Was bewegte die Wohnmobil-Branche 2000?

Digitale Straßenkarten, neuartige Doppelböden & innovative Grundrisse: Die Wohnmobil-Welt im Jahr 2000 war größtenteils ganz anders. Eine Reise in die Camping-Vergangenheit. Wir blicken in 12 Ausgaben aus dem Jahr 2000.
Highlights im promobil-Heft 01/2000
Die Ausgabe 1/2000 im Rückspiegel: diesmal international mit Mobilen aus Frankreich und Amerika, einem Basisfahrzeug aus Korea und einem dicken Mercedes.
Französisch-Kurs: Chausson Allegro 69
Sie sind meist zu zweit auf Reisen und stellen hohe Anforderungen an den Fahrkomfort? Dann gehören Sie zu den potenziellen Kunden eines sogenannten Teilintegrierten. Lange Zeit kamen die flachen Mobile fast ausschließlich aus Frankreich. Für Aufsehen auf dem Markt der Möglichkeiten sorgt der Chausson Allegro 69 mit fester Viererdinette und Bad und Bett im Heck. Die Aufteilung gehört seit Jahren zu den klassischen Lösungen bei Teilintegrierten. Die große Stunde schlägt beim Gang in die Küche mit mannshohem Kühlschrank und Backofen. Mit rund 93.000 Mark ist der Allegro 69 kein Sonderangebot. Die überdurchschnittliche Ausstattung vor allem bei Basis, Bordtechnik und Küche rechtfertigt aber den geforderten Preis. Die Zutaten stimmen, nur an der Feinabstimmung hapert es gelegentlich.
Eine Klasse für sich: RMB 950
Es kommt schon Ehrfurcht auf, wenn der RMB 950 auf dem Mercedes Atego heranrollt. Über neun Tonnen Gewicht und neuneinhalb Meter Länge sind hier für einen Einstandspreis von 570.000 Mark zu haben. Im Wohnraum erzeugen himmelblaue Alcantara-Bezüge, ein schlichter, aber wertvoller Möbelbau und die RMB-typischen Intarsien im Tisch eine ganz besondere Atmosphäre. In der Winkelküche strahlen Corian-Arbeitsplatte und Ceran-Kochfeld Gediegenheit aus. Zwei Schritte weiter versperrt der Waschtisch mit viel Spiegelfläche und einer Flut von Halogenstrahlern wie ein Altar den Durchgang und lenkt zwei schmale Wege rechts und links herum ins Heck, wo ein eher kuscheliges Schlafgemach wartet.
Kompakter Ami: Rockwood B23 DB
Für Rockwood-Verhältnisse eher klein ist der neue, sieben Meter lange B23 DB. Der 5,2-Tonner auf Basis eines Ford E350 spricht mit seiner umfangreichen Ausstattung komfortbewusste Paare an. 210 PS mobilisiert der 7,3-Liter-Turbodiesel. Automatik, ABS und Airbags sind so selbstverständlich an Bord wie Tempomat und Klimaanlage. Kosten wird der teilintegrierte Ami inklusive Nebenkosten rund 173.000 Mark.
Koreaner aus Hessen: Kia Pregio
Knuffig ist er ja, der Pregio. Und viel Zuladung hat er auch. Mit dem Transporter will der koreanische Hersteller deshalb auch im Freizeitsektor Freunde gewinnen. Geschlafen wird unter dem Aufstelldach auf einer schmalen Matratze. Aus der Dinette lässt sich dazu noch ein bequemes Einzelbett bauen. Der ausgebaute Pregio steht für rund 51.500 Mark beim Kia-Händler – deutlich mehr als noch im letzten Jahr. Dafür gibt’s jetzt bedeutend mehr Ausstattung. Resultat: Preisvorteil über 2000 Mark. Das Kia-Mobil wird es dennoch nicht leicht haben, denn manche VW-T4-Ausbauten sind ähnlich günstig.
Highlights im promobil-Heft 02/2000
Die Ausgabe 2/2000 im Rückspiegel: diesmal mit individuellen hochpreisigen Fahrzeugen und einem Preisbrecher – und ohne Fahrzeug auf Ducato-Basis.
Traute Sparsamkeit im Pössl Duett
Grundlage des nur rund fünf Meter langen Pössl Duett ist der Peugeot Boxer mit mittlerem Radstand und Serienhochdach: ein guter Kompromiss zwischen Alltagstauglichkeit und Lebensraum für unterwegs. Hinterm Fahrersitz baut Pössl den Sanitärraum ein. Eckwaschbecken und Kassettentoilette erfüllen zwar ihre Aufgaben, die Bewegungsfreiheit ist jedoch knapp. Die Doppelliege hinten ist mit 1,81 mal 1,39 Metern auch nicht gerade riesig. Der Umbau zur Sitzgruppe ist umständlich, weil man dazu den Tischfuß in ein schier endloses Gewinde schrauben muss. Der Kühlschrank gegenüber der Küche beschert dem Küchenblock gute Staumöglichkeiten. Der Möbelbau selbst ist von einfachster Machart, grobe Schnitzer gibt es aber kaum. Der Pössl ist ein typisches Einsteigermobil: einfach und günstig. Nachlässige Verarbeitung und bauliche Eigenheiten stören aber auf Dauer.
