
Kompakte Sportler: Ford schickt den Focus ST, Renault den Megane R.S. und Opel den Astra OPC ins Rennen.
Kompakte Sportler: Ford schickt den Focus ST, Renault den Megane R.S. und Opel den Astra OPC ins Rennen.
Keiner der drei punktet beim ersten Zusammentreffen mit den künftigen Schwiegereltern - zu auffällig
Vorhang auf: Der Focus gibt talentiert schnorchelnd den dicken Sauger, der Astra schwingt bedrohlich seine Drehmoment-Keule, und der Mégane faucht wie eine Armee von Gaskochern
Bei den Fahrwerken der Kompakten haben die Hersteller zum Teil kräftig Hand angelegt.
Das Fahrwerk des Ford Focus ST enttäuscht allerdings etwas.
Hilflos untersteuernd schiebt der Ford in die erste Kurve, um bei reduziertem Gas unvermittelt das Heck in Richtung Kurvenaußenrand zu schicken.
Dafür bekommen Ford-Fahrer zahlreiche Informationen über das allgemeine Wohlbefinden des Triebwerks mitgeteilt, würden sich jedoch viel mehr über eine standfestere Bremse freuen.
Die Servolenkung des Ford Focus ST wurde neu kalibriert.
Das Sechsgang-Getriebe des Ford Focus ST ist sehr gut abgestuft.
Ab 5.800/min sinkt die Drehfreude des Focus-Triebwerks.
Über die Sitze hingegen dürfte sich kaum jemand beschweren
Drei zusätzliche Uhren informieren über Öltemperatur, Ladedruck und Öldruck.
"ST"-Plakette als Einlage im Lenkradkranz.
Der Ford Focus ST trägt 235/40 R 18 auf scht Zoll breiten Leichtmetallfelgen.
Sein übermotiviert lastwechselndes Fahrverhalten verhagelt dem Ford die Runde
Nächster Kandidat: der Opel Astra OPC ist mit 280 PS der stärkste des Trios.
Mit 1.563 Kilogramm ist er allerdings auch der schwerste der drei kompakten Sportler.
Bei der Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h muss er den beiden anderen den Vorzug geben. Mit 6,6 Sekunden ist er drei Zehntel langsamer.
Auf dem Kleinen Kurs Hockenheim kann er aber seine Qualitäten ausspielen: Mit 17,4 Sekunden nimmt er dem Ford Focus ST eine ganze Sekunde ab, und ist nur zwei Zehntel langsamer als der 154 Kilo leichtere Renault Megane.
Das Sechsgang-Getriebe ist wenig präzise.
Den roten Bereich sieht die Drehzahlmesser-Nadel nur selten.
Opel-Käufer sollten sich für 900 Euro die erstklassigen Schalensitze gönnen.
Die zuverlässige Brembo-Bremse ist serienmäßig.
Dritter Kandidat ist der Renault Megane R.S.
Der Megane R.S. ist rund 7.000 Euro günstiger als der Opel Astra OPC.
Doch der Preisvorteil relativiert sich etwas: Renault schnürt das so genannte Cup-Paket immer mit straffem Fahrwerk, Differenzialsperre und roten Bremssätteln, aber wahlweise auch ohne die packenden Schalensitze. Aber wer will das schon? Macht zusammen 2.990 Euro - autsch
In Sachen Fahrleistungen überzeugt der Renault Megane R.S. in diesem Dreier-Vergleich.
Ein Grund dafür ist sein geringes Leergewicht von 1.409 Kilogramm.
Die Achtzoll-Felgen tragen Reifen im Format 235/40 R 18.
Als Sieger des Vergleichstest geht der Renault Megane R.S. mit 41 Punkten hervor. Es folgen der Opel Astra OPC mit 38 Punkten und der Ford Focus ST mit 35 punkten.
sport auto-Redakteur Jens Dralle: Vorausgesetzt, Ford plant einen Focus RS, steht den Ingenieuren viel Arbeit bevor oder den Controllern einige schlaflose Nächte – oder beides. Die ST-Variante läuft jedenfalls ziemlich aus dem Ruder. Vor allem fehlt ein klar definiertes Eigenlenkverhalten, das Profis entgegenkommt und Unerfahrene nicht erschreckt. Die panischen Lastwechselreaktionen sehen zwar spektakulär aus, helfen aber niemandem. Ach ja, und ein bisschen mehr Traktion wäre auch nicht verkehrt.
Der Ford Focus ST enttäuscht, der Renault Megane R.S. holt den Sieg - und der Opel Astra OPC überrascht positiv.
sport auto-Redakteur Christian Gebhardt: Der Renault Mégane R.S. bleibt mit seiner kompromisslosen Abstimmung das beste Paket für Sportfahrer. Denn keiner lässt sich derart schnell und mühelos über die Rennstrecke scheuchen wie er. Abstriche hingegen müssen Mégane-Fahrer in puncto Alltagskomfort machen. Überrascht hat der positive Auftritt des Opel Astra OPC, der dem Mégane dicht auf den Fersen ist. Der Astra bietet zudem die beste Alltagstauglichkeit der drei Kandidaten.