Direkt vom Camper auf die Skipiste

Wintercamping ist so langsam in seiner Hochsaison, auch wenn der Winter sich schwer tut dieses Jahr. Trotzdem sollten Sie sich Skiurlaub im Wohnmobil nicht entgehen lassen. Wir haben Skigebiete für den alpinen Kurzurlaub, wo die Piste direkt vor dem Wohnmobil anfängt.
1. Ski-Stell/Campingplätze in Deutschland2. Ski-Stell/Campingplätze in Österreich3. Ski-Stell/Campingplätze in der Schweiz4. Ski-Stell/Campingplätze in Italien
An der Talstation ankommen, parken, die Rollos runterziehen, schlafen. Am nächsten Morgen nur ein paar Schritte von der Wohnmobiltür zur Gondel- oder Sesselbahn stapfen – und zu früher Stunde ohne Warten flott nach oben kommen. Davon träumen viele mobile Skifreunde. Doch längst nicht überall sind Campingbusse und Reisemobile an den Talstationen der Skigebiete auch über Nacht willkommen.
Manche Mitmenschen zeigen Skepsis oder Unverständnis, wenn man ihnen sagt, dass man sich riesig freue, das kommende lange Wochenende mit der Familie im Camper in den Bergen im Schnee zu verbringen. Viele fragen, ob es dafür im Winter im Fahrzeug nicht zu kalt sei. Mit dem richtigen Heizen und Lüften an Bord ist das allerdings kein Problem. Weitere Tipps, mit denen Sie ihren Campingbus winterfest machen, haben wir hier.
Doch auch auf der Anbieterseite gibt es Vorbehalte, so scheuen etwa etliche Landwirte, die im Sommer erfolgreich einen Stellplatz betreiben, die notwendigen Ausgaben in frostsichere Installationen. Dazu kommt die kaum lösbare Herausforderung, die alle umtreibt, die im Wintertourismus arbeiten: Wenn schließlich die lang ersehnte weiße Pracht fällt, erweisen sich die Unterkunftskapazitäten stets als zu gering. Das gilt besonders an Feiertagen und in den Faschingsferien, vielerorts Ski- oder Winterferien genannt.
Bleiben die Hänge lange Zeit grün, sieht man trotz Kunstschnee überall in den Wintersportorten lange Gesichter. Aber vielleicht liegt im unberechenbaren Wetter auch eine Chance für die NeugründerInnen von liftnahen Stellplätzen, denn die Investitionen sind im Vergleich zu anderen Unterbringungsformen eher gering. Einen schicken Wellness-Trakt erwarten die mobilen Gäste wohl nicht. Sie entscheiden gern spontan, ob sie zum Skifahren anreisen möchten. Einfache und gute Plätze anzubieten, dürfte sich daher immer auszahlen. Doch das Angebot im nördlichen Alpenraum ist nach wie vor begrenzt.
1. Stellplätze in Skigebieten: Deutschland
Ein paar Stellplätze direkt an Gondel oder Skilift gibt es und ein paar Plätze, die wirklich nah mitten im Skigebiet liegen und eine einfache Anfahrt bieten. promobil stellt eine Auswahl vor.
Oberstaufen
Das Oberallgäu hat 47 Pistenkilometer zu bieten in einer Höhenlage von 750 bis 1.708 Meter: gut für Freunde mittelschwerer und steilerer Abfahrten. Langläufer profitieren von 100 Loipen-Kilometern.
Oberstdorf
Der Skiort Oberstdorf und das dahinter liegende Kleinwalsertal bieten 81 Pistenkilometer, 43 mittelschwer und 24 leicht – ein prima Revier für GenussfahrerInnen und Familien; auch Snowboard-Fans kommen dank drei Funparks auf ihre Kosten. Höhenlage bis 2.224 Meter.
Allgäu
Bad Hindelang: Im schönen Bad Hindelang samt Ober- und Unterjoch bietet sich Wintersport-Fans 34 Pistenkilometer. Knapp die Hälfte davon sind leicht.
Oberjoch: Weder der Campingplatz noch das Skigebiet können mit besonderer Größe prahlen. Doch immerhin gilt Camping Bergheimat im Hindelanger Ortsteil Oberjoch als höchstgelegener Campingplatz Deutschlands und verspricht mit rund 1.150 Meter Meereshöhe gute Schneesicherheit. Auch für Langläufer, die bis hinüber ins Tannheimer Tal in Tirol ausgedehnte Runden auf gepflegten Loipen drehen können.
