Der Allrad-Antriebsstrang des EQE 500 ähnelt stark dem des EQS 580. Er nutzt die gleichen zwei Synchronmotoren mit permanenten Magneten, holt aus diesen aber 300 kW (408 PS) anstatt 385 kW (524 PS) wie der EQS.
Zum Aufheizen nutzt der EQE wie auch sein großer Bruder EQS ein Thermomanagmentsystem mit mehreren Kreisläufen, das unter anderem über die Abwärme des Antriebsstrangs das Interieur heizt.
Der EQE verbindet lässig und unaufgeregt die Tugenden der elektrisch-agilen und digitalen Mercedes-Welt mit der Solidität und Souveränität alter Legenden wie eines W124 – trotz Kälte und holpriger Fahrbahn knarzte bei unserer Testfahrt nur die dicke Winterjacke des Autors.
Auch der Antrieb punktet mit jener markentypischen Souveränität. Im Einstiegsmodell arbeitet zwar nur ein einzelner E-Motor an der Hinterachse, doch mit seinem 215 kW Leistung drückt der recht kraftvoll.
Das an die Räder abgegebene Moment der eATS (elektrischer Antriebsstrang) wird 10.000 Mal pro Minute gecheckt und bei Bedarf gestellt. Damit ist bei den später folgenden Versionen mit 4MATIC eine viel schnellere Reaktion als bei einem mechanischen Allradantrieb möglich.
Auf Wunsch ist der EQE mit Hinterachslenkung erhältlich. Zwei Versionen sind verfügbar mit einem Lenkwinkel von bis zu 4,5° und bis zu 10°. Der Wendekreis verringert sich mit 10°-Hinterachslenkung von 12,5 auf bis zu 10,7 Meter.
2 Wicklungen mit jeweils 3 Phasen besitzt der Elektromotor an der Hinterachse. Durch diese 6-Phasigkeit ist diese permanenterregte Synchronmaschine (PSM) besonders leistungsstark.
Als eines der ersten Fahrzeuge wird der EQE auch mit Stahl der Salzgitter AG gebaut, der zu 100 Prozent recycelt ist. Das reduziert die CO2-Emissionen in der Flachstahl-Herstellung um mehr als 60 Prozent.
Im Vergleich zum Luxus-Liner EQS ist der EQE noch straffer gezeichnet, mit etwas kürzerem Radstand, kürzeren Überhängen und stärker eingezogenen Flanken.
Beim optional erhältlichen MBUX Hyperscreen ist die komplette Instrumententafel ein einziger Widescreen. Unter dem gemeinsamen Deckglas gehen die hochauflösenden Bildschirme scheinbar nahtlos ineinander über.
Die Mittelkonsole schließt sich in ihrem vorderen Bereich an die Instrumententafel an und steht frei im Raum. Sie ist ein visueller Hinweis auf die neue Antriebsarchitektur – wegen des Elektroantriebs ist kein Kardantunnel nötig.
Das Erscheinungsbild der Displays lässt sich mit drei Anzeigestilen (dezent, sportlich, klassisch) und drei Modi (Navigation, Assistenz, Service) individualisieren.
Auf der Oberseite der Mittelkonsole befindet sich der Start/Stop-Schalter, hier lässt sich unter anderem auch die Außenkamera und die Audio-Lautstärke bedienen.