Die Krönung: Der CS Corona
Der CS Corona kombiniert das Oberklasse-Image des Mercedes mit handwerklichem Möbelbau. Kostenpunkt: 108.000 Mark. Den respektablen Preis versucht CS mit einer ansehnlichen Serienausstattung zu rechtfertigen. Angetrieben wird der 3,5-Tonner vom neuen 129-PS-CDI. Servolenkung, Fahrerairbag, ABS und drehbare Pilotensitze gibt’s ohne Aufpreis ab Werk. Im Wohnbereich setzt CS mit einem Möbelbau in echtholzfurnierter Buche Akzente. Den Boden legen die Hanseaten sorgsam mit echtem Parkett aus. Vergleichsweise großzügig ist das Platzangebot der Betten. Die Liege unter dem Hochdach fährt einfach an Gasdruckhebern herunter, ist gut zwei Meter lang und immerhin fast 1,50 Meter breit.
Luxus aus Kanada: Isländer Van
Kastenwagen oder Alkoven? Der kanadische Isl änder Van ist beides. Der 6,04 Meter lange, 2,24 Meter breite und 2,94 Meter hohe Van wird standesgemäß von einem 220 PS starken 5,2-Liter-Achtzylinder angetrieben. Zur Wahl stehen drei Grundrisse: mit Seitendinette, mit Hecksitzgruppe oder mit zwei Einzelbetten. Den kanadischen Van mit europäischem Namen und amerikanischer Optik bekommt man für rund 160.000 Mark – je nach Dollarkurs.
Bayrische Maßarbeit beim Dopfer A 550
Der Dopfer A 550 basiert auf dem ungewöhnlichen VW-LT-Fahrgestell mit Nachlaufachse und hat es in sich. Möbel mit Echtholzfurnier gehören ebenso dazu wie eine aufwendige Bordtechnik, die in einem doppelten Boden Platz findet. 200-Ah-Batterie, 400 Liter Frischwasser sowie je 200 Liter große Tanks für Abwasser und Fäkalien machen unabhängig. Besonders auffällig ist der enorme Freiraum im Wohnbereich. Durch die stattliche Außenhöhe von 3,45 Meter ergibt sich im Innern ein Höhenmaß von knapp 2,50 Meter. Dopfer berechnet für das knapp acht Meter lange Komplettfahrzeug 197.700 Mark.
Highlights im promobil-Heft 03/2000
Die Ausgabe 3/2000 im Rückspiegel: Diesmal mit einer Dachterrasse, einem tragbaren Fernseher und zwei integrierten Reisemobilen von Rapido und Knaus.
Deutsch-französische Freundschaft: Rapido 941 M
Chassis von Mercedes, Aufbau aus der Bretagne: Glückt dem Rapido 941 M eine harmonische Liaison? Zwei Schlafmöglichkeiten stehen im 941 M zur Wahl. Ein Hubbett im Bug und das Heckbett mit bequemer Bultex-Matratze. Ausladende Maße erreichen jedoch beide nicht. Dass der Rapido zu den kompakten Integrierten gehört, zeigt auch das Bad im Heck. Die Bewegungsfreiheit um Waschbecken und Klosett ist ausreichend – mehr nicht. Die Küche bietet dagegen keinen Anlass, sich mit gutem Essen zurückzuhalten: ein Kocher mit Piezo-Zündung, ein Ablaufbrett an der Spüle, ein Mülleimer, ein großer Kühlschrank, ein Auszug für Kochgeschirr und sogar ein ausziehbares Schneidbrett – alles ist so, wie man es von einer gepflegten französischen Küche erwartet. Ab 119.490 Mark ist der 5,99 Meter lange Integrierte zu haben.
Sonniges Gemüt: Knaus Sun Travel-Liner
Die zwei Modelle des neuen Knaus Sun Travel-Liner unterschreiten die 100.000-Mark-Grenze. Ganz ohne Verzicht ist dieser Kostenvorteil aber nicht. Im Vergleich zum "normalen" Travel-Liner fehlen beispielsweise die Fahrertür, die Nebelscheinwerfer, das Hebe-Kippdach, die Lattoflexmatratze oder der Teppichboden. Statt einer Alde-Warmwasserheizung kommt die Truma C 6002 zum Einsatz. Die Möbel selbst wie auch die beiden angebotenen Grundrisse (ab 94.290 Mark) entsprechen dem regulären Travel-Liner. Preisvorteil des Sun: exakt 8660 Mark. Gespart wird übrigens nicht auf Kosten der Fahrsicherheit. Auch beim Sun gehört ABS zur Serienausstattung.
Alpha Sunshine 710 mit Dachterrasse
Schon seit einigen Jahren baut Alpha in seiner Modellreihe Sunshine Alkovenmobile mit Dachterrasse. Beim 710 jedoch ist nicht nur das Basisfahrzeug, ein Iveco Daily, sondern auch der Grundriss mit Einzelbett im Heck und großzügigem Bad- und Küchenbereich komplett neu. Charakteristisches Merkmal der Sunshine-Modelle ist der wuchtige gerundete Alkoven, der viel Platz bietet. Mit 176.000 Mark ist der Sunshine 710 dabei fast ein Schnäppchen, weil er als Kleinserie gebaut wird und nicht, wie sonst bei Alpha üblich, komplett individuell eingerichtet wird. Das spart dem Käufer rund 25.000 Mark im Vergleich zum regulären 710er.
Tragbarer Fernseher
Die Vorteile eines Monitors in TFT-Aktivmatrix-Technik dürften bekannt sein. Die Flüssigkristall-Flachbildschirme zeichnen sich durch hohen Kontrast und exzellente Bildschärfe aus. Casio hat jetzt zwei mobile Glotzen für 400 und 500 Mark im Angebot. Die Bilddiagonale beträgt sieben beziehungsweise acht Zentimeter, es gibt einen automatischen Sendersuchlauf, und es können sogar Videorekorder angeschlossen werden.
