
Faszination, Fahrbarkeit, Agilität, Verzögerung – warum der Porsche 992 GT3 der perfekte Sportwagen ist? Jetzt welt-exklusiv im Supertest!
Faszination, Fahrbarkeit, Agilität, Verzögerung – warum der Porsche 992 GT3 der perfekte Sportwagen ist? Jetzt welt-exklusiv im Supertest!
Dass die GT-Mannschaft von Modellgeneration zu Modellgeneration einen deutlichen Schritt nach vorn macht, sind wir ja schon gewöhnt. Beim 992 GT3 sind dem gallischen Querdynamik-Dorf Flacht jedoch zwei Entwicklungsschritte auf einmal gelungen.
Der neue GT3 wiegt mit 1.470,5 Kilo gut 22 Kilo weniger als der 991.2 GT3. Die leichtestmögliche Konfiguration mit manuellem Getriebe bringt übrigens nur 1.418 Kilo auf die Waage.
Nicht nur im Grenzbereich sorgt der GT3 so für Freudentränen, sondern auch angesichts der Detailversessenheit bei den Themen Leichtbau und Gewichtsreduktion.
Dazu gehören unter anderem Bugteil und Heckschürze minus 1.800 Gramm, Carbon-Frontdeckel minus 1.225 Gramm (statt Blechfrontdeckel bei 991.2 GT3), optionales Carbon-Leichtbaudach minus 900 Gramm (im Vergleich zum Blechdach des 991.2 GT3).
Aeroseitig eifert der „normale“ GT3 jetzt seinen RS-Brüdern nach. Erstmals bei einem Porsche-Serienfahrzeug: Der Heckflügel mit Schwanenhals-Aufhängung.
Unmittelbarer und gieriger reagiert derzeit im direkten Konkurrenzvergleich kein Aggregat auf Gaspedalbefehle wie der optimierte Boxer-Sechser (Code-Name MA275). Und mit 510 PS ist der 992 GT3 für ambitionierte Amateure perfekt motorisiert.
Die direkte Lenkung vermittelt dir eine hochpräzise Rückmeldung, ohne dabei unnötige Unruhe ins Fahrzeug zu bringen. Lastwechsel ist übrigens ein Fremdwort für den 992 GT3.
Faszination pur: Der Vierliter-Hochdrehzahlsauger dreht bis 9.000/min und ist weiter das unangefochtene Stimmtalent der Sportwagenszene.
Neben dem analogen Drehzahlmesser finden sich emotionale Schaltlampen. Querbeschleunigungsanzeige mit Werten von der Nordschleife.
Diverse Komponenten lassen sich via Infotainment regeln. Die PASM-Adaptivdämpfer bieten zwei Kennlinien: Sport und Track.
Für den heißen Ritt in der Eifel trägt der Flügel-Elfer aus Sicherheitsgründen einen Rennsport-Schalensitz auf der Fahrerseite. In Hockenheim geht der 992 GT3 dann wieder mit dem serienmäßigen und leichteren Vollschalensitz auf Ideallinienjagd.
Als erster Serien-911 trägt der GT3 jetzt statt der bisher bekannten MacPherson-Federbein-Konstruktion ein Doppelquerlenker-Layout, das in ähnlicher Form bereits in den Rennautos 911 RSR, 911 GT3 R und 911 GT3 Cup existiert.
Ein außergewöhnlicher Supertest: Mit noch getarntem "BB-PV 5005" fuhr Entwicklungspilot Lars Kern die Bestzeit (6.55,2 min) für den GT3.
Die Supertest-Rundenzeiten in Hockenheim und auf der Nordschleife waren nach sehr wenigen Runden im Kasten. Porsche-typisch: die professionelle Betreuung des Supertest-Fahrzeugs.
Das unfassbar neutrale Fahrverhalten des 992 GT3 im Grenzbereich erinnert schwer an ein reinrassiges Renngerät.
Die Vorderachse lenkt hochpräzise ein, ohne dass die Hinterachse überfordert ist. Ohne Übertreibung: Die Balance des 992 GT3 ist schlicht perfekt!
Besonders auf den schnellen Streckenabschnitten à la Doppelrechts Flugplatz, Highspeedlinks Schwedenkreuz oder Mutkurve liefert das GT-Modell ein so hohes Vertrauen im Grenzbereich auf der Nordschleife, wie es noch kein Sportwagen zuvor geschafft hat.
Das Geheimnis des 992 GT3 ist das Know-how, dass die GT-Crew sämtliche Performance-relevanten Themen sehr gut miteinander verzahnt hat, sodass sie dir echt Zutrauen geben. Das Fahrwerk ist da massiv mitbeteiligt.
Mit Verzögerungswerten von bis zu 16,0 m/s² auf der Rennstrecke hat der 992 GT3 auch auf der Bremse einen starken Fortschritt verglichen mit seinem Vorgänger gemacht (991.2 GT: maximal 13,4 m/s²).
Der 992 GT3 knackt auf der Nordschleife einen Großteil der PS-stärkeren Konkurrenz – nicht über die Motorleistung, sondern über sein Querdynamiktalent.
Ziele der neuen Achskonstruktion in Stichworten: Performance-Steigerung durch progressive Sturzänderung und Steigerung der Sturzsteifigkeit. Die unterschiedlichen Federraten an der Vorderachse faszinieren.
Aufgrund des niedrigen Luftdruckes von 952 Hektopascal leistet der Vierliter-Sauger nach der Norm EWG 80/1269 korrigiert 523 PS und 472 Nm bei 6.180/min.
Die kühle Ansauglufttemperatur von lediglich 10,5 Grad Celsius begünstigt die Messung. Der Drehmomentanstieg bei 4.500/min ist im Fahrbetrieb deutlich spürbar.
Der Supertest-992-GT3 wurde zweimal gewogen. Einmal mit Rennschalensitz für die Nordschleife (1.482 Kilo) ...
... und einmal mit dem serienmäßigen Vollschalensitz (1.470,5 Kilo).
Das große Lob haben sich der 992 GT3 und sein gesamtes Entwicklungsteam mehr als verdient. Die Fahrbarkeit, Präzision und Agilität des neuen Überfliegers sind derzeit absolute Benchmark in der Sportwagen-Szene.
Warum dieser Supertest noch lange in Erinnerung bleiben wird? Nachdem sich der GT3 in Hockenheim mit einer Fabelzeit von 1.45,8 Minuten an die Spitze der Supertest-Bestenliste gesetzt hatte, tauchte überraschend "der Walter" in unserer Box auf.