Dieselskandal in den USA

Daimler verzichtet derzeit auf den Antrag für die Zulassung von Diesel-Modellen der Marke Mercedes. Damit ändert der Autohersteller seine ursprünglichen Pläne.
Daimler verzichtet derzeit darauf die Zulassung von Dieselmodellen zu beantragen. Eine generelle Entscheidung den Diesel in den USA zurückzuziehen, ginbt es aber nicht. Laut Handelsblatt gelte der Verzicht für das Jahr 2017. Mercedes reagiere damit laut Mercedes USA auf veränderte Kundenwünsche und den erhöhten Aufwand solcher Anträge. In den USA ist der Dieselmotor bei Pkw ein Nischenprodukt. Der Marktanteil der Dieselfahrzeuge im Verhältnis zum Gesamtabsatz beträgt weniger als 1 Prozent. Zudem ist der Aufwand für die Zertifizierung von Dieselmotoren in den USA stark gestiegen. Vor diesem Hintergrund lässt der Autobauer den Zertifizierungsprozess für Diesel-Pkw derzeit ruhen. Der Sprinter der Nutzfahrzeugsparte wird hingegen weiter als Diesel angeboten.
Im April habe Mercedes-USA-Chef Dietmar Exler gesagt, dass es noch keine Entscheidung in die eine oder andere Richtung gebe, schreibt die Branchenzeitung Automotive News. Im Oktober 2016 habe Daimler noch erklärt, die Zulassung für vier Diesel-Modelle beantragen zu wollen, so der Bericht weiter.
Strafen nicht ausgeschlossen
Der Spiegel berichtete, dass Daimler in seinem am 26. April 2017 veröffentlichten Quartalsbericht schrieb, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass die Behörden zu dem Schluss kämen, dass in Dieselfahrzeugen von Mercedes möglicherweise unzulässige Funktionalitäten enthalten seien.
Falls die Ermittlungen zu nachteiligen Ergebnissen führten, könnte Daimler unter anderem zu Geldstrafen oder Rückrufaktionen verpflichtet werden, erklärte der Konzern. Bereits in den vergangenen Quartals- und Geschäftsberichten waren entsprechende Warnungen enthalten.