VW-Lkw-Plan

Die Volkswagen-Nutzfahrzeug-Tochter Traton will den US-Partner Navistar komplett übernehmen, um sich auf dem nordamerikanischen Markt stärker aufzustellen und macht ein entsprechendes Angebot.
VW hat in seiner Nutzfahrzeugtochter Traton die Marken MAN und Scania gebündelt. Beide sind erfolgreich unterwegs, allerdings nur in Europa und Südamerika. Auf den Märkten in China und Nordamerika ist man hingegen nur schwach vertreten. Das soll sich zumindest für Nordamerika ändern.
Entsprechend möchte Traton den US-Lkw-Hersteller Navistar, an den man bereits seit September 2016 16,8 Prozent der Anteile hält, nun komplett übernehmen. Dafür legt Traton ein Übernahmeangebot in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,6 Mrd Euro) auf den Tisch, wie die Konzernmutter VW in Wolfsburg mitteilte. Mit dem Deal möchte VW zum Weltmarktführer Daimler aufschließen, der in Nordamerika stark mit der Marke Freightliner vertreten ist.
Weitere Großaktionäre könnten zum Problem werden
Der US-Lkw-Hersteller Navistar bestätigte den Erhalt des Angebots. Der Verwaltungsrat werde zusammen mit seinen Finanz- und Rechtsberatern den Vorschlag vor dem Hintergrund der eigenen strategischen Vorstellungen sorgfältig prüfen, hieß es in einer Mitteilung.
Nach Bekanntwerden des Angebots legte die Aktie von Navistar um fast 50 Prozent zu. Offenbar rechnet der Markt mit einer Ablehnung des Angebots und einer Aufstockung des Preises – oder mit einer Gegenofferte. VW hat es bei Navistar zudem mit Großaktionär Carl Icahn zu tun,der ebenfalls fast 17 Prozent an Navistar besitzt. Weitere Großaktionäre sind MHR Fund Management und der Gabelli Funds, die zusammen rund 23 Prozent der Anteile besitzen.