Ford Mondeo Turnier 2.0 DI, Peugeot 406 Break 2.0 HDi, Renault Laguna Grandtour 1.9 dCi, VW Passat Variant 1.9 TDI

Der Markt der Mittelklasse-Kombis kommt in Bewegung. Zum Platzhirsch VW Passat 1.9 TDI und dem bewährten Peugeot 406 Break 2.0 HDi gesellen sich die neuen Modelle Ford Mondeo 2.0 DI Turnier und Renault Laguna Grandtour 1.9 dCi.
Die Erfolgsformel heißt Kombi plus direkteinspritzender Turbodiesel. Was Nutzwert gepaart mit Wirtschaftlichkeit angeht, sind Autos dieser Provenienz un-erreicht. Beim VW Passat,unlängst erst in überarbeiteter Form auf den Markt gekommen, tragen die meistverkauften Variant-Modelle das Kürzel TDI am Heck.
Die Konkurrenz schläft jedoch nicht. Auch der Ford Mondeo, der bei auto motor und sport als Limousine bereits im Vergleichstest eine Mercedes C-Klasse schlagen konnte (siehe Heft 1/2001), ist nun als Turnier mit einem neuen Turbodiesel zu haben. Mit zwei Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder ungleich aufwendiger konstruiert, übertrifft er den VW-TDI in den Kerndaten von Leistung und Drehmoment.
Das Diesel-Triebwerk des neuen Renault Laguna, derals Kombi die Bezeichnung Grandtour trägt, ist wiederum ein konventioneller Zweiventiler, bringt es aber auf die höchste Leistung in dieser Runde. 120 Pferdestärken stehen 100 PS beim VW und 115 PS beim Ford gegenüber. Der Peugeot 406, seit über vier Jahren auf dem Markt und damit der Veteran im Vergleich, liegt mit den 109 PS seines Diesels auf ähnlichem Niveau.
Die Differenzen der Leistungsdaten spielen im wirklichen Leben keine entscheidende Rolle. Alle vier Motoren sorgen für ordentliche Fahrleistungen, wobei naturgemäß Ford und Renault etwas bessere Messwerte erzielen.
Weit wichtiger: Alle Motoren beweisen, welch hohen Reifegrad moderne Turbodiesel heute erreicht haben. Es sind durchweg angenehme Antriebsquellen, die schon bei niedrigen Drehzahlen kraftvoll durchziehen und die sich durch befriedigende Laufkultur auszeichnen.
Die geringen Punktunterschiede in der Antriebswertung unterstreichen, dass es keinen wirklichen Loser gibt. Unterschiede sind aber erkennbar.
Der neue, aber noch mit Verteilereinspritzpumpe ausgerüstete Ford-Diesel tritt trotz Piloteinspritzung (siehe Technik erklärt, S. 51) akustisch besonders hervor. Er lässt beim Beschleunigen aus geringen Drehzahlen ein hartes, nagelndes Verbrennungsgeräusch hören, das an alte Diesel-Zeiten erinnert. Als Ausgleich dafür bekommt der Fahrer ein der Konkurrenz überlegenes Durchzugsvermögen.
Im Verbrauch vermag der Ford keine Maßstäbe zu setzen. Mit durchschnittlich 8,9 Liter/100 Kilometer kommt er auf den gleichen Wert wie der Renault. Die Peugeot-Maschine, wie das Triebwerk von Renault nach dem CommonRail-Einspritzverfahren arbeitend, begnügt sich im Mittel mit 8,3 Liter auf 100 Kilo-meter.
Der König der Ökonomie bleibt der TDI von VW. Erbedient sich als einziger der Pumpedüse-Einspritzung, bei der die Funktionen von Pumpe und Einspritzdüse in einem Bauteil vereint sind.
Das stellt eine vergleichsweise aufwendige und teure Technik dar, die sich in der Praxis aber auszahlt. Mit einem Testverbrauch von nur7,6 Liter/100 Kilometer zeigt der VW-Vierzylinder überzeugend, was derzeit möglich ist.