Natürlich war der Buckel nicht der erste Volvo. Er war aber der
erste Volvo, der in größeren Stückzahlen unters Volk kam und das
Bild der Marke prägte. Mit PV 444 und PV 544 wurde Volvo zum
Massenhersteller.
Zwölf-Volt-Elektrik, Vierganggetriebe und ab 1957 die stärkeren
B16-Motoren sind die wesentlichen Unterschiede zwischen PV 444 und
PV544. Die Motoren haben zwischen 1,4 und 1,8 Liter Hubraum. Die
robuste Konstruktion des Autos ermöglichte sportliche Einsätze,
etwa bei Rallyes.
Seinen Namen erhielt er, klar erkennbar, wegen des rundlichen
Hecks. Die Scheibe war anfangs sogar noch zweigeteilt - ähnlich wie
beim Brezelkäfer. Wie dieser war auch der Buckel ein Volksauto.
Allerdings eins mit Standardantrieb: Der vorn längs eingebaute
Motor treibt die Hinterräder an.
Simon Templar, Roger Moore! Der P 1800 ist bis heute vielleicht
der berühmteste Volvo. Rekordhalter ist er auch, der US-Amerikaner
Irv Gordon fuhr mit seinem P 1800 über drei Millionen Meilen. Unter
der schicken Hülle steckt robuste Technik.
Ein Volvo hält ewig und übersteht Unfälle aller Art: Dieses
Klischee erzeugte der 240. Doch so robust, wie er mit seinen
Eisenbahnschienen-Stoßstangen wirkt, sind zumindest die frühen,
sehr rostanfälligen Jahrgänge nicht.
Wer einem begegnet, denkt unweigerlich an die 70er-Jahre, in
denen vermutlich auf jedem Lehrerparkplatz ein 240 stand. Auch
Sozialdemokrat Herbert Wehner fuhr einen und wie dieser teilt der
Volvo mit seiner Starrachse schon mal aus. Komfortabel ist er
trotzdem.
Die meisten kauften in Deutschland den Kombi zum Vollräumen. Ein
Volvo-Klischee besagt ja, dass ein wenig Last die Hinterachse
besänftigt. Was auch stimmt. Im Winter ist das stabile, jederzeit
berechenbare Fahrverhalten von großem Vorteil.
Was kaum jemand ahnt, der diesen 4,8 Meter langen Kombi sieht:
Er stellt sich in der Stadt gar nicht mal so ungeschickt an, weil
er in unter zehn Metern wendet und toll zu überblicken ist.
Das ist dann schon mal etwas ganz anderes: 1990 macht Volvo
alles neu, räumt den Motor quer unter die Motorhaube und treibt die
Vorderräder an. Das gab's zwar schon 198x beim 480, doch das hier
ist der neue, große Volvo. Auch dieser wird uns lange
begleiten.
Doch so ganz tot sind die Hinterradantriebs-Baureihen noch
nicht. Der 940 läuft bis 1994. Es ist eines jener Autos, das zum
Stichwort "Langzeitauto" sofort vor dem inneren Auge vorfährt.
Als V90 tritt er sogar erst 1998 ab. Mit feinem
Reihensechszylinder und Einzelradaufhängung an der Hinterachse -
zumindest bei der Limousine. Der Motor des V90 diente übrigens als
Ausgangsbasis für den Fünfzylinder des 850.
Ja, es gab schon vor dem C70 einen offenen Volvo, und zwar 1957.
Nein, ein Erfolg war der 1900 nicht, nur ein paar Dutzend
Fiberglas-Roadster wurden gebaut. Der C70 kommt 1998, er ist aus
Schwedenstahl und er ist ein lässiger Cruiser für Vier.
Erfolge feiert Volvo mit dem ersten SUV der Marke. Der XC90 hat
etwas von einem Bernhardiner und transformiert das Volvo-Image,
vernünftige Autos für vernünftige Menschen zu bauen, 2002 in die
Trendklasse der SUV.
Mit dem neuen XC90 will Volvo wieder Flagge zeigen. Der SUV ist
zu 99 Prozent neu, bleibt aber vollkommen Volvo und anders als die
Rivalen. Der Diesel mit Allrad im Test.
Unerschütterlich sicher und besonnen bummelt der Volvo durch den
Slalom. Das neue Fahrwerk mit Doppelquerlenkern vorn und der
Integralachse hinten lässt den XC90 auch bei höheren
Geschwindigkeiten leicht und präzise gleiten.
Grandiose Sitze, entspannter Stil, klare Optik und eine nicht
ganz so klare Bedienung. Zentrales Element der neuen Architektur
ist der elegante, aber zuweilen fummelige Hochkant-Bildschirm. Doch
es gibt auch viel mehr zu bedienen als etwa in einem Buckel oder
einem 240.