Zweimal Frankreich, zweimal SUV: Mit dem neuen Topmodell DS 7
Crossback verdeutlicht die PSA-Gruppe ihre Premium-Intentionen. Im
Test gegen den Renault Koleos fühlen wir dem Premium-Potenzial des
Franzosen auf den Zahn.
Wie leicht zu erkennen haben wir die beiden expressiv geformten
Mittelklasse-SUV bei nächtlicher Atmosphäre begutachtet. Resultat?
Diese wunderbare Fotoshow! Sowohl der DS 7 Crossback BlueHDi 180
als auch der Renault Koleos dCi 175 4WD bringen 177 PS auf den
Asphalt.
Der DS7 basiert auf der EMP2-Plattform von PSA und ist 4,57
Meter lang. 1.728 Kilogramm wiegt er und ist um knapp 10 Zentimeter
kürzer als sein Konkurrent der 82 Kilogramm mehr auf die Waage
bringt.
Die Leuchtgrafik am Heck ist progressiv gestaltet und die
aufwendigen Details wie die Lasergravur in den Rückleuchten sollen
an französische Handwerkskunst erinnern.
Der Grundpreis des Testwagens liegt bei 39.790 Euro. Doch der
Schein trügt. Mit einigen sinnvollen Extras sind die 50.000 Euro
schnell überschritten. Allein das feine Interieur des umfangreichen
Inspiration-Pakets Opera schlägt mit 7.150 Euro zu Buche.
DS Active LED Vision nennt sich die neue Lichttechnologie der
Franzosen, die im Test vollkommen überzeugt. Hierzu gehört auch die
auffällige hypnotische Begrüßung beim Öffnen des Fahrzeugs: An der
Front, links wie rechts, strahlen je drei LED-Module in dunklem Rot
und drehen sich um ihre eigene Achse. Ein wahres Spektakel!
Im Innenraum präsentiert sich der DS als top verarbeiteter,
expressiver Typ, in dem man sich erst mal zurecht finden muss. Vor
allem die zwei 20-Zoll-Monitore in der Mittelkonsole und hinter dem
Lenkrad fordern Anfangs einiges vom Fahrer.
Der Schalthebel der Achtgangautomatik ist hervorragend
verarbeitet und passt sehr gut in das Innenraumdesignkonzept. Gut
vernetzt informiert der DS auf seinem sehr sensiblen und flüssig
laufenden Screen auch über Wetter und Spritpreise.
Die Instrumente sind komplett virtuell und vielfach
konfigurierbar. Immer mit im Spiel: die Raute. Die zahlreichen
Fahrassistenten funktionieren erste Klasse. Zum Beispiel achtet der
Müdigkeitswarner nicht nur auf die Fahrspur, sondern auch auf den
Lidschlag, Kopfbewegung und Blickrichtung des Fahrers.
Die Rückbank ist gemütlich, bietet aber weniger Seitenhalt als
bei der Konkurrenz. Auch hier ist das DS-Logo präsent. In den
Seitentüren befinden sich Tasten für die elektrische
Lehnenverstellung.
So viel Blech bei offener Klappe kennen wir vom Audi Q5. Der
Kofferraum des DS ist mit maximal 1.752 Liter aber größer.
Nachteil: durch die sich früh senkende Dachlinie gestaltet sich der
Transport von sperrigen Gegenständen schwierig. Das gelingt beim
Koleos besser.
Dann kommen wir doch auch gleich mal zum Renault Koleos. Ganze
12,5 Meter beträgt der Wendekreis der ihn im Alltag recht
unhandlich macht. Der spürbar agilere DS 7 wendet innerhalb von elf
Metern.
Durch den großen Wendekreis leidet auch das Handling und der
indirekten Lenkung mangelt es an Feedback. Besser sind jedoch die
Ergebnisse im Bremswegetest. Aus Tempo 100 kommt der Renault mit 37
Metern 0,3 Meter früher zum Stillstand.
Die rückseitigen LED-Leuchten sind zweigeteilt, die Bremslichter
erhellen nur die Außenseite. Vorne gibt es bereits ab der
Intens-Ausstattung Voll-LED-Scheinwerfer.
In der Top-Ausstattungsvariante Initiale Paris kommt der Koleos
serienmäßig mit zahlreichen Extras daher. Und Äußerlich wirkt die
teuerste Variante ebenso eindrucksvoll wie der güldende DS.
Neben der üppigen Serienausstattung sichert sich der Renault
Koleos auch wichtige Punkte durch die fünfjährige Garantie. Der
Hochkantbildschirm und die konventionell platzierten Tasten wirken
im Vergleich etwas banal, aber keinesfalls billig.
Der Koleos bietet mehr Bein- und weniger Kopffreiheit. Die Bank
ist gut geformt und bietet deutlich besseren Seitenhalt als der DS
7. Negativ ist jedoch die fehlende Durchlade.
Nicht ganz so voluminös, aber besser geschnitten: Der Kofferraum
lässt sich besser nutzen und die Ladekante ist eben. Mit 1.706
Liter bietet das Kofferraumvolumen des Koleos 46 Liter weniger als
der Gepäckraum des DS.
In puncto Verbrauch, Reichweite und C02-Ausstoß überzeugt der
DS: Mit einem Verbrauch im Testmittel von 7,1 Liter schluckt der DS
1,6 Liter weniger Diesel als der Koleos. Zudem kommt er mit einem
um fünf Liter kleineren Tank ganze 85 Kilometer weiter und erreicht
in der Schadstoffeinstufung Euro 6d-Temp. Der Koleos lediglich Euro
6b.
Am Ende überragt der elitäre DS 7 Crossback den größeren und
allradbetriebenen Renault Koleos erstaunlich deutlich und sichert
sich den ersten Platz. Der DS ist ein Luxusliner mit vielen
technischen Finessen, der Renault harmlos, aber teuer.