Überraschung im Crashtest
Der indische Autobauer Mahindra hat die neue Version seines Geländewagens Thar vorgestellt. Und die sieht irgendwie aus, als wäre sie der Bruder des Jeep Wrangler. In mindestens einem Punkt ist der Mahindra allerdings besser.
Mahindra und Jeep, das ist eine ganz besondere Beziehung. Erst im Juni 2020 hatte der Autobauer FCA als Mutterkonzern von Jeep den Verkauf des Mahindra Roxor in den USA verbieten lassen. Der Roxor galt als preiswerter Nachbau des Jeep CJ. Jetzt hat Mahindra in Indien die neueste Variante des Thar vorgestellt, der wiederum als Basis für den Roxor dient. Ob der Thar seinen Weg über die indischen Grenzen hinaus finden wird? FCA wird ein Auge darauf haben.
Jetzt vermutlich noch mehr als zuvor, denn ironischerweise hat der Thar beim Global NCAP Crashtest vier von fünf Sternen erreicht. Nicht, dass dieses Ergebnis an sich sonderlich bemerkenswert wäre, aber die Europa-Kollegen verleihen der Gelände-Ikone Wrangler lediglich einen Stern. Zuletzt war der Jeep bei einem US-Prüfinstitut auch noch umgekippt. Dieser Punkt geht also an den Mahindra.
Antrieb und Motoren
War der erste Thar eine Kopie des Jeep CJ, so zielt die neue Generation des Thar auf den Jeep TJ. Entsprechend kommt der Mahindra Thar mit zuschaltbarem Allradantrieb, Untersetzungsgetriebe und Hinterachssperrdifferenzial. Optisch wirkt der Thar eben wie ein Jeep Wrangler. Der Zweitürer mit abnehmbarem Hardtop – wahlweise gibt es auch ein Softtop – kann mit vier Einzelsitzen oder als Zweisitzer mit zwei zusätzlichen Längsbänken im Fond als Sechssitzer konfiguriert werden.
Auf der Motorenseite stehen ein Zweiliter-Turbo-Benzindirekteinspritzer mit 150 PS und 320 Nm Drehmoment sowie ein 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 130 PS und 320 Nm Drehmoment parat. Geschaltet wird per Sechsgang-Automatik oder einem manuellen Sechsganggetriebe. Die Böschungswinkel sollen 41,8 und 36,8 Grad betragen. Der Rampenwinkel 27 Grad. Die Wattiefe liegt bei 65 Zentimeter, die Bodenfreiheit bei 22,6 Zentimeter. Die Karosserie sitzt auf einem stabilen Leiterrahmen. Vorne setzt der Thar auf Einzelradaufhängugen, hinten auf eine Multilenkerachse. in den Radkästen drehen sich 18-Zoll-Felgen mit 255/65er Reifen. Zur weiteren Ausstattung zählen unter anderem ABS, ESP, Airbags, ein integrierter Überrollbügel sowie Berganfahr-und Bergabfahr-Assistent.
Komfortabler Innenraum
Auch wenn der Thar im Gelände zu Hause ist, bietet er in der Kabine reichlich Komfort. So finden sich vielfach einstellbare Sportsitze, eine einstellbare Lenksäule, elektrische Fensterheber, ein Infotainmentsystem mit Touchscreen, Apple Carplay und Android Auto, Tempomat, ein Digital-Cockpit, ein Reifendruckkontrollsystem sowie ein Multifunktionslenkrad in der Serienausstattungsliste.
In Indien ist der neue Thar seit Oktober 2020 auf dem Markt. Der Preis für das Offroad-Vehikel liegt umgerechnet bei knapp über 15.000 Euro.