
Zum Abschluss hat Ford den GT350R in einer Heritage Edition (links) vorgestellt.
Zum Abschluss hat Ford den GT350R in einer Heritage Edition (links) vorgestellt.
Im Hintergrund: Ein Shelby GT350 von 1965.
Ford baut den Mustang Shelby GT350 noch bis Ende November 2020.
Der Ford Mustang Mach 1 (Bild) löst den GT350 ab.
Der Mach 1 (Bild) hat einen kleineren Motor mit weniger Leistung als der GT350.
Der Mach 1 mit seinen Vorgängern auf der Rennstrecke.
Die Schlange ist zurück - in Form des Ford Mustang GT350. Und endlich hat sie das Zeug, auch eine gefährliche zu sein.
Daran haben ein Up-to-date-Fahrwerk und ein neuer Hochdrehzahl-Achtzylinder großen Anteil. Test auf der Rennstrecke.
Der Gusseiserne wird flexibel: nimmt auf Knopfdruck die Fahrwerkshärte zurück, wechselt zwischen drei Lenkungs-Härtegraden und fünf Fahrmodi.
Der richtige Dreh: 5,2-Liter-Flatplane-V8 mit fetter Ausbeute. Bei 7.500 erreicht er den Leistungsgipfel, bei 8.250 den Limiter. Der Grund für die ungewohnte Drehfreude ist die ...
... Flatplane-Kurbelwelle, wie sie auch bei Ferrari-V8-Motoren genutzt wird. Damit legt der Mustang die Massenträgheit ab und stürmt zum Drehzahlgipfel.
Größe zeigen: Riesen-Brembos mit gar nicht sooo fantastischen Standardbremswegen; 295er-Vorderreifen in 19 Zoll.
Eine Frontspoiler-Lippe mit Gravur: Das Shelby-Logo prangt eigentlich auf dem ganzen Mustang. Stolz nennen sie das in den USA.
Die Burnout-Automatik funktioniert brillant: im Bordcomputer auswählen, bestätigen, dann bremst der GT350 die Vorderräder fest, jetzt ans Gas, Kupplung schnalzen lassen, und ...
... schon reibräuchern die Hinterräder los, so lange, bis man per OK-Taste die Bremse löst.
Eine große Abrisskante sorgt mit ein bisschen Abtrieb für ein bessere aerodynamische Balance.
Aufgrund der besonderen Zündfolge entsteht ein pulsierender Rhythmus, eine Art Stakkato aus Paukenhieben, gefühlsmäßig irgendwo zwischen Gewehrfeuer und Schlagbohren - nur hübscher.
Schlangengrube: Massives Cockpit mit Recaro-Kulen, unaufgeregter Lenkung und staubtrockener Sechsgangschaltung.
Auch der Shelby GT350 ist kein reinrassiger Racer, auf sienem Lenkrad finden sich zahlreiche Tasten.
Hier wird etwa der Tempomat eingestellt.
Hardcore in Flexibel: Fünf Modi stehen zur Wahl: Standard, Sport, Schlechtwetter, Track und Dragstrip für Quartermile-Gebolze.
Ja! Ein krachig-knorriges Sechsgang-Schaltgetriebe gehört auch zum Ford Mustang GT350.
Nett gemacht: Kleine Rundinstrumente informieren über Öldruck und -temperatur.
Der Voodoo-V8 wird bei Ford in Handarbeit gefertigt.
Im Slalom bringt es der Ford Mustang GT350 auf 69,5 km/h. Nicht überragend, aber auch nicht langsam.
In Hockenheim wandelt sich das Bild. Mit seiner Zeit von 1.12,1 Minuten schlägt der Mustang den BMW M4. Gut mit knapp 130 PS Mehrleistung, aber hey, er ist ein Ami!
Die integrierte Launch Control verursacht leider nur blankes Chaos auf der Hinterachse, sodass man besser eigenfüßig startet.
Bis kurz vor 3.000/min ist der Schub wegen der scharfen Nocken etwas stumpf, darüber jedoch steppt der Bär mit Schmackes vorwärts. Hart, herrlich und beim Ford Mustang GT350 mit 582 Nm maximal.
Schade nur, dass der Mustang der Brutalität, mit der der Apparat zu Werke geht, nicht immer ganz gewachsen scheint. Beim Ausdrehen in langen Kurven hat man das Gefühl, der straffe Schub böge das gesamte Fahrgestell mit.
Der Ford Mustang GT350 ist ein groteskes Auto: Mit seiner zeitgemäßen Fahrwerksarchitektur fährt er satter und agiler an als jeder Shelby zuvor. Bei Weitem sogar. Am Ende ist er viel schneller, als er sich anfühlt, und schlägt alles, was in dieser Klasse derzeit existiert – zumindest in der Rundenzeit.