Pick-up-Extremcamper fürs Fernweh

Der L200? Ein Arbeitstier! Zementsäcke und schwere Lasten sind Alltag, der Hänger des Gartenbauers erst recht. Doch der kernige Typ kann aber auch den Abenteurer im Urlaubsmodus mimen! Man muss die Talente nur wecken.
Seine bullige Front sorgt für Aufsehen, der L200 rollt selbstbewusst durch die Prärie. Doch auch dahinter hat sich der Mitsubishi weiterentwickelt: Ein neuer Diesel und diverse Assistenzsysteme machen den Pick-up fit für die automobile Moderne.
Zugleich blickt die Marke mit den drei Diamanten auf eine lange Tradition zurück: Bereits 1917 fertigte Japans ältester Automobil-Serienhersteller das Modell A, 1934 entstand der erste Personenwagen mit Allradantrieb und Dieselmotor, der PX 33.
Diesel und Allrad hat natürlich auch der Mitsubishi L200, der hierzulande – anderswo gibt es auch Benziner – von einem 2,3 Liter großen Selbstzünder mit 150 PS und immerhin 400 Newtonmetern angetrieben wird, passend für den L200, der nie ein Auto für Schlipsträger mit Hang zur Selbstdarstellung war.
Das ändert sich auch nicht, wenn mittels Zubehör die Urlaubstalente getunt werden. Wie das gehen kann, das zeigen zwei Umbauten des L200, die unter der Regie der Mitsubishi-Zentrale in Friedberg entstanden. Wir haben uns das Duo mal näher angeschaut – zu sehen gibt es ja eine ganze Menge.
Zwei Pick-up-Camper auf Mitsubishi-Basis
Kern der Idee ist stets das Dachzelt, der Star unserer Geschichte trägt ein aufblasbares GT Roof der Marke Gentletent mit einer Raumhöhe von 1,3 Metern durch die Lande, die Liegefläche misst 1,4 auf 2,2 Meter, eine Teleskopleiter dient als Zugang, geschlafen wird auf zwei Campingmatten mit abnehm- und waschbarem Überzug.
Die "GT Mattress" sind mit 200 auf 65 Zentimeter ein wenig kleiner als das Dachzelt, es bleibt also Raum für die Klamottage, der Liegekomfort auf den sieben Zentimeter dicken Matratzen wird über den Luftdruck reguliert.
Stauraum, aber auch Windwiderstand, ab Tempo 120 sind die Geräusche deutlich vernehmbar, bieten zudem die Boxen auf dem X-Rack. Der Alukorb misst 125 auf 100 Zentimeter, hier sind cool die Sandbleche gelagert, vornedran sorgt die Lightbar für Helligkeit im Busch. Das Geleucht macht ordentlich was her, wie auch der gesamte Wagen ins Auge sticht: Wer sich überlegt, die nächste Bank auszurauben, der sollte sich definitiv ein anderes Vehikel zulegen!
Was kostet der Extremcamper?
Indes addieren sich alle verbauten Features auf knapp 40.000 Euro, das sei nicht verschwiegen (also vielleicht doch zur Bank), wobei auch die schicken Zwanzigzöller oder die Seilwinde an der Front naturgemäß ins Geld gehen. Welch Freude, bei einer Bestellung einfach alle Häkchen setzen zu dürfen!
Alleine die inneren Werte liegen fünfstellig: mit Solarpanel zu 100 Watt, der Ladeelektronik oder der 100 Ah großen Batterie kommt auf 5.232 Euro. Dafür kann man dank der 270-Grad-Markise auch bei Regen trockenen Hauptes an der Heckküche werkeln. Und in heißen Gefilden sitzt es sich hier ganz schön lässig im Schatten: Ein solcherart zum Fernweh-Mobil aufgebrezelter L200 verströmt eben auch auf dem Campingplatz jede Menge rustikale Romantik. Tipp: Khaki-Klamotten nicht vergessen!
Mitsubishi L200 Pick-up-Camper
Preis: Mitsubishi L200: ab 31.790 Euro, Gesamtpreis des gezeigten Fahrzeugs: 84.919 Euro (zzgl. Montage). Basis: Mitsubishi L200 Doppelkabine, Automatik, Allradantrieb, Ausstattungsvariante "Top" (ab 45.690 Euro) Motor: 2.268 ccm, 110 kW/150 PS bei 3500/min; 400 Nm bei 1.750–2.250/min Gesamtgewicht: 2.549 kg Länge/Breite/Höhe: 5.305/2.165 (mit Außenspiegeln)/1.780 mm (ohne Dachzelt) Empf. Personenzahl: 2 (5 Sitzplätze)