Wir sind die neue A-Klasse der Baureihe W177 bereits gefahren. Außen eher evolutionär, ist die vierte Generation technisch komplett neu, fährt Assistenzsysteme auf wie die großen Limousinen der Marke.
Die neue Generation ist beinahe 64 Zentimeter länger als der Vorfahr von 1997. Rund 4,4 Meter sind in der aktuellen Kompaktklasse Gardemaß, gut fünf Zentimeter mehr als beim Opel Astra und 16 mehr als beim VW Golf.
Ebenfalls runderneuert ist die Motorenpalette, zwei Benziner und einen Diesel gibt es zum Marktstart, jeweils mit Doppelkupplungsgetriebe. Wir fuhren den A 180d mit 116 PS. Der hängt geschmeidig am Gas und ist kaum als Diesel zu erkennen.
Der Selbstzünder aus der Kooperation mit Renault hat einen Partikelfilter, Adblue-Einspritzung und erfüllt die Abgasnorm Euro 6d Temp. Fahrverbote dürften ihn damit nicht betreffen.
Doch viel spannender ist die Frage, wie sich das neue Bediensystem MBUX bei der ersten Begegnung bewährt. Nun ja, die Spracherkennung und die Fähigkeit der mitfahrenden Rechnersysteme, frei formulierte Redebeiträge in korrekte Bedienschritte umzusetzen, das ist großes Kino.
Doch alles versteht die Sprachbedienung nicht, und es ist nicht auf Anhieb zu kapieren, wieso etwas so Simples wie die Änderung der Systemsprache offenbar nicht vorgesehen ist. Da muss sich der Fahrer screentouchend ins Fahrzeugmenü begeben.
Das Lenkrad samt Tasten ist neu. Die Anordnung und Funktionalität schaut sich die A-Klasse von der E-Klasse ab - inklusive Touch-Controller und Tempomat-Tasten in der Lenkradspeiche.
Die neue A-Klasse ist ein angenehmer Aufenthaltsort, sensibel federnd (mit Adaptivdämpfern, 1.178 Euro), einer feinen Lenkung sowie jenem agilen Handling, das schon die Vorgängerbaureihe auszeichnete. Und groß ist sie geworden, die A-Klasse, doch das erwähnten wir ja bereits.
Im Grundsatz blieb es bei enormem Längenwachstum um 12 Zentimeter bei den bekannten Proportionen, aber der hintere Übergang wuchs um 9 Zentimeter - und damit der Kofferraum - um 29 Liter.
Die größte Neuerung ist aber sicher das neue digitale Cockpit und das an Smartphones angelehnte Bediensystem MBUX - hier auf der Leinwand über Mercedes-Chef Dieter Zetsche.
Da ist sie endlich: Die neue Mercedes A-Klasse. Die Baureihe W177 ist die vierte Generation, aber erst die zweite mit dem Aufbau, wie er in der Kompaktklasse Mainstream ist.
Breite Heckeluchten, die sich nach innen verjüngen, sind in der Kompaktklasse weit verbreitet. So lassen sich hier Züge der 1er-BMWs nach dem Facelift erkennen oder gar Ähnlichkeiten mit dem Toyota Auris und Mitsubishi-Modellen.
Die beiden Monitore im immer gleich großen Verbundglas-Rahmen variieren, messen standardmäßig sieben Zoll im Durchmesser, je nach Ausstattung können nur der rechte oder beide 10,25 Zoll Durchmesser haben.
Die Aufnahme von oben zeigt: die Heckscheibe ist auch bei der neuen A-Klasse eher klein. Trotzdem soll die Übersichtlichkeit um 10 Prozent besser geworden sein.
Das Widescreen-Cockpit umfasst drei Ebenen mit steigender Informationsdichte: Ebene 1: Homescreen. Dort werden neben den frei wählbaren Hauptapplikationen (z.B. Telefon, Navigation und Radio) die wichtigsten Informationen (wie Ankunftszeit, aktuell gespielter Song etc.) angezeigt.
Ebene 2: Basescreen – mit Anzeige und Bedienung jeweils einer Hauptapplikation, wie beispielsweise Media und Navigation, ist nur ein Bedienschritt entfernt. Die jeweils wichtigsten Informationen und Bedienoptionen werden auf dieser Ebene attraktiv präsentiert. Wichtige Funktionen wie Ziel- oder Musiksuche sind am unteren Rand des Bildschirms gruppiert.
Die Linguatronic im MBUX gehorch auf fast jedes Wort erkennt und begreift nahezu alle Sätze aus den Infotainment-Bereichen und der Fahrzeugbedienung. Beispielsweise wird „Scheint die Sonne morgen in Miami?“ jetzt ebenso verstanden wie „Brauche ich morgen eine Sonnenbrille in Miami?“.
Außerdem ist die Sprachbedienung lernfähig, sie versteht auch Nicht-Muttersprachler besser und merkt sich Modewörter oder einen einen geänderten Sprachgebrauch.
Gleichzeitig startet mit dem MBUX auch das neue und überarbeitete Mercedes me connect und der Fahrer kann per Smartwatch auf die Funktionen von MBUX zugreifen.
Der Radstand ist drei Zentimeter länger geworden. Er ist jetzt 9 Zentimeter länger als beim Golf. den überragt die A-Klasse in der Länge um 17 Zentimeter, ihren Vorgänger um 11.