SUVs gibt's bereits wie Sand am Meer und es werden ständig mehr.
BMW hat nun auch sein kleinstes Modell X1 zum Coupé aka X2
umgebaut. Dieser muss sich im Test gegen den modernen
City-Offroader Q2 von Audi behaupten.
Beide Testwagen sind mit 150 PS starken Zweiliter-Diesel
ausgerüstet. Außerdem ist bei beiden auch der optionale
Allradantrieb an Bord, wodurch sie das Klitsche von "mehr schein
als sein" nicht zu 100% erfüllen.
Der Q2 tritt deutlich stilvoller und dezenter auf als der X2.
Dennoch gibt es genug Möglichkeiten, um dem stylishen Kompakt-SUV
zu personalisieren. Geht es nach den Verkaufszahlen, lässt sich
daraus schließen, dass das Design gut ankommt.
Der Audi fährt sich deutlich komfortabler als der X2. Besonders
im Komfortmodus fängt die Adaptivdämpfer des Q2 viel ab. Diese
schlagen allerdings auch mit 800 Euro zu Buche.
Der Q2 ist in den Abmessungen kompakter als der BMW. Das schlägt
sich auch beim Gewicht nieder. Mit 1559 zu 1642 hat der Audi den
Gewichtsvorteil auf seiner Seite.
Die Tachonadel, der gegen Aufpreis voll digitalen Anzeigen,
wechselt in 8,6 Sekunden ihre Stellung von 0 auf 100 km/h. Das sind
0,8 Sekunden weniger als beim ebenfalls aus Bayern stammenden
Rivalen.
Auch der Audi lässt sich super bedienen, bleibt aber leicht
hinter dem BMW zurück. Die Liste der Sonderausstattungsoptionen ist
bei beiden lang. Dazu gehört zum Beispiel das Navi-System mit fest
verbauter SIM-Karte.
Im Audi sitzt man spürbar höher als im X2. Wenn es sein muss,
kann man im Audi auch zu viert recht gut sitzen. Die dreigeteilte
Rücksitzlehne kostet 250 Euro extra.
In Sachen Gepäckvolumen muss sich der Audi mit dem zweiten Platz
begnügen. 355 bis 1.000 Liter können vollgeladen werden. Wer auf
den Allradantrieb verzichtet bekommt Platz für weitere 50
Liter.
Und der BMW hält was das aggressive gestylte Exterieur
verspricht. Er vermittelt Fahrspaß, wie es das Markenmotto
verspricht. Die präzise Lenkung macht ihn zu einem kurvengierigen
SUV, der unter den X-Modellen seines gleichen sucht. Leider hat bei
der Abstimmung der Komfort etwas gelitten.
Auf den ersten Blick ist sofort ersichtlich, dass der BMW
deutlich länger ist. Stolze 17 Zentimeter mehr bringt er auf das
Metermaß. Auch bei Höhe und Breite überragt der BMW den Audi.
Die erstklassigen Alcantara-Sportsitze sind beim von uns
getesteten M Sport X Serie, ebenso das M-Sport-Lederlenkrad und die
Ambientebeleuchtung. Wer den X1 kennt, findet keine Überraschungen
im Innenraum.
Bei der Tachoeinheit geht es bei den Münchener noch etwas
konservativer zu. Auch gegen Aufpreis wird es hier nicht komplett
digital. Dennoch können auch sie den Geschwindigkeitsverlauf
während des Standardsprints, den der BMW in 9,4 Sekunden
absolviert, anzeigen.
Bei der Bedienung kann der sportliche BMW erneut auftrumpfen.
Und auch sonst gibt es im Innenraum wenig auszusetzen. Das schicke
Interieurdesign gefällt, die Qualität ebenfalls.
Beim BMW müssen die Gänge mittels eines hakeligen
Sechsganggetriebes sortiert werden. Eine Automatik ist für den
xDrive18d momentan nicht lieferbar. Wer die Kombination Diesel und
Automatik möchte, muss zum stärkeren xDrive20d greifen.
Die Sitzhöhe im BMW X2 fällt drei Zentimeter niedriger aus. Das
fördert den sportlichen Charakter des SUV-Coupés. Auch im BMW
können vier große Passagiere ganz gut untergebracht werden.
Beim Kofferraumvolumen kommt dem BMW sein Längenplus zugute.
Zwischen 470 bis 1.355 Liter packt das Gepäckabteil des Müncheners.
Zudem kann er auch bei der Variabilität punkten.
Mit einem Drehmoment 350 Newtonmeter übertrumpft München
Ingolstadt um 10 Newtonmeter. Das enorm laufruhige Aggregat erfüllt
bereits die Euro-6d-Temp-Norm und konsumierte auf unserer Testrunde
durchschnittlich 7, 1 l/100km.
Doch das ist nicht alles was zählt. Insgesamt hat der Audi am
Ende knapp die Nase vorne. Er ist komfortabler, spritziger und
gewinnt letztlich durch seinen günstigeren Preis. Würde man den
Preis außer Acht lassen, könnte der agilere BMW das Bayern-Duell
für sich entscheiden.