Seltenes Oldtimer-Wohnmobil mit Porsche-Herz

Oldtimerfans, die sich an VW T1- und T2-Bussen sattgesehen haben, wird der Anblick des Tempo Mikafa Sport Camper erfreuen. Das Besondere: die geringe Stückzahl von nur drei Modellen, ein Porsche-Motor sowie die Campingausstattung.
Weißwandreifen, kleines Hubdach, aufstellbare Plexiglasfenster: Der grau-weiße Mikafa-Camper lässt bei Vanlife-Fans die Herzen höher schlagen. Richtig interessant wird’s allerdings im Inneren. Denn angetrieben wird der Tempo Mikafa Sport Camper von einem 4-Zylinder-Boxermotor aus einem Porsche 356. Der Motor ist mutmaßlich auch der Grund für den Namenszusatz Sport. Doch auch der Grundriss des Campingbusses ist besonders.
Vollwertiger Campingbus mit Bad
Neben Bulli-Oldtimer auf T1 oder T2, die lediglich eine Schlafsitzbank und eine kleine Küchenzeile besitzen, besticht der Tempo Mikafa Sport Camper durch seine umfangreiche Campingausstattung. Denn laut Auktioninfos hat der Campingbus neben einer Küchenzeile ebenso ein kompaktes Bad.
Das Heck des Campers besticht durch 180-Grad-Panoramafenster, wodurch der Innenraum luftig und hell wirkt. Hier befindet sich eine Sitzgruppe und zwei Längsbänke mit gestreiften Polstern. Zwischen den Bänken bietet der Tempo Mikafa Sport Camper einen klappbaren Esstisch. Diese Sitzecke lässt sich vermutlich zu einem Doppeltbett umbauen. Neben der Sitzgelegenheit bietet der Campingbus auch eine Kochmöglichkeit. Die Küche ist hierzu mit einem Zweiflammgaskocher, einem kleinen Kühlschrank sowie einem Spülbecken ausgestattet. In Schränken und Schubladen kommen außerdem Küchenutensilien unter.
Im Fahrerhaus fallen die weinrote Ledersitzbank ins Auge. Hier zieren VDO-Instrumente das hölzerne Armaturenbrett. Ganz abgetrennt ist der Vorderteil des Campers nicht vom Wohnbereich (siehe Bild rechts). Wie genau der Durchgang ermöglicht wird, ist anhand der Bilder nicht eindeutig zu erkennen. Wahrscheinlich lässt sich hierzu der mittlere Sitzbankteil in der Fahrerhauskabine zur Seite klappen oder herausnehmen, wodurch der Durchgang frei wird.
Porsche 4-Zylinder-Boxermotor
Von den Porsche Sport-Campern wurden zwischen 1955 und 1959 laut Mecums Auctions nur drei Exemplare gefertigt, eines davon wurde jetzt im August zum Preis von 187.000 US-Dollar, rund 168.430 Euro, versteigert. Die Modelle tragen vorne und hinten das Porsche-Emblem auf der Karosserie und haben große, runde Scheinwerfer vorne und kleine runde Heckleuchten – wie ein 356er. Der Camper ist mit Vorderradantrieb ausgestattet, der Motor befindet sich hinter den Vordersitzen.
Basis ist ein Matador von Tempo, einem Automobilhersteller, der neben dem Matador-Lieferwagen insbesondere auch dreirädrige Prischtenfahrzeuge fertigte. Der Campingaufbau und -ausbau stammt von der Firma Mikafa. Sie baute nach dem zweiten Weltkrieg bis in die späten 80er Jahre hochwertige Wohnmobile aus. Beide Unternehmen stammen wie Porsche auch aus Deutschland.
Laut Mecum Auctions befindet sich das Fahrzeug noch im Originalzustand und hat ebenso noch die originäre Lackierung in Grau und Weiß. Der Camper zeichnet sich durch ein aufstellbares Hubdach sowie seine aufstellbaren Plexiglasfenster aus. Wer der neue Besitzer des 168.460 Euro teuren Campingbusses ist, ist nicht bekannt.