Die neue, technisch aufgefrischte vierte Generation der Mercedes A-Klasse stellt sich der etablierten Konkurrenz aus den Häusern Audi, BMW und VW. Ob die A-Klasse den Golf als Platzhirsch verdrängt, wird sich zeigen.
Aber auch der BMW 1er und der Audi A3, der nur noch als Sportback erhältlich ist, haben das Potenzial auf die Krone der Kompaktklassen-Elite. In puncto Motorisierung starten alle mit mehr oder minder gleichen Bedingungen, d.h. vier Zylinder und zwsichen 150 - 180 PS Leistung.
Im nächsten Jahr kommt mit dem Modellwechsel der Golf VIII, der optisch stark überarbeitet in Erscheinung treten wird, auf den Markt. Hier konzentrieren wir uns jedoch noch auf die Leistungen der aktuellen Baureihe im gewohnten harmonischen und kompakten Design.
Auch wenn er im Beschleunigungstest mit 8,6 Sekunden das Schlusslicht bildet, so ist der Golf dennoch der Inbegriff eines Kompakten und stellt die Konkurrenz vor große Herausforderungen.
Obwohl er ebenfalls mit einem Ergebnis von 34,7 Metern im Bremswegetest aus 100 km/h nicht ganz optimal im Vergleich zu den Wettbewerbern abschneidet, überzeugt er dennoch durch sein hervoragendes Getriebe, das Resultat im Fahrversuch und die Innengeräuschkulisse.
Hinter dem VW-Logo an der Heckklappe verbirgt sich die Rückfahrkamera. Für 295 Euro Aufpreis ist die Rückfahrkamera mit dem Namen "Rear View" erhältlich.
Die Verarbeitung und die Platzverhältnisse im Cockpit sind hervorragend. Die sehr bequemen Sitze für Fahrer und Beifahrer verleihen jeder Reise ein komfortables Feeling. Lediglich die Sitze seines Konzernbruders A3 schneiden besser ab.
Digitale Active Info Display: Übersichtlich und klar leserlich informiert das Kombiinstrument den Fahrer über zahlreiche Daten und Fakten. Aber das kostet und zwar einen Aufpreis von 510 Euro.
Das Multifunktionslenkrad mit Leder und Schaltwippen ist in der Highline Variante serienmäßig. Die Bedienung ist vielfältig und funktioniert einwandfrei.
Mit einer Ladekantenhöhe von 64,5 cm muss die geringste Höhe beim Beladen in diesem Vergleich überwunden werden. Der Golf bietet das betse Raumangebot und zweckmäßige Variabilität und das obwohl er mit einer Länge von 4,2 Metern die kleinsten Außenabmessungen besitzt.
Das macht sich auch im Fond deutlich bemerkbar. Es herrscht eine außreichende Kopffreiheit und die Beinfreiheit ist nicht zu kanpp bemessen. Das gilt übrigens auch für großgewachsene Mitfahrer.
Seit diesem Jahr ist die neue A-Klasse auf dem Markt. Optisch wirkt die neue Baureihe W177 straffer und kantiger als der Vorgänger. Der Kühlergrill gibt sich steil stehend und die Haube ist tief heruntergezogen. Ebenfalls neu sind die Multibeam LED-Scheinwerfer.
Auch die Leuchten am Heck haben sich deutlich verändert und sind nun unverkennbar in die Breite gezogen, sowie in die Heckklappe integriert. Der gesamte hintere Part des Fahrzeugs wirkt bulliger.
Die Bremsen verzögern gut und in Sachen Beschleunigung ist der Stuttgarter in diesem Duell vorne mit dabei. Betrachtet man hingegen die Handlingperspektive und den Fahrspaß, so zieht er im Vergleich zu seinen Konkurrenten den Kürzeren.
Die Qualität der Verarbeitung und die verwendeten Materialien im Cockpit sind makellos. Das neue Herzstück der A-Klasse ist das innovative Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience)...
..., wobei sich Mercedes mit der Ablösung seines betagten Comand-Systems viel Zeit gelassen hat. Doch was lange währt, wird letzten Endes nicht nur gut, sondern in diesem Fall hervorragend.
Zwei riesige Bildschirme mit Touchfunktion (rechts), eine unterhaltsame und perfekt funktionierende Sprachsteuerung, problemlose Bedienbarkeit über alle Steuerungselemente und ständige Aktualität durch Online-Updates setzen definitiv Maßstäbe im Segment...
