Hohe Bußgelder für „Schwarzfahrer“
Die alte 2024er-Vignette in Österreich gilt seit dem 1.2.2025 nicht mehr. Wer ohne erwischt wird, zahlt empfindliche Strafen.
In Österreich ist die Vignette oder umgangssprachlich "Pickerl" ein wichtiges Instrument für die Finanzierung und den Erhalt des Autobahnnetzes. Alle Autofahrer müssen diese Mautgebühr für die Benutzung der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich bezahlen. Schon seit 1. Dezember 2024 sind alle Jahresvignetten 2025 erhältlich und gültig. Die Farbe für 2025 heißt "Seegrün". Die neue Vignette wurde um 7,7 Prozent teurer und liegt damit erstmals über 100 Euro für die Jahresvignette. Die Preise für die anderen Vignetten-Arten bleiben gleich. Ganz wichtig: Seit dem 1.2.2025 gilt die Vorjahresvignette nicht mehr! Wer mit der alten Vignette oder gar ohne Vignette erwischt wird, dem drohen hohe Bußgelder.
Strafen
Wenn man in Österreich ohne gültige Vignette eine Autobahn oder Schnellstraße nutzt, kann dies zu einer Geldstrafe von 120 Euro führen; Motorradfahrer zahlen 65 Euro Strafe. Wer diese Strafe nicht sofort begleichen kann, muss mit einer Anzeige und einer Strafe in Höhe von 300 Euro rechnen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Bußgeld von bis zu 3.000 Euro kommen.
Die Höhe der Ersatzmaut hängt vom jeweiligen Beanstandungsgrund ab und beträgt beispielsweise:
- 240 Euro, wenn nachweispflichtige Tarifmerkmale nicht frist- oder ordnungsgemäß erbracht wurden.
- 240 Euro, wenn die Maut nicht entrichtet wurde, etwa aufgrund unzureichenden Pre-Pay-Guthabens oder fehlerhafter Abbuchungen durch eine falsch angebrachte GO-Box.
- 120 Euro, wenn die Maut nur teilweise gezahlt wurde, beispielsweise durch die falsche Einstellung der Achsanzahl.
- 120 Euro, wenn das Kfz-Kennzeichen oder die verwendete GO-Box nicht mit den im System hinterlegten Fahrzeugdaten übereinstimmt (Fahrzeugdeklaration).
Vignetten-Preise
- Jahresvignette: Diese Vignette ist ein ganzes Jahr gültig, vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres. Der Preis für die Jahresvignette beträgt derzeit 103,80 Euro für Pkw.
- 2-Monats-Vignette: Diese Vignette ist für Fahrzeuge gedacht, die nur für einen begrenzten Zeitraum in Österreich unterwegs sind. Sie ist zwei Monate gültig und kostet 28,90 Euro für Pkw, 11,50 für Motorräder.
- 10-Tages-Vignette: Diese Vignette ist ideal für Kurzaufenthalte oder den Transit und kostet 11,50 Euro für Pkw.
- Tagesvignette:Die Vignette ist für Durchreisende interessant. Sie kostet 8,60 Euro für Pkw, 3,40 Euro für Motorräder.
Die Einführung der Tagesvignette war 2024 Teil der Novelle des Bundesstraßenmautgesetzes. Dieses sieht unter anderem vor, dass die Preise nicht mehr an die Inflation gekoppelt sind, sondern sich die Tarife von der Jahresvignette in einer Staffelung ableiten. Diese bleibt 2025 auf dem Niveau von 2024.
So bringen Sie die Vignette an
Die Vignette muss gut sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden. Für Pkw befindet sich die Klebevignette üblicherweise oben mittig oder auf der linken Seite der Windschutzscheibe. Es ist wichtig, dass sie vollständig und unbeschädigt ist, da sonst eine Ersatzvignette gekauft werden muss. Es wird empfohlen, nicht mehr als zwei Vignetten auf der Windschutzscheibe zu haben. Eine vorgeschriebene maximale Anzahl gibt es jedoch nicht.
Kauf der Vignette
Bei rund 6.000 Vertriebspunkten in und außerhalb Österreichs ist die Vignette erhältlich. Seit 2018 gibt es in Österreich auch eine digitale Vignette. Diese ist an das Kennzeichen des Fahrzeugs gekoppelt und kann online bei der österreichischen Autobahngesellschaft ASFINAG, aber auch beim ADAC oder an Tankstellen, Rastanlagen oder Grenzübergängen gekauft werden. Den unteren Vignettenabschnitt sollte man aufheben, da die Trägerfolie mit Seriennummer als Kaufnachweis dient – ähnlich sieht es mit der Bestellbestätigung für die digitale Vignette aus. Beide Kaufnachweise werden für die eventuelle Ausstellung einer Ersatzvignette benötigt – wenn z. B. die Jahresvignette falsch geklebt und dabei versehentlich entwertet wurde oder die Windschutzscheibe gebrochen ist. Es gibt des Weiteren noch ein Maut-Abo, das sich automatisch verlängert.
Strecken ohne Maut
Übrigens: Auf einigen Autobahnabschnitten in Österreich wird keine Maut erhoben, das ist für Urlaubsreisende aus Deutschland interessant:
Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd); Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord); Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems) und die noch im Bau befindliche Linzer Autobahn A26.
Sondermautstrecken und Preise
(unabhängig von der Vignette für Fahrzeuge bis 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht inkl. Anhänger)
- Brennerautobahn: 11 Euro für die Einzelfahrt
- Tauernautobahn inkl. Katschbergtunnel: 13,50 Euro für die Einzelfahrt
- Gleinalm: 10,50 Euro für die Einzelfahrt
- Bosrucktunnel: 6,50 Euro für die Einzelfahrt
- Arlbergtunnel: 11,50 Euro für die Einzelfahrt
- Karawankenautobahn (Richtung Süden): 7,80 Euro für die Einzelfahrt