Alles fängt mit einer Skizze an: Ferdinand Piëch zeichnet 1997
während der Fahrt im Shinkansen einen 18-Zylinder auf die Rückseite
eines länglichen Briefumschlags.
Ferdinand Karl Piëch (1937-2019) war von 1993 bis 2002
Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. Er hatte bei Porsche als
Rennleiter den 917 konstruieren lassen und später mit Quattro, TDI
und A8 Audi zum Konkurrenten von BMW und Mercedes aufgebaut.
Der Motor war da, die Marke folgte 1998. Piëch bittet Giorgetto
Giugiaro, eine Studie zu entwerfen. Der EB 118 steht im Oktober
1998 auf dem Pariser Autosalon.
Zur IAA 1998 bringt Bugatti den EB 18.3 Chiron mit. Die ersten
beiden Ziffern stehen für die Anzahl der Zylinder, die 3 für die
Entwicklungsstufe und der Name Chiron für einen Rennfahrer, der mit
Bugatti viele Siege einfuhr.
Das war er auch: 407 km/h lautet die eingetragene
Höchstgeschwindigkeit, die er mit einem "Speed Key" im
Hochgeschwindigkeitsmodus und optimierter Aerodynamik erreicht.
Das Faszinierende daran: Der Veyron fährt, abgesehen vom
größeren Wendekreis und der unübersichtlicheren Karosserie, kaum
komplizierter als ein Polo GTI.
Das Interieur ist fein eingerichtet und perfekt verarbeitet.
Bugatti-Kunden, so die Maxime, sollten nicht nur höchste
Geschwindigkeiten erleben, sondern mit demselben Auto auch
problemlos vor der Oper vorfahren können.