Volvo: Sicher wie hinter schwedischen Gardinen
Sicherheit wird bei Volvo ganz groß geschrieben. In der Vergangenheit überzeugten die Schweden vor allem mit ihrer massiven Bauweise, heute sorgt eine ausgefeilte Elektronik für Sicherheit.
Fahrzeuge aus dem Hause Volvo sind traditionell für ihre Sicherheit bekannt. Früher waren die soliden schwedischen Karossen vor allem durch ihre massive Bauweise aus Schwedenstahl besonders sicher. Heute sorgen in erster Linie elektronische Helfer für aktive und passive Sicherheit.
Einige Volvo-Sicherheitssysteme werden in diesem MyVideo-Clip vorgestellt
Über zwei Dutzend serienmäßige oder optionale Assistenzsysteme arbeiten im Verborgenen zum Schutz des Fahrers und der Insassen, aber auch außerhalb des Fahrzeugs, um Fußgänger und Fahrradfahrer nicht zu gefährden. Um uns von der Leistungsfähigkeit der Elektronik zu überzeugen, testeten wir die drei Volvos der 60er-Familie: Die Limousine S60, den Kombi V60 und das SUV XC60. Der Geländegänger ist übrigens der Bestseller bei den Schweden und war im vergangenen Jahr das meistverkaufte Premium-SUV in Europa. Insgesamt 70.257 Neuzulassungen sicherten dem dynamischen Cross-Over den Spitzenplatz im Segment der Midsize-SUVs.
Alle Volvos der 60er-Reihe sind auch mit den neuesten Drive-E-Motoren verfügbar. Das Top-Triebwerk für das Dreigestirn ist der T6-Benzinmotor mit vier Zylindern, Turbo- und Kompressoraufladung und 306 PS. Serienmäßig kommt hier das tadellose Achtgang-Automatikgetriebe zum Einsatz. Beim XC60 entschieden wir uns für den D5-Diesel mit 4x4-Antrieb, Sechsgang-Automatik und 215 PS zum Preis ab 44.570 Euro. Der mächtige Allradler hat einen werksseitig angegebenen Verbrauch von 6,4 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Wer diesen Wert um einen guten Liter unterbieten möchte, sollte zum Sechsgang-Handschaltgetriebe greifen, dann liegt der durchschnittliche Durst nur noch bei 5,3 Litern Dieselkraftstoff, der sich bei Fahrten im Alltag allerdings auch schnell auf sieben Liter und mehr einpendelt.
Intelligentes Warnsystem beim Rückwärtsfahren
In Sachen Sicherheit hat der Volvo XC60 einiges zu bieten. Da ist zum einen der intelligente Fernlicht-Assistent mit adaptiver Leuchtweitenregulierung und das Blind Spot Information System (BLIS) zur Überwachung des "toten Winkels". Hier wird zuverlässig vor sich schnell von hinten nähernden Fahrzeugen gewarnt und beim anstehenden Spurwechsel keiner geschnitten oder gar gerammt. Die Verkehrszeichen-Erkennung ist ebenso sinnvoll, wie der Cross Traffic Alert, der beim Rückwärtsfahren und Ausparken oder Zurücksetzen aus einer unübersichtlichen Toreinfahrt, vor Querverkehr sowie vor Fußgängern und Fahrradfahrern warnt.
Gerade für geländegängige Fahrzeuge, die gern mal auf unebenem Grund gesteuert werden, ist das Überroll-Schutzsystem ROPS (Roll Over Protection System) eine feine Sache, denn wer - außer James Bond - fährt schon gerne auf dem Dach einen Abhang hinab? Und wer sein Pferd, sein Boot oder seinen Wohnwagen gern dabei hat, der freut sich über die Anhänger-Stabilisierungskontrolle (TSA).
Besonders cool war die Tour mit dem Kombi V60 in der Ocean-Race-Version. Der 245-PS-Benziner namens T5 kostet in dieser Ausstattungsvariante ab 43.800 Euro. Mit etwas Sonderausstattung und den elektronischen Lebensrettern addiert sich diese Summe schnell über die magische 50.000-Euro-Schallmauer. Aber Sicherheit geht im Zweifel eben auch vor das Portemonnaie, und wer sich der lobenswerten Volvo-Vision: "Ab dem Jahr 2020 soll niemand mehr in einem neuen Volvo bei einem Unfall getötet oder schwer verletzt werden" anschließen möchte, muss eben auch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Immerhin: Das City-Safety-System, das Auffahrunfälle bis zu einer Geschwindigkeit von 50 Sachen verhindern oder wenigstens die Unfallfolgen massiv schmälern soll, ist schon im Basispreis enthalten. Gegen einen Aufpreis gibt es den äußerst sinnvollen Notbremsassistenten mit automatischer Fußgänger- und Fahrraderkennung, der den Fahrer vor einem drohenden Crash optisch und akustisch warnt und dann bei Ignorierung durch den Fahrer selbst eine Vollbremsung einleitet. Das Fremdeingreifen ist zwar erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber der Computer reagiert nun mal immer schneller, als jeder auch noch so geübte Fahrer.
Theoretisch von Flensburg nach Rom ohne Tankstopp./p>
Wäre da doch nur nicht das Kaffeetassensymbol im Armaturenbrett, die "Driver Alert Control" (DAC). Wer sich auffällig müde oder unkonzentriert am Steuer verhält, ist eine Gefahr für sich und andere. Das beweist die Statistik: Solche Fahrer verursachen bis zu 90 Prozent aller Unfälle. Deshalb schlägt die Driver Alert Control Alarm, um abgelenkten Fahrern bei Geschwindigkeiten über 65 km/h zu einer Kaffeepause aufzufordern. Und das geht so: Eine Kamera überwacht die Straße, während die DAC das Lenkverhalten überprüft, um es mit dem normalen Fahrstil des Fahrers zu vergleichen. Wenn es feststellt, dass hier eher unberechenbar gefahren bzw. der Fahrer schläfrig oder abgelenkt ist, gibt es eine akustische Warnung, dazu wird eine Meldung auf der Instrumententafel angezeigt, die eine Pause vorschlägt. Zur Sicherheit.