Freie Fahrt dank Tankrabatt? Die Bundesregierung nimmt immerhin ein wenig Druck vom Geldbeutel und sorgt bis September für günstigere Spritpreise. Die wichtigsten Infos im Überblick.
Die steigenden Energiepreise machen sich in Deutschland vor allem an den Tankstellen bemerkbar. Preise von mehr als zwei Euro pro Liter Benzin oder Diesel gehören seit Frühjahr 2022 zur Normalität in der Bundesrepublik. Die Politik hat sich deshalb eine zumindest vorübergehende Lösung ausgedacht ...
... ab 1. Juni greift der auf drei Monate angelegte Tankrabatt. Der Blick zur Zapfsäule sollte dann etwas leichter fallen: Bei normalem Tankverhalten verbilligt sich ein Liter Benzin im Schnitt um 29,55 Cent, ein Liter Diesel um 14,04 Cent.
Auch Erdgas (CNG/LNG) und Flüssiggas (LPG) sind von der Anpassung der Energiesteuer betroffen. Erdgas wird 6,16 Cent pro Kilogramm günstiger, bei Flüssiggas sind es 12,66 Cent pro Liter - im Schnitt.
Allerdings gibt es zunächst einen Haken: Der Rabatt greift vorerst nur bei Kraftstoff, den Tankstellen ab dem 1. Juni beziehen. Zuvor gekaufter Sprit ist nicht vom Steuerverzicht der Regierung betroffen und muss zuerst aufgebraucht werden - an manchen Tankstellen sinkt der Preis also langsamer.
Insgesamt drei Monate lang dürfen sich Autofahrer über den vergünstigten Sprit freuen. Zunächst läuft das Programm der Bundesregierung bis zum 1. September.
Für die ersten Juni-Tage rechnen Experten mit einem regelrechten Ansturm auf die Zapfsäulen. Das gilt vor allem in Grenzregionen zu den Niederlanden, Belgien oder der Schweiz, wo der Sprit deutlich teurer ist als in Deutschland.
Der ADAC begrüßt die Maßnahme der Regierung und empfiehlt, dem Tank-Chaos der ersten Tage aus dem Weg zu gehen. Am besten tanken Autofahrer noch vor dem Inkrafttreten genug, um die ersten Junitage ohne Nachtanken auszukommen.
Wer sich eine Spritreserve anlegen will, muss einige Dinge beachten. So darf ein Kanister nicht mehr als 60 Liter fassen und muss entweder über eine UN- oder Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) verfügen.
Die Steuersenkung wirkt nicht erst an der Zapfsäule, sondern in Raffinerien und Tanklagern. Für die Mineralölkonzerne besteht keine Pflicht, die Steuersenkung an Endkunden weiterzugeben. Kartellamt-Präsident Andreas Mundt verspricht deshalb, die Preisentwicklung "genau im Auge" zu behalten.
Wer auf ein Auto angewiesen ist, hat wenig Handlungsspielraum - aber immerhin ein bisschen. Den größten Einfluss kann ein angepasstes Fahrverhalten haben. Aber auch auf die richtige Bereifung zu achten und unnötigen Ballast aus dem Pkw zu räumen, senken den Verbrauch weiter.