Sitzt, passt, nichts wackelt
Sitzt, passt, nichts wackelt. Und das seit 30 Jahren. Gabi und Gerhard Mößner aus dem baden- württembergischen Kraichgau und ihr Concorde haben sich gesucht und gefunden. Das perfekte Fahrzeug, über die Jahre optimiert.
Einfach losfahren, einfach bleiben, wo und wie lange es gefällt, so beschreiben die Mößners ihre ganz persönliche Freiheit. Dabei sind sie ihrem allerersten Camping-Fahrzeug nur zufällig über den Weg gelaufen. Ein Wohnwagen am Straßenrand, ein spontaner Impuls, der Hänger war gekauft und die Mößners waren vom Camping-Virus angesteckt.
Das nächste Fahrzeug sollte ein Neuwagen sein, eines mit Bestand, mit Ausstattung, Platz, Qualitätsarbeit und wintertauglich dazu. Der Concorde war nicht nur neu, sondern seiner Zeit sogar einige Schritte voraus, so erzählt Gerhard Mößner von der Auswahl ihres Traumautos. Ein extra Ski-Fach, ein beheizter Wassertank, hier zogen andere Hersteller erst nach. Zweimal besuchte Gerhard den Concorde 650 XL bei seinem Entstehen im Werk. Dann war er geboren. Und perfekt für die wartenden Camper.
Warum also lange fackeln? Just zwei Tage nach dem Erhalt des neuen Wagens machte sich das Ehepaar auf zur ersten großen Reise. Das ehemalige Jugoslawien sollte Ziel der Jungfernfahrt sein. Eine neue Art von Urlaub, viele erste Eindrücke und aufregende Tage mit dem neuen Concorde standen bevor. Schnell wurde nach Empfehlung befreundeter Camper noch ein Sonnenschutz für das Fahrerhaus genäht – 1988 bis heute stets dabei, unsterblich und unverzichtbar.
Ein einziges Mal war der Wagen seither zurück im Werk, nur eine Kleinigkeit, ein weiteres Mal beim Kundendienst von Fiat. Alles Übrige erledigt Gerhard Mößner selbst. Durch seinen beruflichen Hintergrund fällt es ihm leicht, kleine Umbauten und Reparaturen persönlich in die Hand zu nehmen: "Ich pflege ihn außen und meine Frau pflegt ihn innen." Reifen, Bremsen, beheizte Außenspiegel, LED-Leuchten, Fußbodenheizung, Solaranlage, Rückfahrkamera – nach und nach optimieren die beiden ihr Traumfahrzeug.
So, wie er ist, ist er perfekt
"Technisch ist das Auto auf einem guten Stand und kein alter Ofen. So, wie er ist, ist er perfekt. Das Gute ist, dass man bei diesem Jahrgang noch wirklich fast alles selbst machen kann, nicht viel Elektronik, sondern einfache, gute Technik." Das Alkovenbett hat Gerhard Mößner zum Innenraum hin verlängert; die beiden schlafen nun längs, haben mehr Platz und können jederzeit die Leiter erreichen. "Mein Mann verbringt viel Zeit in der Garage bei unserem Wohnmobil, er ist einfach geschickt im Werkeln. Wenn er nicht so viel selbst machen könnte und daran Freude hätte, würden wir sicher nicht schon 30 Jahre lang dasselbe Wohnmobil fahren."
Viele Jahre verbrachten die beiden ihren Urlaub während der Berufstätigkeit in einem Heilbad im ungarischen Bük. Der angrenzende Campingplatz in Verbindung mit der Therme war ihr kleines Paradies. Mit der jetzigen Rente ticken die Uhren seit ein paar Jahren anders: Wann, wohin und wie lang, wird spontan entschieden. "Irgendwann kommt so ein Gefühl, ein Kribbeln, dann müssen wir einfach wieder los. Einen groben Plan gibt es meist, aber die schönsten Orte finden wir eher zufällig", erzählt Gabi Mößner.
Egal ob Italien, Kroatien, Skandinavien – die leidenschaftlichen Radfahrer brauchen überall Action. Eine ausgiebige Tour, wandernd die Landschaft erkunden und nette Bekanntschaften mit den Campingnachbarn, so lässt es sich leben. Zu essen gibt es oft aus praktischen Konserven, jedoch fernab von Ravioli und Linseneintopf: Gemeinsam kochen sie in der Heimat regelmäßig frische Hausmannskost ein, verschließen sie haltbar in Dosen und haben so ihre Lieblingsspeisen immer dabei. "30 Jahre und noch mindestens zehn weitere soll er halten." Da sind sich die Mößners einig.