... damit hat Mercedes definitiv zu den Infotainment-Profis von Audi und BMW souverän aufgeschlossen. Einziger Nachteil, der Preis. Im Navigations-Premium-Paket sind 3.017 Euro Aufpreis fällig, das ist beachtlich, nicht nur in der Kompaktklasse.
Per Spracheingabe lassen sich jede Menge Infotainment- und Fahrzeugfunktionen steuern. Das System versteht sogar kryptische Befehle wie " Ich will eine Brezel" und navigiert zum nächsten Bäcker.
710 Millimeter misst der Normsitzraum auf der Rückbank der A-Klasse. Das sind nicht nur 50 Millimeter mehr als beim Vorgänger, sondern ist auch in diesem Vergleich der Bestwert. Die A-Klasse wurde nun geräumig.
Als dritter im Bunde stellt sich der Audi A3 Sportback den kritischen Blicken und Testverfahren unserer Redaktion. Verbrauchstechnisch macht dem Ingolstädter in diesem Test keiner etwas vor. Im Mittel benötigt er 7,0 Liter auf 100 Kilometer (1er 8,4 l; A-Klasse 7,6 l; Golf 7,2 l).
Dass der Audi A3 nur noch als Sportback auftritt, ist wohl ein Zeichen seiner Reife. Er konzentriert sich auf das, was Erfolg bringt: Platz, Komfort, Soliditätsperfektion.
Das Interieur wirkt im Vergleich zur A-Klasse schlicht, aufgeräumt und übersichtlich. Die Qualität und die Verarbeitung ist hervorragend. Lediglich die Bedienung ist nicht ganz perfekt.
Neben dem bekannten Mittelkonsoleaufbau inklusive der Bedienelemente ist für 460 Euro Aufpreis das Virtual Cockpit mit volldigitalisierter Instrumententafel erhältlich.
Digital und zeitgemäß ist nicht nur die Temperaturanzeige der Klimaautomatik, sonder auch die Anzeige der Gebläsestärke, welche über das Drehrad verändert werden kann.
Das Raumangebot ist durchschnittlich. In der A-Klasse und im Golf gibt es etwas mehr Raumfreiheit, aber beim Sitzkomfort ist der A3 mit Abstand Spitzenreiter.
Rund 35 PS Leistung trennen den BMW vom Audi und Golf. Daher ist es nicht gerade verwunderlich, dass der Münchner im Sprint von 0 auf Tempo 100 mit 7,6 Sekunden, knapp vor der A-Klasse die Nase vorne hat.
67,4 km/h schnell flitzt der 1er BMW beim Slalom um die Pylonen. Ein theoretischer Wert? Nein, auch auf Landstraßen fährt der 120i beim Handling in einer eigenen - vergnüglichen - Liga.
Die Lenkung des BMW ist präzise und die Automatik geht gut mit den acht Stufen um. Ab und an verfällt sie jedoch bei Eile in Unruhe. Ab 2019 bewegt sich der 1er mit Vorderradantrieb durch die Weltgeschichte.
Perfekte Ergonomie, qualitativ hochwertige Materialien und ein hervorragendes Infotainment-System zeichnen den Innenraum des Münchners aus. Die Instrumententafel ist jedoch noch im klassischen analogen Design.
Zu einem guten Infotainment-System gehört zwangsläufig auch eine verständliche, einfache und schnelle Bedieneinheit. Diese ist im 1er definitv vorhanden. Diese brilliante Bedienung wird er auch in den nächsten Generationen beibehalten.
Die Rückbank klappt dreigeteilt und der Kofferraum bietet ein Ladevolumen von maximal 1.200 Liter im umgeklappten Zustand. In diesem Test hat er somit den kleinsten Gepäckraum zur Verfügung, das sind 70 Liter weniger als der Golf.
Seine Stärke ist der 2.0-Liter-Vierzylinder mit 184 PS mit dem er alle Fahrversuche für sich entscheidet, aber zu gleich auch den höchsten Spritverbrauch verursacht.
Punkte verliert der BMW 1er wenn es um die Kostenperspektive geht. Mit einem Grundpreis von 37.250 Euro schlägt er enorm zu Buche, gefolgt vom neuen Stuttgarter der ab 35.837 zu erwerben ist. Die Spitze bildet der Golf der noch unter der Grenze von 30.000 Euro liegt.
Fazit: Für die neue A-Klasse reicht es dieses mal nicht für die Pole-Position, sie landet auf dem zweiten Rang. Da hilft auch der Partikelfilter, das Raumangebot und die hervorragende Technik nichts. Denn wie schon so oft, ist der Golf einfach das beste Gesamtpaket der Kompaktklasse. Das Schlusslicht bildet der BMW knapp hinter dem Audi.