Stellplatz-Tipps Wesermarsch

Eine Großstadt und ihr Hafen bilden einen Stadtstaat. Dazwischen ist Land unter – die Wesermarsch, eine Landschaft hinter Deichen. Hier kann man die Landschaft mit dem Rad erkunden und hat die Qual der Wahl zwischen unzähligen Stellplätzen.
Der Auftakt unserer Wohnmobil-Tour ist Höhepunkt zugleich: Der Reisemobilstellplatz Am Kuhhirten in Bremen bietet alles, was erwartet werden kann. So macht man sich gut gelaunt zu Fuß in die Innenstadt auf. Oder man nutzt den Stellplatz-Shuttle zum Marktplatz – für sechs Euro, egal ob für eine oder für acht Personen. Dort legen Rathaus und Roland Zeugnis vom frühen Freiheitswillen der Bremer ab. Esel, Hund, Katze und Hahn haben dort ein Denkmal bekommen.
Bremen entdecken
Darüber hinaus bietet die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Stadt im Zentrum zwei Erlebniszonen: die Kunst- und Handwerkergasse Böttcherstraße und das Schnoorviertel mit den putzigen Fachwerkhäusern und dem Bremer Geschichtenhaus. Direkt an der Weser verspricht die Fressmeile „Schlachte“, Stadt am Fluss zu sein. Wer dort isst und trinkt, sieht allerdings nichts vom Fluss.
Unter den großen Museen ragt das Universum Bremen mit dem Erlebnispark „Bewegung“ heraus, der Grundlagen unseres Lebens anschaulich vermittelt. Beispiel: Hebelgesetz. Der grandiose Blick vom Turm der Lüfte auf die Anlage entschädigt für 27 Meter Aufstieg.
Bremerhaven – ein Hafen mit Geschichte
Die Versandung der Weser bewog weitsichtige Bremer Anfang des 19. Jahrhunderts zum Bau eines Hafens direkt an der Wesermündung in die Nordsee. Mit wechselvoller Geschichte weitete sich der Hafen zu einer Stadt, die 1947 Teil des Landes Bremen wurde. In ihrer Wahrnehmung ist sie Hafen geblieben. Alles, was dort sehens- und erlebenswert ist, hat einen Bezug zum Wasser, dem Klima und der großen weiten Welt.
Der Stellplatz am Fischereihafen bietet Reisemobilisten einen direkten Blick auf diese Hafenlandschaft und verfügt über alles Nötige. Er liegt nah am „Schaufenster Fischereihafen“, einer Erlebnismeile, von Fischen in jedweder Zubereitungsform dominiert. Hafenrundfahrten per Bus lassen unter anderem die Bedeutung Bremerhavens für den deutschen Autoexport erkennen.
Wer Schiffen näherkommen möchte, buche eine Hafenrundfahrt zu Wasser. Einen herrlichen Blick auf die Hafenlandschaft gestattet die Plattform des Hotels Sail City. Den sieben Millionen Deutschen, die seit 1847 über Bremerhaven in die USA auswanderten, widmet sich das Deutsche Auswandererhaus, ergänzt um aktuelle Themen zur Emigration. Auch die anderen Museen der Stadt bieten Informationen und Unterhaltung en masse.
Wem das zu viel wird, der findet Entspannung im Weser-Strandbad oder gönnt sich ein stadtfreies Nordseeerlebnis. Entlang der Küste von Bremerhaven Richtung Cuxhaven reiht sich ein weiteres halbes Dutzend Wohnmobil-Stellplätze. Wurster Nordseeküste etwa wartet mit einem Badestrand und dem Watt’n Bad auf.
Wesermarsch – Landschaft hinter Deichen
Und die rund 60 Kilometer zwischen Bremen und seiner Exklave? Die erlebnis- und stellplatzreichere linke Weserseite heißt Wesermarsch, besteht zum großen Teil aus angeschwemmtem Land und liegt über weite Strecken unter dem mittleren Weserpegel. Deiche und Hochwasserschutzanlagen, Moore und karge Wiesen, durchzogen von baum- und buschgesäumten Bächen prägen das Landschaftsbild. In den Orten dominieren die roten Backsteinbauten.
Die Stellplätze hier sind von unterschiedlicher Qualität, liegen aber so nahe beieinander, dass bei Nichtgefallen einfach zum nächsten gefahren werden kann. Die Landschaft lädt ein zum Radeln, Wandern, Einkehren und vielfältigem Museumsbesuch. Reger Schiffsverkehr herrscht nicht. Die brückenfreie Unterweser lässt sich etwa zehn Kilometer landeinwärts per Wesertunnel queren. Ansonsten heißt es: „Fährmann, hol über!“ Die schönste und längste und mit Preisen ab 11,10 Euro für ein Reisemobil und zwei Personen teuerste Überfahrt gestattet die Weserfähre zwischen Blexen und Bremerhaven.
Eine Übersicht über alle empfohlenen Reisemobil-Stellplätze finden Sie am Ende des Artikels.