Highlights im promobil-Heft 04/2000
Die Ausgabe 4/2000 im Rückspiegel: diesmal mit Alkoven von Dethleffs und Ahorn Camp, einem fortschrittlichen Navi und Rollladen fürs Reisemobilfenster.
Design muss sein: Dethleffs Premium Class Modell A 5836
Dethleffs drängt mit der neuen Premium Class nach oben. Im Supercheck muss das Modell A 5836 beweisen, ob die Topbaureihe hält, was das flotte Design verspricht. Die Kabine des Premium Class wird aus einem munteren Materialmix zusammengefügt. Auf die Bodenplatte aus Holz und Styropor folgt, mit 23,5 Zentimeter Abstand, der hölzerne Fußboden. Die Seitenwände bestehen aus konventionellem Alu-Styropor-Sandwich. Als Heckwand dient eine doppelte GfK-Schale. Das Dach wiederum besteht aus einem Alu-Styrofoam-Sandwich. Ganz klassisch ist der Grundriss des A 5836. Im Zentrum steht eine große Sitzgruppe mit Dinette und Längssofa. Aus der Dinette wird mit den üblichen Handgriffen ein relativ bequemes Bett. Zwei weitere Schlafplätze bietet der Alkoven. Durch zwei Fenster und eine Dachluke wirkt er luftig und groß. In der Küche fällt der Stauraum recht knapp aus. Der Sanitärraum bietet genügend Bewegungsfreiheit. Preis: rund 84.000 Mark.
Mit neuem Schwung: Ahorn Camp 610
Mit einem Paukenschlag taucht die Marke Ahorn wieder auf. Der gut sechs Meter lange Camp 610 kostet nur 57.600 Mark. Listig steckt Ahorn einen Teil der praktisch unabdingbaren Ausstattung in ein "Komfort-Kit" (2900 Mark), das aus Außenstauklappe, Dachreling samt Leiter, Seitz-Netz am Alkoven, größerem Kühlschrank sowie einer zusätzlichen Herdflamme besteht. In der Summe bekommt der Kunde dann mehr als nur Magerkost geboten. Im Wohnraum gibt es keine Spur von Sparsamkeit. Die Möbel tragen massive Rahmen, die Beleuchtung ist überdurchschnittlich, und in der Küche fällt der praktische versenkte Kocher auf.
Rolf für alle Fälle: Neue Rollladenfenster
Eine Attraktion auf dem Caravan-Salon war Rolf, der Rollladen fürs Reisemobilfenster. Ab der Saison 2000 wird das Fenster auch in der Nachrüstung erhältlich sein. Den Umbau kann allerdings nur eine Fachwerkstatt erledigen. Dazu müssen zunächst das alte Fenster und die alte Dichtmasse entfernt werden. Wird ein altes Seitz-Fenster getauscht, passt in der Regel auch der Wandausschnitt. Anschließend wird am Außenrahmen dauerelastische Dichtmasse eingebracht und das Fenster positioniert. Fixiert wird das Ganze durch einen Rahmen, der vom Innenraum des Reisemobils her verschraubt wird. Zum Schluss wird die Verkleidung des Rollladens angeschraubt. Der Nachrüstsatz ist ab 700 Mark erhältlich.
Auf den Punkt gebracht: Garmin GPS-MAP 162
Das neue Garmin GPS-MAP 162 baut auf einem Elf-Zentimeter-Display die Straßen mit einer Auflösung von 240 mal 240 Pixeln in vier Graustufen auf. Die digitalisierte Straßenkarte enthält die wichtigsten Informationen von ganz Europa. Das Gerät wird einfach auf dem Armaturenbrett platziert. Bei Fahrzeugen mit großer Frontscheibe reicht die Ausführung mit Aktivantenne (rund 1200 Mark). Bei schlechteren Bedingungen sollte die Version mit Außenantenne gewählt werden (knapp 1300 Mark).
Highlights im promobil-Heft 05/2000
Die Ausgabe 5/2000 im Rückspiegel: diesmal mit einem ungewöhnlichen Integrierten, zwei Alkoven auf Iveco Daily und einer elektrischen Herdplatte.
Ein Amerikaner in Paris: Esterel Manhattan 29 TSN
Statt der üblichen Sandwichplatten gibt ein Alugitterrahmen dem Esterel Manhattan 29 TSN seine Form, ganz nach dem Vorbild der US-Mobile – daher auch der Name Manhattan. Über den Rahmen schmiegen sich GfK-Teile wie Haute-Couture-Mode: ein Zeichen für das Herkunftsland Frankreich. Selbst das Chassis des Mercedes Sprinter wirkt unter dem eleganten Kleid nicht übertrieben schmalspurig. Im Wohnzimmer wird schnell klar: Der Aufbau ist zwar elegant zugeschnitten, gerade deshalb kommt er aber an die optimale Raumausnutzung einer Kastenform nicht heran. So ist das vordere Hubbett für den anspruchsvollen Mitteleuropäer schlicht zu kurz. Auch Kleiderschrank und Hängeschränke bieten nicht so viel Platz, wie man von außen vermuten könnte. Das Bad ist dagegen großzügig ausgelegt. Mindestens 164.420 Mark kostet der getestete Esterel 29 TSN.
