Sauber wird Alfa Romeo Racing
Der traditionsreiche Name Sauber wird 2019 aus der Formel 1 verschwinden. Der Rennstall aus Hinwil geht in der neuen Saison offiziell als „Alfa Romeo Racing“ an den Start.
Diese Nachricht wird sicher nicht alle Formel-1-Fans erfreuen. Sauber heißt ab sofort nicht mehr Sauber – zumindest, was das Engagement in der Königsklasse angeht. Werbepartner Alfa Romeo macht sich künftig prominent in der Nennliste breit. Wie das Schweizer Team in einer Mitteilung bekanntgab, geht man 2019 unter der Bezeichnung „Alfa Romeo Racing“ an den Start.
Kritiker werden anfügen, dass die Marke Alfa Romeo eigentlich nichts mit dem Rennstall zu tun hat. Die technische Partnerschaft der Schweizer besteht ausschließlich mit Ferrari. Die Ingenieure aus Maranello liefern wie schon im Vorjahr Motoren, Getriebe und die Hinterachse nach Hinwil und geben in verschiedenen Bereichen Entwicklungshilfe.
Alfa Romeo bleibt nur Werbepartner
Dazu darf Ferrari jedes Jahr einen der eigenen Nachwuchsfahrer im Team platzieren. Nach Charles Leclerc im Vorjahr, bekommt nun 2019 Antonio Giovinazzi in den Genuss dieser Spezialförderung. Da musste sogar Marcus Ericsson zurückstecken, dessen langjährige schwedischen Förderer Mitte 2016 den damals finanziell angeschlagenen Rennstall übernommen hatten.
Der einzige nennenswerte Beitrag von Alfa Romeo kommt aus der Marketing-Abteilung. Sie sorgt dafür, dass ihre Logos gut sichtbar in das weinrot-weiße Farbschema integriert sind. Natürlich trägt der Sponsor auch ein nettes Sümmchen zum Team-Budget bei, was am Ende dem Entwicklungsetat zu Gute kommt.
Vermutungen, dass hinter der Umbenennung ein Besitzerwechsel steckt, entsprechen übrigens nicht der Wahrheit. Wie der Rennstall offiziell mitteilte, soll zwar die Zusammenarbeit mit den Italienern vertieft werden, die alten Eigentümer und das Management arbeiten aber weiter wie bisher unabhängig und unverändert.
Sauber erwartet weiter Fortschritte
Teamchef Frederic Vasseur freut sich über die positive Entwicklung seit Beginn der Partnerschaft: „Wir haben in der Saison 2018 sowohl auf der technischen wie auch auf der kommerziellen und sportlichen Seite fantastische Fortschritte erzielen können. Sowohl an der Strecke als auch in der Fabrik hat das allen Teammitgliedern einen Motivationsschub gegeben. Die harte Arbeit wird endlich in gute Ergebnissen umgemünzt.“
Auch Michael Manley, der Geschäftsführer der Fiat Chrysler Automobiles Gruppe, hat weiter große Erwartungen an die Koorperation: „Alfa Romeo Racing ist ein neuer Name mit einer langen Historie in der Formel 1. Wir sind stolz, mit Sauber zusammenarbeiten zu dürfen und unsere technische Kompetenz und italienische Leidenschaft in die Königsklasse bringen. Mit Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi auf der einen Seite der Boxenmauer und den Fähigkeiten von Sauber und Alfa Romeo auf der anderen Seite wollen wir richtig angreifen.“