Pick-up mit Monster-V8 und Monocoque-Wohnkabine

Der Nimbl Evolution ist ein offroadtauglicher Pickup-Camper auf Basis des Ford F-350 mit 430-PS-Benziner. Mit der fest auf dem Chassis montierten Monocoque-Wohnkabine soll das Abenteuermobil auch entlegenste Orte bereisen.
Amerikaner lieben Pick-ups. Die F-Serie von Ford ist die meistverkaufte Pick-up-Baureihe in den USA seit 43 Jahren. Da ist es nur konsequent, dass die kalifornische Firma Nimbl den Ford F-350 als Basis für ihre Wohnmobil-Kreation nutzt. Nimbl will "langlebige und funktionale" Campingfahrzeuge für Langzeit-Abenteurer bauen. Nach eigener Einschätzung passt der Nimbl Evolution perfekt zur Firmenphilosophie.
Wohnkabine mit hydraulischem Dach
Auf das Chassis des Nutzfahrzeug-Pick-ups haben die Mitarbeiter von Nimbl eine Monocoque-Kabine aus Gfk aufgebaut. Angeblich haben sie 1000 Arbeitsstunden in den Entwurf dieser widerstandsfähigen Wohnkabine investiert. Eine Monocoque-Wohnkabine besteht aus einem Guss. Vorteile: Gute Isolation und hohe Dichtigkeit – Feuchtigkeitsschäden sind eher unwahrscheinlich, da es keine Verbindungen gibt, durch die Wasser eindringen kann. Beim Evolution gibt es aber abgesehen von Türen und Fenstern eine weitere potenzielle Undichtigkeit: Das niedrige Dach der Wohnkabine lässt sich zum Schlafen hydraulisch nach oben ausfahren.
Die Innenausstattung ist simpel, hat aber alles was der Camper zum Leben braucht. Es gibt kein "Schnickschnack" heißt es auf der Homepage von Nimbl. Im Alkoven, über der Fahrerkabine, findet ein Queensbett für zwei Platz. Außerdem gibt es eine Küche mit Induktionskochfeld sowie einen Kompressor-Kühlschrank und eine Dinette, die sich zu einem Bett für Kinder umbauen lässt. Ein "Bad" in Form einer kleinen ausklappbaren Kabine hat es inklusive Dusche und WC auch an Bord.
Monster-Camper für spektakuläre Offroad-Ziele
Mit dem Evolution können Camper problemlos bei jedem Wetter unterwegs sein. Er verfügt über eine Diesel-Heizung sowie einen Diesel-Wassererhitzer. Der 320-Liter-Frisch- und der 90 Liter fassende Abwassertank ebenfalls beheizt und daher frostsicher. Strom erzeugt eine Solaranlage auf dem Dach, den ein 200 Ah Lithium-Eisen-Phosphat Akku speichert. Gegen Aufpreis können Evolution-Käufer einen Generator dazu bestellen.
Für die entlegensten Ecken der Welt, hat Nimbl dem Ford ein Gewindefahrwerk mit Zusatz-Stoßdämpfern vorne und hinten verpasst sowie eine speziell angefertigte Blattfedern an der Hinterachse. Zur Standardkonfiguration des F-350 gehören zudem gewaltige 35 Zoll große Räder. Für Vortrieb sorgt "Godzilla", ein V8-Benziner mit bescheidenen 7,3 Liter Hubraum, 430 PS und einem maximalen Drehmoment von gut 640 Nm. Die gibt er an ein 10-Gang Automatikgetriebe weiter. Damit dürfte der Pick-up ziemlich durstig sein, drum baut Nimbl einen 181 Liter großen Kraftstofftank ein. Das ist den Amerikanern lieber als ein Dieselmotor – Ford hätte auch einen Selbstzünder mit 6,7 Litern Hubraum im Angebot. Aber Nimbl hat sich wegen der Zuverlässigkeit für den Benziner entschieden. Diesel seien zwar grundsätzlich sehr haltbar, aber moderne Aggregate seien mit anfälliger Abgasnachbereitung geschlagen. SCR-Kats und Harnstoffeinspritzung benötigten zudem schwefelarmen Treibstoff und die Harnstofflösung AdBlue, die außerhalb der USA und Europas nicht zuverlässig zu bekommen seien. Normales Benzin für "Godzilla" schon. Da kann man nur hoffen, dass der Saurier-Antrieb den Spritteich nicht schneller leersäuft, als die nächste Tanke näherkommt.
Wer vor der dann fälligen Benzinrechnung keine Angst hat, wird vielleicht auch beim Kaufpreis nicht mit der Wimper zucken: Der Evolution kostet bei Nimbl 249.000 Dollar. Das sind etwa 228.940 Euro.