Charakter-Darsteller: Concorde Charisma 800 H
Zum Modelljahr 2000 bauten die Franken den Charisma 800 H vom Polsterstoff bis zur Außenwand völlig neu auf. Passend dazu stellte auch Iveco eine neue Generation des Daily vor. Zum Concorde passt der Italiener auch in anderer Hinsicht: Breiter und mit größeren Rädern ausgerüstet als der alternativ angebotene Mercedes Sprinter, wirkt er insgesamt stämmiger. Das Gesamtgewicht des Modells 50 C 13 von 5,2 Tonnen bestätigt diesen Eindruck. Doch trotz 760 Kilogramm Zuladung zeigt die Messung ein Gewichtsproblem an der Vorderachse. Man kommt deshalb um den Aufpreis für das 6,5-Tonnen-Fahrgestell kaum herum.
Unterm Regenbogen: Mobilvetta Arcobaleno
Die Alkovenmodelle der günstigen Mobilvetta-Baureihe Freeline bekommen Zuwachs. Der Arcobaleno (Regenbogen) bietet die einmalige Kombination aus preiswertem Freeline-Aufbau und dem 3,5-Tonner Iveco Daily. Das sieben Meter messende Mobil kostet mit dem Iveco 35 S 11 und dem kleinen 105-PS-Turbodiesel 74.000 Mark. Der sinnvolle Common-Rail-Diesel mit 125 PS schlägt mit gut 3200 Mark Aufpreis zu Buche. Der Grundpreis entspricht mit Mittelsitzgruppe, zweiter Kinderdinette und festen Stockbetten im Heck einem um Stauräume und Sitzplätze verlängertem Freeline Luna. Beiden gemeinsam: das Bad mit separater Dusche.
Glanz in der Küche: Elektrische Kochplatten
Elektrische Kochplatten im Reisemobil sind wegen ihrer hohen Stromaufnahme so abwegig wie ein Smoking auf dem Campingplatz. Die Jenaer Keramikspezialisten Siceram entwickelten einen schmucken Kocher im Metall-Look. Ein Liter Wasser soll in rund achteinhalb Minuten kochen und der Stromverbrauch bei elf bis zwölf Ah liegen. Nicht wenig, aber bei entsprechender Bordelektrik zu bewältigen. Der Preis: rund 3500 Mark.
Highlights im promobil-Heft 06/2000
Die Ausgabe 6/2000: Diesmal mit einem Kastenwagen für vier, einem Integrierten mit zwei Fronttüren und einem Teilintegrierten mit Hammerschlagaußenhaut.
Fachwerk-Haus: TEC Rotec 6400 Ti
Fachwerkhäuser erkennt man schon von weitem. Auch die gängigen Aufbauten von Reisemobilen setzen auf ein tragendes Holzgerüst. Doch immer weniger Mobile bekennen sich äußerlich – durch den traditionellen Hammerschlag-Putz – zur herkömmlichen Kabinenkonstruktion. Der Rotec- Ti dagegen setzt ganz auf konservative Optik und bewährte Technik. Mit guter Ausstattung überzeugt der kompakte Küchenblock. Der 92-Liter-Kühlschrank gehört allerdings zum aufpreispflichtigen Sparpaket – Serie sind 75 Liter. Das Heckbett mit flexiblem Lattenrost und einer aufwendigen, vierlagigen Schaumstoffmatratze verspricht guten Schlafkomfort. Halb offen ist der Sanitärbereich mit großem Waschbecken gestaltet. Der 6,70 Meter lange Teilintegrierte kostet ab 80.550 Mark.
Alles im Kasten: Bavaria Camp Sol y Sombra
Im 61.509 Mark günstigen Jumper-Ausbau nächtigt der Nachwuchs in zwei Stockbetten im Heck. Das obere mit 1,66 Meter Länge dürfte dabei dem Jüngsten vorbehalten sein. Die Eltern kommen auf der umgebauten Sitzgruppe zur Ruhe und finden hier eine mit 1,85 auf 1,38 Meter noch recht geräumige Liegefläche. Die Nasszelle ist komplett ausgestattet. Wer Wert auf warmes Wasser legt, muss jedoch zusätzlich 1290 Mark in einen Warmwasserboiler investieren. Ansonsten ist die Basisausstattung praxisgerecht. Stauräume sind genug vorhanden.
Mehr Profil: Eura Integra
Der neue Eura Integra setzt Akzente. Besonders stolz ist man auf die serienmäßig eingebauten zwei Fronttüren. Die moderne bullige Formgebung orientiert sich nicht nur optisch an der Automobilindustrie, sie übernimmt auch deren Leichtbaumaterialien. Schon mal gesehen, denkt man sich bei den Scheinwerfern. Tatsächlich stammen die aus dem Hause BMW. Als Basis dient weiterhin der Ducato mit Alko-Tiefrahmen.
Roller-Hotel: Mirage 2000
Der Mirage 2000 schafft den Garagenplatz durch die bewährte Lösung eines hochversetzten Heck-Doppelbetts. Zwei weitere Schlafplätze bietet das serienmäßige Hubbett vorn. Wie bei den meisten Mobilen aus dem sonnigen Süden üblich verwöhnt das Bad in der Mitte des Mobils mit einer separaten Dusche. Die gegenüber platzierte Küche zeigt sich mit Dreiflammkocher, großer Spüle und Arbeitsfläche gut gerüstet. Die Bordtechnik bietet als auffälligstes Merkmal serienmäßig eine 55-Watt-Solaranlage zusammen mit einer 110-Ah- Solar-Bordbatterie. Der 114.500 Mark teure Integrierte setzt auf den Fiat Ducato Maxi mit dem ultralangen Vier-Meter-Radstand.
