Neuer Ford-Boss Jim Hackett

Im Mai hatte der US-Autobauer Ford einen Chefwechsel vollzogen. Mark Fields wurde von seinen Aufgaben entbunden. Sein Nachfolger wurde Jim Hackett, bislang Chef der Smart-Mobility-Sparte von Ford. Der hat jetzt seine neue Strategie ausgerollt.
Mit drastischen Maßnahmen will der neue Ford-Boss den Autokonzern wieder in Schwung bringen, das kündigte Jim Hackett auf einer Investorenkonferenz am Dienstag (3.10.2017) an. Die geplanten Maßnahmen umfassen massive Kostensenkungen, eine überarbeitete Modellpalette sowie ein klare Fokusierung auf autonomes Fahren und Elektromobilität.
Hackett will die Ausgaben in den nächsten fünf Jahren um rund 14 Milliarden Dollar (12 Milliarden Euro) reduzieren, dabei sollen die Materialkosten um zehn Milliarden sinken und die Entwicklungskosten um vier Milliarden Dollar. Zudem soll das Modellangebot umgebaut und ausgedünnt werden. Ford will stärker in SUV und Pickups investieren und dafür bei kleineren Modellen auf die Bremse treten. 2018 kommt beispielsweise der neue Ranger, 2020 der neue Bronco. Außerdem will Ford rund ein Drittel weniger Geld als bisher in klassische Verbrennungsmotoren stecken. Stattdessen soll mit diesem Geld die Elektroautoentwicklung weiter gefördert werden – zusätzlich zu einem bereits angekündigten 4,5 Milliarden Dollar schweren Förderprogramm. In kommenden 5 Jahren sollen 13 neue Hybrid- und Elektroautos auf den Markt kommen. Die Modelle Mustang und F-150 sollen 2022 um Hybridversionen ergänzt werden. Auch gegenüber neuen Partnerschaften zum Thema neue Technologien zeigt sich Hackett offen. Für beide Themenfelder wurde das neue „Team Edison“ ins Leben gerufen.
Fields stolpert über Aktienkurs und Absatzschwäche
Die Gründe für den Wechsel an der Spitze des Unternehmens dürften der Aktienkursverfall sowie die sinkenden Marktanteile des US-Autobauers gewesen sein. Seit Fields Mitte 2014 den Chefposten bei Ford von Allan Mulally übernommen hat, ist der Kurs der Ford-Aktien um gut 40 % gefallen. Auch die Marktanteile sind deutlich gesunken.
Fields, 56, verlässt nach insgesamt 28-jähriger Karriere bei Ford das Unternehmen.
Nachfolger von Fields wurde im Mai der 62-jährige Hackett, der bislang in einer Tochtergesellschaft für die Entwicklung autonom fahrender Autos zuständig war.
Nach dem Weggang von Fields rücken zudem James Farley, Joe Hinrichs und Marcy Klevorn in die Ford-Führungsetage ein. Ersetzt wurde auch der leitende Kommunikationschef Ray Day. Sein Nachfolger wurde Mark Truby, der zuvor die Kommunikation von Ford im Raum Asien-Pazifik leitet und davor die gleiche Aufgabe in Europa innehatte.