Agile Mittelklasse-Limousinen mit kräftigem Dieselmotor und
Allradantrieb – eine Domäne der selbst ernannten
Premium-Hersteller. Doch jetzt will der neue VW Passat dem BMW 330d
xDrive ans Leder.
Im Standardsprint fährt der BMW 330d xDrive dem Passat 2.0 TDI
um die Ohren: 5,3 zu 6,3 Sekunden. Bei der Messung 0-200 fällt
versiebenfacht sich der Vorsprung gar.
Regenschlacht: Der BMW 330d xDrive und VW Passat 2.0 TDI messen
sich in Hockenheim unter nassen Streckenbedingungen. Der Wettergott
meinte es nicht gut mit den Mittelklasse-Limousinen.
Ein Stellmotor an der Lamellenkupplung des xDrive-Systems
variiert die Momentenverteilung, allerdings mit Schwerpunkt auf den
Hinterrädern. Klingt nach Spaß? Durchaus!
Im Sport-Modus des ESP fährt der BMW 3er zwar ruhiger, muss sich
jedoch immer mal wieder hart von der Elektronik einbremsen lassen.
Schneller als 1.29,1 Minuten kämpft sich der 330d jedenfalls nicht
um den Kleinen Kurs
Kann er VW Passat den 3er im Nassen ausstechen? Wie der BMW 330d
xDrive schickt auch der Passat sein maximales Drehmoment von 500
Newtonmetern sicherheitshalber an alle vier Räder (elektronisch
gesteuerte Lamellenkupplung nach dem Prinzip Haldex).
Ungerührt folgt der VW konstant untersteuernd der vorgegebenen
Linie, kann früh mit Gas aus den Kehren herausbeschleunigt werden,
lässt sich so leicht beherrschen wie ein Kinderkarussell.
Die nicht vollständig deaktivierbare Regelelektronik arbeitet im
Test wohldosiert, gibt gelegentlich kleine Bremsimpulse, wenn der
Fahrer die Linie kennt. In Hockenheim knöpft der Passat dem 3er
schließlich drei Zehntel ab.
Die Achtstufenautomatik spielt wieder einmal den guten Kumpel,
serviert jede Übersetzung schnell und punktgenau, reagiert zudem
fix auf manuelle Schaltbefehle an den ergonomisch optimal
platzierten Lenkradpaddeln.
Bereits auf der Fahrt zur Teststrecke fällt die
elektromechanische Konstruktion durch direktes, natürlich nicht
hibbeliges Ansprechen, vorbildliche Rückmeldung und angenehme
Haltekräfte auf.