Highlights im promobil-Heft 07/2000
Das Heft 07/2000 im Rückspiegel: Diesmal mit dem neuen James Cook, dem Ende der Nugget-Produktion, einem Luxus-Alkoven und einem sehr kurzen Integrierten.
Zweiter Frühling: Mercedes James Cook
Der Laderaum blieb bei der Überarbeitung des Sprinter unangetastet. Das hat den Vorteil, dass die Konstrukteure des James Cook den Ausbau und das Hochdach unverändert übernehmen konnten. Die wuchtige Nasenkappe, Markenzeichen des James Cook, besteht deshalb nach wie vor aus doppelschaligem GfK mit Mineralwolle als Isolierung. Neu am Westfalia-Ausbau sind die Polsterstoffe und Möbel- oberflächen. Der Möbelbau ist routiniert, aber ohne Raffinesse, praktische Aspekte stehen im Vordergrund. Die Küche nimmt für diese Fahrzeuggröße ungewöhnlich viel Platz ein. Das Bad sitzt quer im Heck. Großer Spiegel, breites Waschbecken, viel Bewegungsfreiheit: Kastenwagenuntypische Eigenschaften.
Schluss mit kantig: Weinsberg Komet 545 M
Das Integriertenangebot startet jetzt mit dem nur fünfeinhalb Meter langen Komet 545 M für unter 100.000 Mark. Er ist so etwas wie der Smart unter den Integrierten und deshalb bleibt man auf Reisen auch besser zu zweit oder zu dritt. Die Sitzgruppe wird zwar durch gedrehte Fahrerhaussessel ergänzt, ist aber nicht ganz so groß, wie es auf Anhieb den Anschein hat. Das Hubbett ist für zwei gedacht. Die kurze Matratze muss aber Zugeständnisse an die rundliche Bugform machen. In der Küche erweist sich die Kastenform des Mobiliars als geräumig. Eng wird es nur beim Arbeiten: Freie Flächen gibt es praktisch nicht. Gute Ansätze, aber keine Perfektion auch im Bad. Lobenswert ist das große Waschbecken und der Bewegungsspielraum, auch hinter dem Duschvorhang. Der Bodenwanne mangelt es jedoch an Gefälle.
Der Ford Nugget feiert Abschied
Nach 3911 Ford Nugget ist jetzt vorerst Schluss: Der Kastenwagenausbau auf Basis des alten Transit wird nicht mehr produziert. Das Gemeinschaftsprojekt von Ford und Westfalia lief bereits seit 1986. Zuletzt gab es den Nugget in einer besonders attraktiven "Last-Edition"-Sonderserie, die bei einigen Ford-Händlern noch zu haben ist. Kennzeichen des Nugget ist die Zwei-Raum-Lösung mit Heckküche und breiter Bank, die den Urlaub zu viert ermöglicht. Wahlweise gab es den Ford mit Aufstell- oder festem Hochdach. Doch damit soll das Thema Reisemobil bei den Kölnern nicht zu den Akten gelegt werden. Zusammen mit Ausbauprofi Westfalia wird derzeit ein Nachfolger auf Basis des aktuellen Transit entwickelt. Neben dem Nugget soll aus dieser Partnerschaft künftig auch ein neuer Euroline sowie ein Office-Car entstehen.
Fakten-Sammlung: Wochner Fact Four MB 51 B
Markenzeichen der Wochner-Mobile ist der GfK-Sandwichaufbau mit PU-Isolierung. Neu am Fact Four ist vor allem der Grundriss mit festem Heckbett und darunter liegender Garage, Winkelküche links sowie einer Dinette, die sich zusammen mit der Längssitzbank zu einer großen Tafelrunde erweitern lässt. Metallhinterlegungen in den Klappen der teilmassiven Möbel in Kirschbaumholz-Dekor setzen optische Akzente. Eine massive Tür mit Edelstahlschloss und -klinke trennt den neu gestalteten Sanitärraum vom Wohnraum ab. Grundpreis des Fact Four MB 51 B: 143.570 Mark.
Highlights im promobil-Heft 08/2000
Die Ausgabe 8/2000 im Rückspiegel: Diesmal mit drei Premieren von Modellen, die die Oberklasse anpeilen, und dem Test eines absoluten Campingbus-Klassikers.
Karrieretyp: Knaus Travel-Liner 658
Der Travel-Liner hat in Zukunft eine Dach- und Heckpartie aus GfK-Formteilen. Außerdem übernimmt er den Multifunktionsboden vom Traveller. Damit verschwinden Wassertanks und Bordbatterie unauffällig unterflur. Das erlaubt den Grundrissplanern größere Freiheiten. So können im 658 dank der neuen breiten Querbank insgesamt vier Reisende gurtgesichert in Fahrtrichtung sitzen. Viel Platz nimmt der Küchenblock ein, der entsprechend viel Staumöglichkeiten und Arbeitsfläche bereitstellt. Daneben ein Raumteiler, samt TV-Fach, der im nebenan untergebrachten Längsbett eine intime Atmosphäre sicherstellt. Den besonderen Schick bringt im Heckbereich der Waschtisch mit Lampenbaldachin. Neben dem Bett: der Toiletten- und Duschraum mit weit öffnender Tür. Los geht’s ab 114.470 Mark.
