Ebenso wie der A3 40 TFSI in der Ausstattungslinie Sport tritt der CLA 250 in der AMG-Line im Test als Allradler an. Man merkt es an der saugenden Spurhaltung. Da verrutscht selbst unter dem Einfluss des maximalen Drehmoments nichts - 350 Nm, die im Mercedes früh und ausdauernd zulangen.
Im Sport-Modus lässt sich das Gasgeben mit Knurren orchestrieren. Generell ist der Zweiliter-Turbo präsent: Die Schalldämmung kommt über das Niveau der Kompaktklasse nicht hinaus. Und beim blechernen Türschlagen hört man dem CLA die technische Basis ebenso an.
Dagegen schließt die Türe des A3 so satt, wie man das von Audi gewohnt ist. Schon verteilt man im Geiste einen Bonuspunkt für die Verarbeitung, da meldet sich ein dezentes Klappergeräusch aus dem Bereich der Hutablage.
Der CLA ist so lang wie eine C-Klasse, aber niedriger. Warum Mercedes von einem Coupé spricht, zeigt das Einsteigen: Wer sich im Fond niederlassen möchte, muss den Kopf einziehen.
Der CLA ist deutlich teurer als der A3 und kostet in der Basisversion schon knapp 8.000 Euro mehr. Wer die Performance des Mercedes auf die Straße bringen möchte, kauft sich für 3.522 Euro das Technik-Paket mit einer größeren Bremsanlage an der Vorderachse.
Mit Hilfe von NFC - Near Field Communication - des Smartphones kann das Fahrzeug über den Fahrertürgriff Ent- und Verriegelt und über den Start-Knopf gestartet werden.
Gelangweilten Insassen bietet der Mercedes als neuere Konstruktion mehr Möglichkeiten, in Menüs herumzuspielen - bis hin zur Konversation mit der äußerst servilen Sprachbedienung, MBUX genannt.
Für die taffe Landstraßenrunde ist der Sportmodus der adaptiven Stoßdämpfer ideal abgestimmt. Er lässt sich über das multifunktionale Pad aktivieren. Und vieles mehr - man muss nur in den Untermenüs stöbern.
In der AMG Line (3.511 Euro) kommt der CLA mit Sportsitzen samt integrierter Kopfstütze, Multifunktions-Sportlenkrad und 18-Zoll AMG Leichtmetallrädern.
Die Lenkung des A3 geht bei Unebenheiten etwas auf Distanz, wodurch sich der Fahrer, trotz spürbaren Bodenveränderungen, nicht so intensiv ins Geschehen involviert fühlt wie im Mercedes.
Möglicherweise hätten die adaptiven Stoßdämpfer auf der Landstraße ein souveräneres Bild abgegeben, doch der A3-Testwagen setzt auf das Serienfahrwerk samt 17-Zoll-Felgen.
Zudem ging der 40 TFSI Quattro mit leichtem Leistungsdefizit ins Rennen, kommt deshalb weniger kräftig zur Sache als der Mercedes. Auch das Doppelkupplungsgetriebe des A3 wirkt etwas weniger souverän und treffsicher.
Das ändert allerdings nichts daran, dass die Antriebseinheit effizienter arbeitet: Der Audi benötigt auf 100 Kilometern im Schnitt 0,4 Liter weniger Benzin.
Gegen einen Aufpreis von 460 Euro ist das Audi virtual cockpit erhältlich. Es können verschiedene fahrrelevante Informationen im Bildschirm eingebettet werden.
Digital und zeitgemäß ist nicht nur die Temperaturanzeige der Klimaautomatik, sonder auch die Anzeige der Gebläsestärke, welche über das Drehrad verändert werden kann.
Audi A3 Limousine: höheres Dach, einfacherer Einstieg in den Fond, aufrechte Sitzposition mit mehr Oberschenkelauflage, größere Fensterflächen mit besserer Aussicht.
Für den Transport von Sperrigem ist der Audi natürlich ebenso wenig geeignet wie der CLA, zumal in seinem Kofferraum 70 Liter weniger untergebracht werden können.
4,2 Meter früher als der Audi A3 kommt der Mercedes CLA bei einer Vollbremsung aus Tempo 130 zum Stehen. Das entspricht etwa der Fahrzeuglänge eines Audi Q2.
Der Mercedes CLA hat letzten Endes das bessere Gesamtkonzept und durch den großen Vorsprung aus dem Sicherheitskapitel ist er nicht mehr einholbar und entscheidet das Duell für sich.