Wer lieber alpin unterwegs ist, lässt sich von den fünf Liften und Bergbahnen auf bis zu 1.559 Meter hinauftragen und kann dann über Pisten verschiedenster Schwierigkeitsgrade, bis hin zur schwarzen Abfahrt, ins Tal schwingen. Bei passender Schneelage sind auch Varianten über unpräparierte Hänge möglich. Weitere Attraktion: einmal pro Woche das Nachtskifahren bei Flutlicht. Der kleine, familiär geführte Campingplatz Bergheimat liegt mitten im Skigebiet mit direktem Zugang. Im Übernachtungspreis ist übrigens die Hindelang-Plus-Card inbegriffen, die unter anderem die kostenlose Nutzung der Skilifte beinhaltet.
Nesselwang verfügt über zwölf Pistenkilometer, die zu gut zwei Drittel beschneibar sind. Sieben Kilometer gehören zur leichten, vier zur mittleren und einer zur schweren Kategorie. Höhenlage 900 bis 1463 Meter. Schneetelefon 0 83 61/ 7 71, www.nesselwang.de
Garmisch-Partenkirchen
Das Tor zur Zugspitze ist Garmisch-Partenkirchen. Von hier geht's hinauf zu Deutschlands höchster Erhebung auf 2962 Meter. 42 Pistenkilometer bieten hier und im Gebiet Garmisch-Classic Spaß für Könner ebenso wie Genießer. Saison dank Gletscher-Anteil bis Mitte Mai. Schneetelefon 0 88 21/79 79 79, www.gapa.de
Oberbayern
In Mittenwald gibt es ein kleines, gemütliches Familienskigebiet Kranzberg auf 980 bis 1391 Meter Höhe. Außerdem lockt hier das "Dammlar", Deutschlands erstes Freeride-Revier: Eine nicht präparierte, aber gegen Lawinen gesicherte Abfahrt. www.mittenwald.de
Ein weiterer beliebter Skiort in Oberbayern ist Schliersee/Spitzingsee. Er glänzt mit recht schneesicheren 25 Pistenkilometern ohne viel Stress und Gedränge. Höhenlage 980 bis 1.613 Meter, Schneetelefon 0 80 26/70 99, www.schliersee.de.
Niederbayern
Mit Schloss Wolfstein fing es an. Auf einem Felsen über dem Saußbach ließ Bischof Wolfger von Passau das Anwesen als Herberge und zum Schutz der Fuhrleute errichten, die auf dem Goldenen Steig unterwegs waren. Um Siedler in die dichten Wälder zu locken, griff der Gottesmann um 1300 zu einem bewährten Mittel – der Befreiung von Abgaben. Auf diese Freyung geht denn auch der Name der modernen Stadt von heute zurück.
Mittlerweile zählt der staatlich anerkannte Luftkurort mit seinen Ortsteilen rund 7500 Einwohner. Das Stadtbild trägt nur noch wenige alte Züge, denn der große Brand von 1872 verschlang das alte Marktbild samt Rathaus und Kirche. Die größten Attraktionen von Freyung sind das Heimatmuseum Winterberg mit Exponaten aus der Buchdrucker- und Glasmacherstadt im Böhmerwald, das Jagd- und Fischereimuseum im Schloss und das Schramlhaus. Dieses Bauernhaus stammt aus der Zeit um 1700 und dient als Heimatmuseum.
Nordhessen
Das größte Skigebiet in Hessen liegt in Willingen. Bekannt ist es vor allem durch ein Event: Einmal jährlich findet hier der Skisprung-Weltcup statt. Außerdem stehen Skifahrern 9 Lifte und Bahnen zur Verfügung und insgesamt 15 Pistenkilometer. Die Stadt Willigen liegt in einem Talkessel, die Skipisten befinden sich an den Hängen der umliegenden Berge Ettelsberg, Hoppernkopf und Ritzhagen. Auf der Aussichtsplattform Hochheideturm kann man zudem die Aussicht übers komplette Sauerland genießen. Mit 875 Höhenmeter ist dies der höchste Punkt im Nordwesten Deutschlands.