Lust auf Leder: Bürstner A 747-2
Luxusausstattung und Lederbezüge sind Kennzeichen des Top-Alkovens Bürstner A 747-2. Mit dem 8,12 Meter langen A 747-2 und seiner umfangreichen Ausstattung eröffnet sich Bürstner neue Perspektiven in der Oberklasse. Um das Rangieren mit dem 112.243 Mark teuren A 747-2 zu erleichtern, gehört eine Rückfahrkamera mit Farbmonitor zur Serienausstattung. Das hervorstechendste Merkmal des Wohnraums sind die bordeaux-roten Nappalederbezüge für die Sitzbänke. Der Grundriss ist in der Oberklasse beliebt. Im Heck gibt es ein Doppelbett, rechts einen Sanitärraum mit abtrennbarer Dusche sowie gegenüber die Küche mit Backofen.
Wahl-Verwandtschaft: Fendt A
Fendt meldet sich als Reisemobilhersteller zurück. Die neuen Alkovenmodelle kommen Kennern allerdings bekannt vor. Der Aufbau des Fendt A gleicht dem des Hobby AK in zahlreichen Details. Eine simple Kopie ist der Fendt dennoch nicht. Er ist vielmehr der vornehmere Bruder. Die drei zur Markteinführung erhältlichen Grundrisse sind allesamt im handlichen Sechs-Meter-Format und haben einen 30 Zentimeter hohen Doppelboden.
Reifeprüfung: Concorde Compact TL
Der Compact TL von Concorde überzeugt mit pfiffigen Detaillösungen und guter Verarbeitung. Konkurrenten mit Hubbett bietet der Seriensieger mit einer besonders großen Liegefläche Paroli. Beim Thema Stauraumzugänglichkeit gerät seine Dachkofferlösung jedoch gegenüber einer Heckpodestkonstruktion etwas ins Hintertreffen. Manko in der Küche: der kleine Kühlschrank. Das schmälert den Gesamteindruck eines ausgereiften und vielseitigen Kompaktmobils aber nicht entscheidend. Die Preisliste beginnt bei 82.290 Mark. Besonders attraktiv ist der Compact TL in diesem Jahr aber als Millennium-Sondermodell mit einem Preisvorteil von rund 9000 Mark, getreu dem Motto: Nie war er so wertvoll wie heute.
Highlights im promobil-Heft 09/2000
Die Ausgabe 9/2000 im Rückspiegel: mit spannenden Premieren für die Saison 2001 von Rapido, Frankia und Laika sowie einem 1,4-Millionen-Mark-Luxusmobil.
Raumfahrt mit Stil: Rapido 962 M
Die extravagante Serie 9 von Rapido wird edler ausstaffiert. Ein neuer Garagengrundriss schafft Raum für Hobbygeräte – mit Zugang von außen und innen. Basis ist das mittellange Mercedes-Sprinter-Chassis – serienmäßig mit Klimaanlage und Radio. Um das neue Armaturenbrett herum konstruierte Rapido eine harmonische Verlängerung im Mercedes-Stil. Bis ins Fahrerhaus des 962 M erstreckt sich der Wohnraum, denn drehbare Fahrerhaussitze sind hauptverantwortlich für die gute Raumausnutzung. Ansonsten wurde an nichts gespart. In der Küche brachte Rapido einen Kühlschrank mit separatem Gefrierfach unter; im Sanitärraum hat die Dusche ihren eigenen Platz. Dadurch konnten rund ums Waschbecken edlere Holzmöbel Einzug halten. Insgesamt stieg das Ausstattungsniveau: Hebekippdach, Deckenstrahler oder die Trumatic-C-6002-Heizung sind nun inklusive. Der neue, 6,57 Meter lange Rapido 962 M ist ab 130.590 Mark zu haben.
Zimmer mit Aussicht: Frankia A 700 VS
Für ausgefallene Ideen sind die Franken aus Marktschorgast ja bekannt. In diesem Jahr folgt Frankia dem Traum vom Raum, denn der Wohnbereich der Mobile kann per Auszug vergrößert werden. Motorisch angetrieben, fährt beim Premierenstück A 700 FD-VS das halbe Schlafzimmer ins Freie. Immerhin wird dadurch aus einem Sofa per Knopfdruck ein richtiges Bett. Rund 120 Kilogramm bringt die Erkerkonstruktion auf die Waage. Im A 700 passen so L-Sitzgruppe, große Winkelküche, festes Doppelbett und Bad mit separater Dusche auf nur sieben Meter Länge. Für den Traum vom Raum verlangt Frankia einen Aufpreis von 6000 bis 8000 Mark gegenüber den bekannten Modellen, wobei der direkte Vergleich wegen des einzigartigen Grundrisses im VS-Modell etwas hinkt.
Schmuckstück: Laika Kreos
Zwei Teilintegrierte von Laika tragen in der Saison 2001 das hübsche Kreos-Kleid . Der 3007 setzt auf die konventionelle Aufteilung mit Längsbett und Bad im Heck, der längere 3010 sieht hinten eine Rundsitzgruppe vor. Vorne gehen beide mit Längsküche und Viererdinette gemeinsame Wege. Verbessert wurde die Ausstattung mit versenkten Komponenten bei Spüle und Kocher, großer C-Heizung und Sitzgruppen-Heki.
Glanz und Gloria: RMB Silver Star 1100 VO
Auf elf mal vier mal zweieinhalb Metern zaubert RMB eine Luxussuite auf Rädern. Das Zwei-Personen-Mobil wartet mit einer opulenten Sitzgruppe mit Intarsientisch auf. Gegenüber hebt sich wie von Geisterhand ein TV-Gerät aus dem Sideboard. Dahinter schließt sich die Winkelküche an. Einer der beiden Kühlschränke ist für Getränke reserviert. Durch das Bad mit Waschbecken, Dusche und Festtanktoilette gelangt man ins Schlafzimmer mit Halogen-Sternenhimmel. Für die stolzen Besitzer erfüllt sich damit ihr persönlicher Traum vom Reisen, der allein schon wegen des Preises von rund 1,4 Millionen Mark ein exklusives Erlebnis bleiben wird.
