
Die Frage: Wo fängt Sportlichkeit an, und wo hört sie auf? Die Aufklärer: BMW 320d & 420d, Audi A5 2.0 TDI und Skoda Octavia RS 2.0 TDI.
Die Frage: Wo fängt Sportlichkeit an, und wo hört sie auf? Die Aufklärer: BMW 320d & 420d, Audi A5 2.0 TDI und Skoda Octavia RS 2.0 TDI.
Insgesamt gibt es drei Klischees, die es zu verifizieren gilt. Erstens: Ein Coupé ist sportlicher als eine Limousine. Darum kümmern sich die beiden BMW...
Zweitens: Hinterradantrieb schlägt Frontantrieb. Diese These bearbeiten A5 und 420d. Und drittens: Nur ein echtes Sportmodell kann richtig sportlich sein – eine klare Sache für den Octavia RS.
4 mal Diesel, 2 mal Coupé, 2 mal Limousine. Mit vollem Messprogramm samt Rundenzeit finden wir heraus, worauf es bei der Sportlichkeit wirklich ankommt.
Im Herzen geeint: Die Zweiliter-Diesel dienen uns als gemeinsamer Nenner. Die beiden BMW und der Skoda bieten jeweils 184 PS. Der Audi hat hier mit 190 PS einen nominellen Vorteil, der sich aber nicht bemerkbar macht.
Limousine oder Coupé? Die Anatomie verhilft dem 420d zu einem niedrigeren Schwerpunkt, die wahren Unterschiede liegen hinter der Fassade.
Standard- oder Sportmodell? Als Fronttriebler sind Audi und Skoda eher ungünstig veranlagt, Sportlichkeit lässt sich dennoch herauskitzeln.
Geld spielt keine Rolle: Dass Sportlichkeit keine Frage des Preises sein muss, beweist der Skoda obendrein. 30.630 Euro sind ein Wort.
Front- oder Hinterradantrieb? Wegen der sachten Motorisierungen kommt das Antriebskonzept eher indirekt zum Tragen. Spürbar sind die Unterschiede dennoch bei der Balance.
Die Ausstattung des getesteten 420d in der Luxury-Line ist reichhaltig. Wurzelholz und champagnerfarbenes Interieur sind jedoch alles andere als sportlich.
Die elektrischen Ledersitze im Münchner Coupé sehen auch eher nach Lounge, als nach Fitnessstudio aus.
Die Testwagen aus München gehen mittlerweile in der überwiegenden Mehrheit nur noch mit Automatik raus. Nur mal so nebenbei: Es gab Zeiten, da gehörte die Handschaltung zu München wie das Oktoberfest.
Der Grundpreis des 420d beginnt bei 39.200 Euro. Das sind 2.700 Euro mehr als der 320d. Schönsein hat nun mal seinen Preis. Vor allem in der Testwagenkonfiguration, die satte 59.840 Euro kostet.
Nein, wir haben nicht aus Versehen ein Bild in der Fotoshow gedoppelt. Das Interieur im getesten 320d ist fast zu 100% identisch mit dem des 4er. Oder umgekehrt: Das Coupé schmückt sich innen mit den Federn der Limousine.
Ab 36.500 Euro beginnt die Welt des 320d. Der Testwagen mit fast kompletter Vollausstattung in der Luxury-Line packt da aber mit rund 24.000 Euro Sonderoptionen den Gegenwert eines Basis BMW 118i drauf.
Nüchternes Schwarz mit roten Nähten an Lenkrad, Schaltknauf und Sitze versprühen im Octavia RS einen Hauch Sportflair.
Gut kontuierte Bestuhlung mit roten Applikationen und RS-Schritzug.
Das knackige Sechsgang-Getriebe passt auch zum sportlichen Anspruch des Tschechen.
Die Preise des Skoda Octavia RS 2.0 TDI als Limousine beginnen bei moderaten 30.630 Euro. Durch die schon recht ordentliche Serienausstattung bleibt auch der Testwagenpreis bei überschaubaren 36.970 Euro.
Verarbeitung und Materialien sind Top im A5.
Die optionalen Sportsitze mit einer Alcantara-Leder Kombination werden dem sportlichen Anspruch des roten Coupés gerecht.
Das Sechsgang-Getriebe im Audi A5 2.0 TDI ist von Natur aus länger übersetzt als die Automaten aus München. Dies macht sich auch bei den Fahrleistungen bemerkbar.
Das Audi A5 Coupé 2.0 TDI hat mit 39.650 Euro den höchsten Grundpreis der getesteten Kandidaten. Die Ingolstädter haben ihren Testwagen mit Sonderausstattungen auf 51.390 Euro aufgeblasen.
Der Skoda zeigt sich auch untenrum mit seiner Duplex-Abgasanlage und trapezförmigen Endrohren als Sportler erkennbar.
Das vereinsamte Chrom-Endrohr am Heck der BMW-Brüder macht weder einen sportlichen, noch einen sonderlich hochwertigen Eindruck.
Das zweiflutige Endrohr des A5 TDI ist auch eher auf sportlich-dezent, als auf Krawalloptik getrimmt.
Ein Koordinatensystem für das Phänomen der Sportlichkeit lässt sich nicht definieren. Worauf es ankommt, ist am Ende dennoch ziemlich klar: Wichtigstes Kriterium ist die Abstimmung.