In Oberaula liegt der Skilift Eisenberg – in diesem kleinen Skigebiet im Knüllgebirge kann man auf zwei Skipisten bei guten Bedingungen sogar Flutlichtfahren und Langlaufloipen genießen.
Nordrhein-Westfalen
In Winterberg selbst kann man auf insgesamt 26 Liften und 27 Pistenkilometern Skivergnügen pur erleben, darunter auch einen Kilometer schwarze Piste. Für optimale Verhältnisse sorgen Beschneiungsanlagen, auch Flutlichtfahren ist hier bei guter Schneelage immer dienstags und freitags möglich. Fortgeschrittene finden am Herrloh und auf dem Slalomhang der Kappe herausfordernde Abfahrten. Die längste Abfahrt befindet sich auf der Kappe und dem Bremberg, beide Pisten sind blau. Wer ab vom Schuss mehr Spaß hat: Rund um Winterberg gibt es 10 verschiedene Skigebiete mit insgesamt 60 Abfahrtskilometern.
2. Stellplätze in Skigebieten: Österreich
Unser Nachbarland in den Alpen ist neben vieler Skigebiete auch für seine Gastfreundschaft bekannt.
Salzburger Land
Großarltal/Gasteinertal bietet insgesamt weitläufige 200 Pistenkilometer und gute Möglichkeiten für Skitouren. Höhenlage 840 bis 2.650 Meter, ziemlich schneesicher.
Steiermark
In der Steiermark gibt's insgesamt 75 große und kleine Skigebiete, in Schladming alleine vier. Von Liezen aus ist es sehr nah zum Weißenbacher Skilift.
Montafon
Das Skigebiet Silvretta Nova in Vorarlberg gehört zu den größten Wintersportgebieten in Österreich. Insgesamt warten 295 Kilometer Piste und abwechslungsreiche Strecken auf Wintersport-Fans.
Der Campingplatz hat auch einen Stellplatz. Man stellt sich hin, zieht Strom, fertig. Auch gut: dass da eine Hütte steht, recht neu, mit Duschen und so. In hellem Holz, einladend, warm. Außerdem gibt es einen Skikeller. Die Bushaltestelle zum Skigebiet Silvretta Montafon liegt vor der Tür. Die Entfernung zur Talstation der Valiserbahn und der Grasjochbahn beträgt 800 Meter. Die Busse verkehren alle 30 Minuten und fahren ebenfalls zu den Gebieten Gargellen und Golm sowie zur Bielerhöhe.
Gerade für zwei, drei Tage ist der Platz perfekt. Hinfahren und loslegen. Ohne Tamtam, ohne Stress. Die Busse fahren ja, und natürlich entscheidend: Die Skigebiete sind richtig gut. Groß, vielfältig. Der Stellplatz kostet je nach Saison zwischen 30 und 43 Euro für zwei Personen und ein Wohnmobil. Der Strom, laut Homepage, 80 Cent pro kWh oder pauschal bei Kurzaufenthalt. (Cash only übrigens!).
Arlberg
Eine tolle Basis für Wintersportler ist der über 1.200 Meter hoch gelegene Europarcs-Camping am Arlberg. Direkt vor dem Platz hält der kostenlose Skibus, der einen ins knapp sechs Kilometer entfernte Skigebiet bringt. Während Skier und Skischuhe nach langen Pistentagen im Trockenraum lagern, kann man den Tag im Schwimmbad oder im guten italienischen Restaurant am Platz ausklingen lassen.
Dabei ist der Eintritt für das Schwimmbad bereits im Übernachtungspreis enthalten. Die empfehlenswerten Komfortplätze verfügen über ein eigenes beheiztes Bad direkt neben dem Stellplatz. In der Kategorie "Arlberg" sind sie mit Dusche, Waschbecken und Geschirrwaschbecken ausgestattet. In der höchsten Kategorie "Valluga" haben die Privatbäder zusätzlich einen großen Stauraum und einen Schminktisch.
Tirol
In Tirol gibt es mehr als 80 Skigebiete und 3.400 Pistenkilometer. Einen ausführlichen Artikel über die Schneefreuden in Tirol lesen Sie hier.
Von Heiterwang aus ist die Skiarena Berwang erreichbar.
Dieser Stellplatz liegt unweit der Marienbergbahn Biberwier.