Highlights im promobil-Heft 10/2000
Die Ausgabe 10/2000 im Rückspiegel: Diesmal mit bezahlbaren Fahrzeugen für Einsteiger und zwei Dickschiffen für den ganz großen Geldbeutel.
Familien-Angelegenheit: Pössl 4family
Die Marke Pössl avanciert mittlerweile zum Synonym für preiswerte Kastenwagen. Der neuste Streich: der 4family, der Kind und Kegel für messerscharf kalkulierte 57.500 Mark mobil macht. Als Basis dient der Peugeot Boxer mit dem werksseitigen GfK-Superhochdach. Dennoch gibt es kein Dachbett. Die Eltern schlafen vielmehr im Parterre auf der umgebauten Sitzgruppe quer zur Fahrtrichtung. Der Nachwuchs ruht auf umbaubaren Stockbetten im Heck. Die haben es aber in sich. Die obere Liege lässt sich abmontieren, hochschwenken und im Dach verstauen. Unten hat man die Wahl zwischen Bett oder Sitzbänken. Trotz Sparpreis gönnt Pössl auch seinem 4family eine vergleichsweise komplette Ausstattung mit Kassetten-WC, Duschwanne, Kocher und Kühlschrank.
Königsklasse im Visier: Phoenix 8000i
Manche sind Spätstarter, andere starten durch. Johannes Schell gehört zur zweiten Gruppe. 1997 wurde das Unternehmen gegründet, heute rollen rund 170 Mobile pro Jahr aus den Hallen. Neuster Streich: ein Integrierter der Luxusklasse. Phoenix 8000i heißt das Mobil schlicht. Basisfahrzeug ist ein Mercedes Vario 815 D, auf dem eine exklusiv für Phoenix gefertigte GfK-Kabine Platz nimmt, lackiert in leuchtendem Metallicblau. Und Phoenix hat sich noch mehr einfallen lassen: Die großflächige Omnibusscheibe steuert Iveco bei, die separate Stoßstange vorn ist reparaturfreundlich. Die große Motorhaube besitzt innen liegende Scharniere, Scheinwerfer und Heckleuchten sind eingelassen. Sämtliche Öffnungen für Klappen und Türen sind von vornherein in den Aufbau eingearbeitet; leicht gebogene Seitenwände verleihen der Kabine eine höhere Stabilität. Fahrer- sowie Beifahrertür sind vorgesehen – eine echte Rarität in der Luxusklasse.
Intercontinental-Suite: Classic Star
Das Beste aus zwei Welten will der Classic Star verbinden. Für das amerikanische Rockwood-Gefühl sind die Möbel und die Frontpartie verantwortlich. Sie stammen aus den USA. Anders das Gros der Technik. Das Fahrgestell kommt von Volvo. Gebaut wird der 19-Tonner in Deutschland und kostet knapp 700.000 Mark.
Ford-Bewegung: Ford-Nugget 2001
Der Nugget 2001 überrascht mit einem neuen Grundriss. Eine breite Klappsitzbank mit Dreipunktgurten steht im Mittelpunkt des Mobils. Mit Klapptisch an der Wand und drehbaren Vordersitzen ergibt sich daraus die Sitzgruppe. Hinten hat Westfalia für einen Durchgang zur Heckklappe die Einrichtung gespiegelt. Die Küche sitzt jetzt hinter der Sitzbank, bei Nacht ragen die Füße der Schlafenden in den Küchenblock. Das Dachbett profitiert von der größeren Schulterbreite des neuen Transit. Es misst 2,00 auf 1,56 Meter. Wahlweise gibt es ein Hoch- oder ein Aufstelldach.
Highlights im promobil-Heft 11/2000
Die Ausgabe 11/2000 im Rückspiegel: Diesmal mit viel Leistung im California, zwei neuen Alkoven-Baureihen und einem Bürstner T, der starke Konkurrenz bekommt.
Klassiker Bürstner T 604
De r Bürstner T baut traditionell auf die Kombination von Fiat Ducato und Alko-Tiefrahmen. Mit dem 122-PS-Turbodiesel lässt sich das Mobil agil und sicher bewegen. Erst beim Rangieren macht sich bemerkbar, dass der T 604 mit 6,38 Metern Außenlänge und 3,78 Metern Radstand kein kleines Kompaktmobil ist. Das Quäntchen mehr an Aufbaulänge kommt vor allem dem Heckbett zugute. 2,08 Meter Liegelänge sind ein Wort. Sechs sichere Sitzplätze mit solider Rückenlehne, Kopfstütze und Dreipunktgurt bietet der Bürstner T 604 und wird so zur Van-Alternative für den Sonntagsausflug. Kurze Wege ermöglicht die Anordnung der Küche gegenüber der Dinette – das kühle Bier im Kühlschrank ist stets griffbereit. Der Sanitärraum rechts im Heck ist in drei Funktionsbereiche – Waschen, Duschen und Toilette – gegliedert. Preis: ab 88.313 Mark
Eilige Familie: VW California Exclusive
Mit 150-PS-TDI kommt der VW California Exclusive gut in Fahrt – doch lohnt sich der Expresszuschlag? Die Tachonadel zeigt 180. Zugegeben, etwas Anlauf braucht der 2,9-Tonner schon, um das Spitzentempo zu erreichen, aber eindrucksvoll ist es allemal, wie der erstarkte TDI das Mobil anschiebt. Happig fällt allerdings der Zuschlag für die 48 Mehr-PS aus: 5774 Mark. Im saftigen Aufpreis ist neben dem Topmotor allerdings ein 16-Zoll-Fahrwerk mit verstärkter Bremsanlage und Breitbereifung enthalten. Die Sonder-Pneus im Format 225/60 R16 sehen schick aus und vermitteln satten Fahrbahnkontakt, vermindern aber den Federungskomfort und laufen Spurrillen stärker nach. Die Zuladung beträgt rund 410 Kilo.
