Flexible Plattform für Elektroautos

Eine neue Elektroauto-Plattform mit vollständig in die Räder integrierten Antriebs- und Aufhängungs-Komponenten soll mehr Flexibilität bei der Gestaltung von Fahrzeugen erlauben.
Elektrisch angetriebene Fahrzeuge erlauben neue Wege in der Entwicklung von Plattformen. Das israelische Start-up REE hat dazu eine strategische Partnerschaft mit dem japanischen Stoßdämpfer-Hersteller KYB Corporation für die Entwicklung von Radaufhängen für Elektroautos geschlossen.
Ziel ist eine Plattform mit Radnabenantrieb. In jedem der vier Räder sind ein Elektromotor, die Lenkung (an der Achse mit Lenkung), die Bremsen und die Radaufhängung integriert. Damit lassen sich modulare Plattformen ohne Beschränkungen bei Breite oder Länge realisieren. Die Transaktionsbatterie wird auf dem Fahrzeugboden platziert und ist, abhängig von der Größe der Trägerplatte, skalierbar.
Mehrfach-Nutzung der Plattform möglich
Auch wechselnde Aufbauten sind damit realisierbar. Ein tagsüber als Bus für den Personentransport eingesetztes Elektrofahrzeug könnte zum Beispiel nachts als Lieferwagen Waren transportieren. Damit könnten sich Verkehrs- und Parkflächen im urbanen Umfeld besser nutzen lassen, da für verschiedene Einsatzzwecke weniger Autos benötigt werden. Auch allradgelenkte Systeme für mehr Wendigkeit in der Stadt sind leicht umsetzbar.
Drei Basisvarianten verfügbar
Insgesamt plant REE mit drei Plattformvarianten. Die kleinste Version mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 1,3 Tonnen dient für Last-Mile-Anwendungen. Die mittlere Plattform mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 2,5 Tonnen soll für mittlere Reichweiten bei Nutzung für Personen- und Warentransporte herhalten. Die dritte Variante ist für kommerzielle Zwecke (Nutzfahrzeuge) vorgesehen. Sie wurde für ein Gesamtgewicht von bis zu 4,5 Tonnen ausgelegt und speziell für den Einsatz in Nordamerika entwickelt. Hier sollen vorwiegend Lieferdienste bedient werden. Da Plattform und Aufbau völlig autark ausgelegt sind, werden alle Schnittstellen für Lenkung, Bremsen und so weiter mit By-Wire-Technologie ausgelegt. Reichweiten-Angaben wurden bislang nicht gemacht.
Mit im Boot ist auch der indische Automobilgigant Mahindra. Zusammen mit REE Automotive wollen die Inder Elektro-Nutzfahrzeuge bauen. REE stellt die Elektroplattform, Mahindra Entwicklungspower und den Vertrieb.