Jaguar XE SV Project 8 (2018)

Jaguar baut eine Sport-Limousine! Der XE SV Project 8 leistet 600 PS und übertrumpft damit seine Wettbewerber wie Alfa Giulia QV oder BMW M3 deutlich. Und: Er ist damit auch der stärkste Serien-Jaguar aller Zeiten.
Der britische Sportwagenbauer Jaguar legt über seine Abteilung Special Vehicle Operations (SVO) ein zweites limitiertes Sammlermodell nach dem F-Type Project 7 auf. Diesmal nehmen sich die Spezialisten den kompakten XE vor.
XE SV Project 8 mit Fünfliter-Kompressor-V8
Der bekommt Jaguars Lieblings-Kraftpaket implantiert: den fünf Liter großen, von einem Kompressor zwangsbeatmeten V8-Motor. Statt der 575 PS, die das Aggregat im F-Type SVR leistet, sorgen eine neue Motorsoftware, bessere Luftführung und ein neuer Titanium-Auspuff mit vier 89-Millimeter-Rohren für noch mehr Power.
600 PS stehen bei 6.500/min zur Verfügung, maximal 700 Nm liegen zwischen 3.500 und 5.000/min an. Das macht den XE SV Project 8 zum stärksten Serien-Jaguar aller Zeiten.
Jaguar musste den Vorderbau des XE mit Teilen des F-Type ausrüsten – sonst hätte der Fünfliter-V8 nicht in den Motorraum gepasst. Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Der Project 8 ist eine echte Ansage an die Riege der Sportlimousinen, in der bisher die Alfa Giulia QV, BMW M3 und der Mercedes-AMG C 63 dominierten.
Der Jaguar übertrumpft sie alle bei der reinen Motorleistung – um mindestens 90 PS!
Fahrleistungen auf Supersportwagen-Niveau
Dementsprechend beeindruckend sind die Sprintwerte des neuen Jaguar XE SV Project 8. Von 0 auf 100 km/h geht's in nur 3,7 Sekunden – kein Wettbewerber ist schneller. Maximal sind 322 km/h möglich. Damit ist der Project 8 nur minimal langsamer als der F-Type SVR.
Für eine optimale Verzögerung hat Jaguar beim XE SV Project 8 ihr neuestes Bremssystem eingebaut. An der Vorderachse beißen sechs Kolben in 400 Millimeter große Carbon-Scheiben. An der Hinterachse sind die Scheiben mit 396 Millimeter fast genauso groß – allerdings bremst hinten nur ein Bremskolben die Limousine ab. Mehr dürfte auch nicht nötig sein, da die Bremsbalance größtenteils auf der Vorderachse liegt.
Zusätzlich zum normalen Bremsvorgang nutzt der XE SV Project 8 gezielte Bremseingriffe, um die Limousine agiler in die Kurve einlenken zu lassen. Dazu wird das kurveninnere Rad abgebremst.
Aufwendiges Fahrwerk und serienmäßiger Allradantrieb
Für bessere Kurven-Performance hat Jaguar das Fahrwerk modifiziert: An der Vorderachse kommt eine Doppel-Querlenker-Konstruktion zum Einsatz, an der Hinterachse eine Integrallenker-Variante. Zusätzlich hat Jaguar das Feder-Dämpfer-System geändert: Abgesehen von härteren Federn und Dämpfern verbaut Jaguar an den Achsaufhängung gefräste Uniball-Gelenke statt normaler Gummi-Lager. Das erhöht die Präzision, weil die Metallteile im Vergleich mit Gummi nicht nachgeben.
Jaguar hat dem XE SV zudem einstellbare Dämpfer und ein höhenverstellbares Fahrwerk mit zwei Settings spendiert: normal und Rennstrecke. Letztere Einstellung senkt die Karosserie um 15 Millimeter ab.
Für optimale Traktion nutzt der XE SV Project 8 einen Allradantrieb mit elektronischem Mittendifferenzial. Damit kann genau bestimmt werden können, wie viel Drehmoment an welche Achse und an welches Rad gehen soll. Apropos: Jaguar liefert den XE SV auf 20 Zoll großen, geschmiedeten Aluminium-Felgen aus. Als Reifentyp hat man sich für den gripstarken, aber trotzdem noch halbwegs alltagstauglichen Michelin Pilot Sport Cup 2 entschieden. Aerodynamischen Grip soll auch der große Heckflügel bringen, Jaguar selbst spricht von 122 Kilogramm Abtrieb bei knapp 300 km/h.
Getestet hat Jaguar den Project 8 auf der Nordschleife des Nürburgrings und auf dem Testgelände in Nardo.
Track-Pack für die Rennstrecke./strong>
Um den XE SV noch rennstreckentauglicher zu machen, bietet Jaguar ein Track-Pack an.
Das spart 12,2 Kilogramm: Leichtere Schalensitze mit Magnesium-Rahmen ersetzen die Seriensitze, die Rückbank flog zugunsten eines Überrollbügel raus und zwei Sabelt-Vierpunktgurte schnallen Fahrer und Beifahrer fest. Ein Feuerlösch-System ist außerdem Bestandteil des Systems.
Den Jaguar XE SV Project 8 wird es ausschließlich als Linkslenker geben; maximal 300 Stück soll es von der Sportlimousine geben. Der Preis für Deutschland liegt bei 182.000 Euro. In England kostet der Project 8 mindestens 150.000 Pfund Sterling (ca. 170.000 Euro). Seine Premiere feierte der Jaguar XE SV Project 8 auf dem Goodwood Festival of Speed, das am 30. Juni 2017 stattfand.