Audi Cabrio. Es war natürlich nicht der erste offene Audi - man
denke nur an den Typ C von 1913. Doch es war das erste Werks-Cabrio
der Nachkriegszeit.
Das Audi Cabrio war so gut gelungen, dass es neun Jahre im
Programm bleib - sogar als es schon längst den A4 gab, konnte man
mit dem Cabrio noch Audi-Technik der 80er kaufen. Denn Teile
basierten noch auf dem 80 B3.
Die Solidität des Innenraums dokumentiert Aufstiegswillen und
Qualitätsanspruch. Nostalgiker konnten anfangs sogar ein
Holzlenkrad bestellen. Ab 1994 war ein Fahrerairbag serienmäßig
eingebaut.
Hauptmerkmale des B4: neue Hinterachse, glattere Flächen,
stämmigeres Auftreten mit 15-Zoll-Rädern und ein besser nutzbarer
Kofferraum. Es gab keinen nobleren 90 mehr, dafür V6-Motoren,
später einen S2 und einen Avant.
Den längs vor der Vorderachse eingebauten V6-Motor gab es als
kurzhubigen 2,6-Liter mit 150 PS oder langhubigeren 2,8-Liter mit
174 PS. Ansonsten waren Vier- und Fünfzylinder-Benziner sowie ein
Vierzylinder-TDI verfügbar.
Bentley Continental R. Mit dem Großcoupé setzte Bentley einen
obendrauf: stärker, schneller oder teurer war 1991 kein anderes
Modell der Marke. Der 6,75-Liter-V8 kam dank Turbo auf 325 PS und
750 Nm, der Preis betrug rund eine halbe Million Mark.
Bugatti EB 110. Einen Bugatti hatte es schon lange nicht mehr
neu zu kaufen gegeben, als Romano Artioli 1991 den EB 110
präsentierte. Im selben Jahr hätte Ettore Bugatti seinen 110.
Geburtstag gefeiert - womit der Name schnell erklärt ist.
Miura-Designer Gandini hatte den EB 110 gestaltet. Gebaut wurde
der Supersportwagen in Campogalliano bei Modena in einer eigens
geplanten Fabrik, die heute leersteht.
Einer der prominentesten Käufer des 690.000 Mark teuren
Hightechautos (fünf Ventile pro Zylinder, vier Turbolader,
Allradantrieb) war Michael Schumacher.
Citroën ZX. Jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie gehen als
Besitzer eines GSA zum Citroën-Händler, wollen das sicher sehr
fortschrittliche Nachfolgemodell kaufen und was zeigt Ihnen der
Händler? Einen ZX. Dessen Nachfolger war der Xsara. Muss man mehr
über dieses Auto wissen?
Fiat Cinquecento. Der von Ende 1991 bis 1995 produzierte
Kelinwagen war vor allem als Nachfolger des polnischen 126 gedacht,
wurde aber auch in Europa ein Erfolg. In Deutschland war vor allem
die Sporting-Version beliebt.
Honda Civic. Die fünfte Civic-Generation wirkt unscheinbar, ist
aber aus zwei Gründen interessant: Der 1,6-Liter-VTEC-Vierzylinder
im Topmodell dreht bis 7.600/min und leistet 160 PS. Zweiter Grund:
Der CRX, dem der Civic die Technik leiht. Achja, und die Heckklappe
des Dreitürers öffnet zweiteilig.
Mazda 121. Den eher unauffälligen 121 der 80er-Jahre ersetzte
Mazda im Frühjahr 1991 durch einen Kleinwagen mit Stufenheck und
Faltdach (in den besseren Versionen) im rundlichen Biodesign der
90er-Jahre.
Mitsubishi Pajero. Technische Besonderheit der zweiten
Pajero-Generation war ein zuschaltbarer Allradantrieb mit
Viskokupplung, der auch auf der Straße benutzt werden oder für
Geländefahrten gesperrt werden konnte.
Mitsubishi Space Wagon. Zweite Generation des Hochdach-Kombis,
der bei 4,5 Meter Länge und 1,61 Meter Höhe mehr Platz bot als in
der Mittelklasse üblich und über einen variablen Innenraum
verfügte. Eine gute Idee.
Der etwas biedere Kompakte wollte im besten Sinne nichts anderes
sein als ein volkstümliches Auto mit breitem Motoren- und gutem
Raumangebot sowie einer großen Modellvielfalt vom Dreitürer bis zum
Cabrio.
Schade nur, dass der Astra so stark zum Rosten neigte. Doch
rostresistent war auch der gleichzeitig erschienene Golf III nicht.
Spektakulär und schnell: Der Astra GSi 16V mit dem unfassbar guten
2.0 16V CX20E. Da kam der Golf nicht mit.
Grandiose Kurvenlage dank ausgeglichener Gewichtsverteilung,
mehr Kofferraum als ein Elfer und eine äußerst solide Verarbeitung
sprechen für den 968. Neupreise um 100.000 Mark standen einer
weiteren Verbreitung im Weg.
Dabei bleib der Van kompakt und leicht: keine 4,5 Meter lang und
- je nach Version - deutlich bis knapp unter 1,5 Tonnen
Leergewicht. Das erreichen heute schon Kompaktwagen relativ
mühelos.
Toyota Camry. Läuft zuverlässig wie ein Toyota Camry. Weil es
ein Toyota Camry ist. Vier- und Sechszylindermotoren. Ab 1992 gab
es auch einen in Nordamerika produzierten Kombi zu kaufen. Mit zwei
Wischern am Heck. Herrjeh, wie extravagant.
Mit dem Golf III führte VW einen Sechszylinder in der
Kompaktklasse ein, den TDI-Motor - und ab 1993 den ersten Golf
Variant. Auch das Cabrio basierte ab 1993 auf dem Golf III und
durfte sogar bis 2002 bleiben.
Fahrschülern der 90er-Jahre wird dieser Anblick sehr vertraut
vorkommen. Leicht trutziges Armaturenbrett und der erste Gang ging
vor allem bei kaltem Getriebe immer schwer rein.
VW Passat VR6. Mit dem engwinkligen VR6-Motor (15 Grad
Zylinderbankwinkel) und 2,8 Litern Hubraum wurde der Passat zum
Volumenmodell und mit 174 PS war der Biedermann stark genug für die
Überholspur.