Vom Stellplatz am Achensee ist man mit dem Bus innerhalb von 12 Minuten bei den Hochalmliften in Achenkirch.
Ötztal
Sölden: Wer in Sölden Ski fährt, der hat eine Garantie auf Schnee. Denn der Ort im Tiroler Ötztal kann mit gleich zwei Gletscherskigebieten aufwarten. Die Pistenareale am Rettenbach- und Tiefenbachgletscher sind mit einem spektakulären Skitunnel miteinander verbunden. Verbindungen gibt es auch zu den Pisten am benachbarten Giggijoch und am Gaislachkogel, wodurch Sölden auf stolze 144 Pistenkilometer auf äußerst schneesicheren 1.350 bis 3.340 Meter Höhe kommt. Bekannt ist der Ort auch für sein Après-Ski-Angebot. Nach dem Pistenspaß geht’s in eine der zahlreichen Feierlokalitäten, die sich an der Hauptstraße Söldens aneinanderreihen.
Etwas abseits vom Trubel, aber per Fuß gut zu erreichen, liegt der Campingplatz Sölden mit seinen rund 90 Stellplätzen. Zur Ausstattung des Platzes gehört unter anderem ein Wellnessbereich mit verschiedenen Saunen sowie ein Ski- und Trockenraum. Stellplätze gibt es aber kaum, dafür noch weitere schöne Campingplätze.
3. Stellplätze in Skigebieten: Schweiz
In den Schweizer Alpen lohnt sich die Reisemobil-Übernachtung doppelt: Auf Stellplätzen kann man nah an der Skipiste stehen und bei der Selbstversorgung Geld sparen.
Saas-Fee
Saas-Fee zählt zu den schneesichersten Skigebieten der Alpen. 1.560 bis 3.600 Meter, 137 Pistenkilometer, top für Könner, aber auch für Familien gut.
Prättigau/Davos
Davos/Klosters ist ein absolutes Top-Ziel. 275 Pistenkilometer für alle Ansprüche, schneesichere Höhenlage auf 1.194 bis 2.844 Meter.
Ischgl und Samnaun
Ischgl und Samnaun warten mit jeder Menge anspruchsvoller Pisten und Tiefschneehänge auf: 238 Kilometer in Höhenlagen von 1.377 bis 2.872 Meter.
4. Stellplätze in Skigebieten: Italien
Südtirol
Tauferer Ahrntal heißt ein schön gelegenes Gebiet mit zwei Skibergen, mit 47 attraktiven Pistenkilometern – zu 100 Prozent beschneibar. 950 bis 2.510 Meter.
Gröden bietet 175 Kilometer Panoramapisten in spektakulärer Kulisse – ein Paradies für Genießer. Zu 90 Prozent beschneibar, Höhenlage 1.235 bis 2.518 Meter.
Trentino
Was ist das Schönste am Skifahren? Richtig! Skischuhe ausziehen! Scherz. Aber selbst wenn die Stiefel passen wie angegossen: Weit gehen möchte man damit nicht. Und das muss man auf Camping Vidor auch nicht: Die Piste zur Talstation Pozza-Buffaure führt direkt am Vier-Sterne-Platz vorbei. Im Übrigen ist das Skigebiet eingebunden in die berühmte Sella Ronda. Weil nicht nur das Dolomitenpanorama rund um die Campinganlage, sondern auch deren Ausstattung beeindruckt, ist die Rückkehr nach einem Skitag höchst erfreulich.
Auf müde Muskeln warten ein schicker Wellnessbereich mit Pool, gepflegte Sanitäranlagen und ein Restaurant mit leckeren, sättigenden Gerichten – da ist für jeden was dabei. Wer sich noch flugs pistenfit machen oder Pizza, Pasta & Co. am Anwachsen hindern möchte, darf sich im Fitnessraum austoben. Kinder tun das im großen, top ausgestatteten Spielkeller. Wer kürzer im Fassatal bleiben möchte, kann auf dem schlichteren Wohnmobilstellplatz unterhalb des Hallenbades für 24 bis 40 Euro pro Tag (je nach Zeitraum) logieren, die Annehmlichkeiten des Resorts aber trotzdem nutzen. Alle klassischen Parzellen innerhalb der Anlage haben einen Gas- und Frischwasseranschluss.