Im Rahmen einer Modellpflege lupft AMG die Leistung des
Mercedes-AMG A 45 mal eben auf 381 PS. Bleibt dem nunmehr 326 PS
starken BMW M135i da überhaupt eine Chance?
Den eigentlich kopflastigen AMG (Vorderachse: 61,7 Prozent)
zeichnet nicht nur ein ziemlich loses Vierzylinder-Mundwerk,
sondern auch ein ebenso loses Heck aus.
Zwar ist der BMW in den Fahrdynamiktests schneller als der A 45
AMG, allerdings stolpert der M135i auf dem Rundkurs über sein etwas
zu konservativ abgestimmtes Fahrverhalten.
Zusammen mit der sehr präzisen Lenkung und der ausgeglicheneren
Gewichtsverteilung erleichtert der M seinem Fahrer die Suche nach
der perfekten Linie, interessiert sich überhaupt nicht für
Lastwechsel, hakt lässig die gestellten Aufgaben ab. Schnell, aber
langweilig also?
Der Zweilitermotor im Mercedes-AMG A45 bekam eine neue
Auslassnockenwelle und eine modifizierte Elektronik - Resultat 21
PS mehr. Mit 381 PS ist er derzeit der stärkste Hot-Hatch.
BMW wertete das Interieur mit etwas feineren Materialien auf. An
der Ergonomie im M135 gab es nichts zu verbessern, an den
Seriensitzen ebenfalls nicht.
Leistungsübersteuern? Klar, da regt ja schon die Frage auf.
Allein: Es nützt dem M135i nicht viel, zumal erst der Moment des
Einlenkuntersteuerns überwunden werden muss.
Selbst unter Last schiebt der Mercedes nicht trotzig geradeaus,
sondern folgt weitgehend neutral dem vorgegebenen Radius - und
falls es doch nicht passt, reicht das Gaspedal als Werkzeug, um
alles hinzubiegen.
Der Wunsch nach mehr Leistung drängt sich beim BMW nicht auf,
denn Laufkultur und Drehfreude sind schlicht brillant. Dem M geht
jedoch das raufboldige, hemdsärmelige Wüten des schnelleren AMG ab.
Albern? Nö. Punkt.