Die Allradlenkung, genannt 4Control, soll dem neuen Mégane zu
spürbar mehr Querdynamik verhelfen. Doch genau das ist die
Schwierigkeit. Denn die Hinterräder lenken nur bis 80 km/h mit
maximal 2,7 Grad entgegen der Vorderachse.
Und leider gehen viele Kurven im Hinterland Lissabons deutlich
schneller. Ergo zieht der Franzose neutral und spurstabil seine
Bahnen, erfreut aber nicht mit einer grandios direkten oder
feinfühligen Lenkung. Doch bei eingen Kurven wird die Allradlenkung
spürbar, der Kompakte dreht sich schön ein.
Ein waschechter Sportler ist dieser Mégane trotz straffem
Fahrwerk und im Vergleich zum Vorgänger fünf Zentimeter breiterer
Spur nicht. Er bleibt lieber seinem GT-Label treu, liegt satt auf
der Straße, sammelt Unebenheiten sowie kurze Wellen gekonnt ein
...
Immerhin 205 PS stark, sorgt der leider zu zahm klingende
Vierzylinder für ordentlichen Schub untenrum, dreht locker gen
6.000 Touren und verhilft dem 1,4 Tonnen schweren Viertürer zu sehr
ordentlichen Fahrleistungen.
Adaptive Dämpfer? Nicht verfügbar. Von der Schärfe eines Golf
GTI oder Focus ST ist der Franzose somit weit entfernt. Warum?
Renault schafft sich Spielraum für die Abstimmung des nächsten
R.S., der 2018 auf den Markt kommen wird.
Der nun 4,36 Meter lange Franzose, der übrigens auf der
CMF-Plattform der Renault-Nissan-Allianz basiert, steht kraftvoller
da. Zum einen ist das Auto 6,5 Zentimeter länger und 2,5 Zentimeter
flacher geworden. Zum anderen legte der Radstand um 2,8 Zentimeter
zu, ...
Vorne wie hinten geht es nun deutlich luftiger zu, es mangelt
nirgends an Kopffreiheit im Renault Mégane, und der Laderaum fasst
nun immerhin 384 statt 370 Liter. + 8,7 Zoll großer vertikaler
Touchscreen.
Wirklich klasse: die sehr sportlich ausgeformten sowie
hochwertigen Sportsitze, übrigens vorne wie hinten. Keine Spur mehr
von Knautschsesseln ohne Seitenhalt.