
Pierre Gasly und Sebastian Vettel gratulierten sich zum ersten Podium des Jahres. Auch in unseren Fahrer-Noten kommen die beiden gut weg. Hier sind die Einzelkritiken zu allen 20 Piloten...
Pierre Gasly und Sebastian Vettel gratulierten sich zum ersten Podium des Jahres. Auch in unseren Fahrer-Noten kommen die beiden gut weg. Hier sind die Einzelkritiken zu allen 20 Piloten...
GP Aserbaidschan: 8/10 30 Runden lang war es ein ganz normales Rennen, das von Red Bull dominiert wurde. Dann stellten zwei Reifenschäden die Prozession auf den Kopf. Zwei Restarts gaben dem Grand Prix eine neue Wendung. Plötzlich ging es drunter und drüber im Feld. Das hat für den monotonen Mittelteil des Rennens entschädigt. Und natürlich auch das überraschende Podium.
Sergio Perez: 10/10: Perez fühlt sich endlich wohl in seinem Red Bull. Der sechste Startplatz geht auf einen Verbremser im ersten Q3-Versuch. Einen zweiten Anlauf gab es nicht mehr. Im Rennen wehrte Perez alle Angriffe von Hamilton ab. Obwohl der Hydraulikdruck in den Keller ging, behielt der Mexikaner die Nerven. Wie beim Re-Start, als er früher als Hamilton bremste, dafür aber auf der Strecke blieb.
Sebastian Vettel: 10/10: WM-Punkte waren das Ziel. Es wurde ein Podium daraus. Und Vettels bestes Rennen seit seinem Sieg 2019 in Singapur. Der Verbremser in Kurve 15 kostete ihn das Q3. Ab da ging es nur noch vorwärts, mit gutem Reifenmanagement, Rundenzeiten, die zeitweise so schnell wie die der Spitze waren, und aggressiven Re-Starts.
Pierre Gasly: 10/10: Der vierte Startplatz für einen Alpha Tauri, nur drei Zehntel hinter der Pole Position ist eine Sensation. Gasly machte auch im Rennen das meiste daraus, kämpfte Leclerc nieder, hielt Norris in Schach und sprang im letzten Abschnitt noch auf das Podium. Obwohl der Honda-Motor Leistung verlor. Nur Vettel rutschte dem Franzosen durch.
Charles Leclerc: 9/10: Die zweite Pole Position in Folge ist noch höher einzustufen als die erste. Weil Baku nicht unbedingt eine Ferrari-Strecke war. Im Rennen tat sich der Ferrari-Star schwerer. Gasly und Vettel waren schneller. Leclerc bremste sich beim ersten Re-Start die Reifen eckig und war froh um den Abbruch. Am Ende verlor er das Duell gegen Gasly um den letzten Podiumsplatz.
Lando Norris: 7/10: Am Samstag stand sich Norris selbst im Weg. Aus dem sechsten Startplatz wurde ein neunter, weil er trotz roter Flagge eine weitere Runde drehte. Zum Teil sein Fehler. Die Sportkommissare hätten da mehr Fingerspitzengefühl zeigen können. Im Rennen betrieb Norris Schadensbegrenzung. Die schwache Startrunde machte er mit einem aggressiven Re-Start am Ende wieder gut.
Carlos Sainz: 6/10: Da war mehr drin als der fünfte Startplatz. Sainz wurde unschuldiges Opfer des Tsunoda-Unfalls im Q3. Im Rennen warf der Spanier viele Punkte durch einen Verbremser in Kurve 8 weg. Das kostete ihn acht Positionen, die er nur zum Teil wieder gutmachen konnte. Mit dem achten Platz musste Sainz noch zufrieden sein. „Ich hatte nicht mehr das Gefühl für das Auto wie am Samstag, speziell mit kalten Reifen.“
Valtteri Bottas: 5/10: Umgekehrte Verhältnisse wie in Monaco. Diesmal fasste nur Hamilton Vertrauen in seinen zickenden Mercedes. Bottas brachte die Reifen nie auf Temperatur. Und er fuhr im Rennen den falschen Flügel. Zu viel Abtrieb kostete ihn rund fünf km/h im Top-Speed. So kam Bottas an keinem seiner Konkurrenten vorbei und blieb zum dritten Mal in dieser Saison punktelos.
Mick Schumacher: 7/10: Das Quali-Duell ging knapp an Schumacher. Der Rookie blieb das ganze Wochenende den Mauern fern. Ein Fortschritt zu Monte Carlo. Im Rennen konnte Schumacher trotz starkem Reifenverschleiß die Williams überraschend lange vor sich sehen. Erst in der 23. Runde stieg der Rückstand auf über fünf Sekunden an.
Lewis Hamilton: 6/10: Drei Trainings lang war der Champion nirgendwo. Es drohte ein zweites Monaco zu werden. Doch Fahrer und Ingenieure schafften die Wende. Der zweite Startplatz zeigte Hamiltons Klasse. Auch dass er den Red Bull einigermaßen folgen konnte. Der Ausrutscher beim letzten Re-Start geht auf seine Kappe. Hamilton verstellte aus Versehen die Bremsbalance. Da warf er mindestens 18 Punkte weg.