Neue Größe: Schwabenmobil Santara A 700 DB
Der Santara A 700 DB sprengt die bekannten Schwabenmobil-Dimensionen. Der Kastenwagenprofi erweitert seine Palette um ansehnliche Alkoven-Mobile mit bis zu sieben Meter Länge. Der Einstiegspreis beginnt bei rund 120.000 Mark für den A 500 auf VW T4 mit Rundsitzgruppe oder Seitendinette. Der A 600 auf LT 35 steht für fast 130.000 Mark zur Wahl und der lange A 700 auf LT 35 beginnt bei rund 144.000 Mark.
Guter Teamgeist: Roller Team Granduca 64
Der Roller Team Granduca 64 bietet einen flexiblen Familiengrundriss bei vergleichsweise kurzer Fahrzeuglänge. Mobiliar und Ausstattung des Alkovens liegen deutlich über dem Klassendurchschnitt. Deutlich ist zu spüren, dass der Hersteller trotz des Preisdrucks bemüht war, qualitativ akzeptable Komponenten zu verbauen. Selbst die Verarbeitung, bei Einsteigerfahrzeugen häufig ein Problem, kann sich sehen lassen. Konzeptbedingt ein Schwachpunkt ist der knappe Stauraum im Wohnbereich, den die variable Garage teilweise kompensieren kann. In der Summe ist der Granduca für 63.159 Mark Grundpreis ein rundum ehrliches Angebot.
Highlights im promobil-Heft 12/2000
Das stand im Heft 12/2000: diesmal mit einem real gewordenen Leserwunschmobil, einer unauffälligen, aber revolutionären Modellpflege und einem Luxusliner.
Flott gemacht: Prototyp Opel Movano
Die promobil-Leser waren aufgerufen, Grundrissvorschläge für den Opel Movano einzusenden. Opel und Ausbauprofi Claus Burow haben aus den besten Ideen einen Prototyp zusammengebaut. Obwohl der Movano nur einen halben Meter länger ist als ein Omega Kombi, gelang es, die meistgenannten Wünsche zu erfüllen: Winkelküche, Sanitärraum, Dusche und eine große Sitzgruppe sind an Bord – ohne Fahrerhaussitze einbeziehen zu müssen. Entfernt man die Lehne der Längsbank, entsteht ohne weitere Umbauarbeiten ein großes Einzelbett – ein zweites, kleineres auf der Seite gegenüber. Zusammen mit einem Mittelteil kann auch eine große Liegewiese gebaut werden. Der Tisch ist an einer Säule verstellbar angebracht. So kann er sogar als Arbeitsfläche in der Küche genutzt werden, auch wenn die es gar nicht nötig hat. Möglich wurde die Winkelküche durch die Leseridee einer drehbaren Duschkabine. Im Bad: ein von außen entnehmbares Porta-Potti, ein großer Waschtisch und ein Unterschrank mit Lamellentür.
In die Tiefe gegangen: Hymer B 654
Mit oberflächlicher Kosmetik haben die Neuerungen an der Hymer B-Klasse wahrlich nichts zu tun. Eher stecken tiefsinnige Überlegungen dahinter. Denn obwohl der Doppelboden eine kleine Revolution im Hause Hymer darstellt, übt man sich in Understatement. Allerdings nicht bei den Preisen. Beim B 654 sind es im Vergleich zum Vorjahr fast 8000 Mark mehr. Darin enthalten ist das neue Tiefrahmenchassis und jetzt auch ABS. Unverständlich: Der Käufer muss zwischen Hubbett oder Schränken im Bug wählen und somit Letztere für 1750 Mark oder das Bett für 2190 Mark ordern. Unabhängig davon kann der entsprechend aufgerüstete B654 mit dem Preisniveau seiner Klasse mithalten. Die unveränderte Kabine ist nach wie vor konkurrenzfähig. Mit dem Doppelboden schickt sich die B-Klasse an, ihre Rolle als Klassenprimus unter den Integrierten erfolgreich zu verteidigen.
Schau mir in die Augen: Vario-Star-Modelle mit neuen Scheinwerfern
Die Vario-Star-Modelle des Jahres 2001 bekommen dynamisch geschnittene Augen. Sie stammen unverkennbar vom Basisfahrzeug Mercedes Sprinter 416 CDI. Der Wohnraum ist mit edlen Massivholz-Möbelklappen ausgestattet. Der Grundpreis für den 6,70 Meter langen Vario-Star 650 beträgt 247.319 Mark. In der Praxis bleibt es dabei selten, denn bei Vario hat man ein offenes Ohr für Sonderwünsche. So muss auch das Kompaktmodell unter den Integrierten aus Bohmte seinen größeren Geschwistern in Sachen Luxus kaum nachstehen.