
Piëch startet das GT-Projekt neu. Das Coupé weist - abgesehen vom Karosseriekonzept - keine Gemeinsamkeiten mit der 2019 präsentierten Studie mehr auf.
Piëch startet das GT-Projekt neu. Das Coupé weist - abgesehen vom Karosseriekonzept - keine Gemeinsamkeiten mit der 2019 präsentierten Studie mehr auf.
Der 4,80 Meter lange Zweitürer verfügt über einen Elektroantrieb mit vergleichsweise konventionellem Aufbau: Akku flach zwischen den Achsen, PSM-Motoren an der Hinterachse.
Motoren? Hinterachse? Richtig. Jetzt wird's interessant: Zwei Motoren, angeordnet an der Hinterachse, also Hinterradantrieb. Jeder Motor verfügt über ein eigenes Zweigang-Getriebe.
Durch die Getriebe soll der Effekt eines Beschleunigungsschubes bei hohen Geschwindigkeiten erzielt werden. Da fällt ansonsten die Leistungs- und Drehmomentkurve wieder ab.
Das Rennstrecken-Motiv ist nicht zufällig gewählt: Der GT soll die Nordschleife in 6:55 Minuten umrunden können, zweimal hintereinander. Dafür ist ein aufwendiges Thermomanagement erforderlich.
Der Radstand beträgt 2,78 Meter. Zwischen den Achsen sitzt ein Akku mit über 90 kWh (netto). Damit soll eine Reichweite von 500 km nach WLTP möglich sein. Ladeleistung: bis zu 500 kW.
Trotz der langen Haube wird der GT keinen Frunk bekommen. Der wäre klein und schlecht erreichbar, da davor die großen Wasserkühler untergebracht werden, die wiederum für die thermische Gesundheit des Ölkühlkreislaufs der Batteriezellen sorgen.
Toni Piëch(l.) und Tobias Moers (m.) zeigen Redakteur Jens Dralle, wie der Neustart des GT-Projektes aussehen soll. Das Fahrzeug ist ein Tonmodell ohne Interieur. 2028 soll die Serienfertigung beginnen.
Ralph Illenberger, leitender Ingenieur bei Piëch Automotive, gibt Einblicke in das Akku-Konzept. Es kommen sogenannte 21700-Rundzellen zum Einsatz, die einzeln mit einer Öl-ähnlichen Flüssigkeit gekühlt werden. Mercedes-AMG nutzt dieses Prinzip bei den Performance-Hybrid-Modellen.
Beim Fahrwerk setzt Piëch Mehrlenker-Achsen mit Stahlfedern und adaptiven Dämpfern ein. Die Räder messen 22 Zoll. Die Bremsanlage muss das Coupé (Zielgewicht 1,8 Tonnen) auch auf der Rennstrecke angemessen verzögern.
Die schmalen, einzeln ausgeführten Leuchten prägen die Heckansicht des GT. Ein automatisch ausfahrender Heckspoiler soll den Auftrieb reduzieren und so die Fahrstabilität bei hohem Tempo verbessern.
Toni Piëch und Tobias Moers wollen mit dem GT die aktuell unbesetzte Nische elektrisch angetriebener Sportwagen besetzen, die einerseits alltagstauglich sind, andererseits aber auch einige Runden auf der Rennstrecke überstehen. Der Preis: Jenseits von 200.000 Euro.
Der Piëch GT ist aktuell auf den ersten Test-Kilometern seiner Erprobungsphase unterwegs.
Der Marktstart ist für 2028 angesetzt.