Krimi zu werden.
Hinter Sergio Perez im zweiten Red Bull geigte auch Charles Leclerc wieder groß auf. Mit Platz fünf bestätigte der Monegasse die gute Ferrari-Form vom Freitag. Leclerc wird sich wohl mit Norris und Pierre Gasly um die Plätze hinter den Top-Teams in den vorderen Reihen streiten. Gasly fehlten in der Generalprobe anderthalb Zehntel auf Leclerc.
Auf Carlos Sainz im zweiten Ferrari und dem bereits erwähnten Bottas folgten am Ende der Top Ten die beiden Alpine-Piloten Esteban Ocon und Fernando Alonso. Das sieht immerhin nach einer kleinen Steigerung für das französische Nationalteam aus. Allerdings ist die Tabelle wegen vieler gestrichener Zeiten nicht ganz aussagekräftig. Im Training gingen viele Piloten über die Limits der Streckenbegrenzung hinaus.
Schumacher setzt Ausrufezeichen./strong>
So wurde auch die erste schnelle Runde von Sebastian Vettel wieder aus der Wertung genommen. Im zweiten Anlauf kam der Heppenheimer dann aber ohne sichtbare Probleme über die 4,909 Kilometer, am Ende sprang aber nur die 14-beste Zeit heraus. Immerhin konnte Vettel den Rückstand auf Teamkollege Lance Stroll mit anderthalb Zehnteln einigermaßen in Grenzen halten.
Besser lief es für den zweiten Deutschen im Feld, Mick Schumacher. Mit Platz 16 setzte der Rookie ein echtes Ausrufezeichen. Der Youngster ließ nicht nur Teamkollege Nikita Mazepin hinter sich, sondern auch die beiden Alfas von Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen sowie den Williams von Nicholas Latifi.
Apropos Latifi: Der Kanadier sorgte kurz vor Halbzeit für die spektakulärste Szene der Session. In der Villeneuve-Schikane war der Williams-Pilot etwas schnell unterwegs und rutschte ins Kies. Erst der Aufprall in die Bande stoppte die kleine Offroad-Einlage.
Die Rennleitung ließ den Trainingsbetrieb sofort unterbrechen. Latifi konnte seinen Dienstwagen aber per Rückwärtsgang selbst aus der misslichen Lage befreien. Mit einem halb abgebrochenen Frontflügel schleppte sich der Youngster zurück an die Box. Nach einer vierminütigen Pause konnte es für die restlichen Piloten direkt weitergehen.