Eigentlich unglaublich: Der MGF war in seinem Premierenjahr 1995 das erste originär als MG entwickelte Auto seit 1962 - wenn man den MG RV8 außer Acht lässt, der im Grunde ein überarbeiteter MGB mit dem 190 PS starken Rover-V8 ist.
Eigentlich unglaublich: Der MGF war in seinem Premierenjahr 1995 das erste originär als MG entwickelte Auto seit 1962 - wenn man den MG RV8 außer Acht lässt, der im Grunde ein überarbeiteter MGB mit dem 190 PS starken Rover-V8 ist.
Der neue Roadster brach mit den Konventionen seiner Ahnen: Mittelmotor, Einzelradaufhängung rundum, Leichtmetall statt Gusseisen.
Mit einem Abstand von 20 Jahren wirkt der MGF optisch nicht mehr ganz frisch, doch 1995 traf er den Geschmack.
Das durch den Mazda MX-5 aufgeflammte Roadster-Revival sollte auch den MGF beflügeln.
Der MGF kostete nur unwesentlich mehr als sein japanisches Vorbild, doch hatte er mehr zu bieten.
Zunächst einmal die Position des Motors: Er sitzt vor der Hinterachse und sorgt für ein ausgewogenes Gewichtsverhältnis.
Vorne und hinten sind die Räder einzeln an Hilfsrahmen mit oberen Querlenkern und Dreiecksquerlenkern oben (vorne) und doppelten Querlenkern (hinten) aufgehängt.
Das Cockpit des britischen Roadsters wirkt ziemlich japanisch.
Basis-Triebwerk: Sehr kompakter, von Rover entwickelter Twin-Cam-Motor mit 1,8 Liternb Hubraum und 120 PS.
Schon mit diesem Motor sind die Fahrleistungen des MGF ordentlich: In 9,2 s auf 100, eine Vmax von 193 km/h.
Die knapp geschnittene Kapuze des MGF steht dem Wagen gut und stört die sportliche Linie nicht.
Innen wirkt der MGF recht hochwertig: Auf Wunsch gab es Luxus-Ambiente mit Leder und Holzapplikationen.
In Großbritannien kam der MGF sehr gut an. In kurzer Zeit setzte er sich ganz vorne in der Zulassungsstatistik in der Kategorie Sportwagen.
Das Fahrverhalten des MGF ist gut, vor allem auch dank des Hydragas-Fahrwerks.
Mit dem optional erhältlichen Hardtop wird der MGF zum Alltagsauto.
Mit einem Gewicht von knapp über einer Tonne und seinem durchzugsstarken Vierzylinder ist der MGF auf Landstraßen in seinem Element.
MGF
Ende 1999 wurde der MGF facegeliftet. Die Änderungen betrafen vor allem den Innenraum und Karosserieanbauteile.
Als neue Top-Motorisierung kam ein K-Serie-Vierzylinder mit 160 zum Einsatz, der den MGF auf bis zu 220 km/h beschleunigt.
Die Fahrleistungen des MGF-Topmodells mit 160 PS liegen auf dem Niveau des Porsche Boxster.
Die Turbulenzen um die Marke MG hatte zunächst keine Auswirkungen auf die Verkäufe.
Noch immer war der MGF eines der beliebtesten offenen Autos in Großbritannien.
Im Jahr 2000 verkaufte BMW MG an die Phoenix-Gruppe.
Der MGF wurde noch bis 2001 weitergebaut - er hielt sich wacker gegen die Konkurrenz aus BMW Z3, Audi TT und Mazda MX-5.
Nachfolger MG TF ab 2002: Streng genommen handelt es sich bei dem offiziell als Nachfolger bezeichneten MG TF nur um ein Facelift.
Die Basis-Karosserie blieb mit Ausnahme einer schärfer gezeichneten Frontpartie und Heckschürze praktisch unverändert. Fahrwerk jetzt mit Schraubenfedern. Leistung 115 bis 160 PS. Produktionsende 2005.
Wer sich heute für einen MGF interessiert, wird mehrfach überrascht: Denn die Preise sind erfreulich niedrig. Schon ab rund 2.500 Euro gibt es brauchbare Fahrzeuge.
Gut gepflegte Zustand 2-MGF notieren bei etwa 4.800 Euro, mäßige AUtos gibt es schon für rund 1.600 Euro.
Doch wichtiger als die Preise ist die Langlebigkeit des MGF: Es gibt keine gravierenden Schwächen. Neben den typischen Karosseriepartien wie Schwellerspitzen, Radläufe und -kästen sollte man nach den hilfsrahmen schauen.
Die Motoren sind zuverlässig und robust, lediglich Kühlprobleme treten gelegentlich auf, die aber in den Griff zu bekommen sind. Wichtig: regelmäßiger Zahnriemenwechsel und ein dichtes Hydragas-Fahrwerk.