
Auto-Legende Mercedes-Benz 300 SL (W198) Flügeltürer
Kaum ein Auto hat solch einen Wiedererkennungswert wie der Mercedes-Benz 300 SL. Unsere Galerie führt durch die Geschichte des Traumsportwagens.
Auto-Legende Mercedes-Benz 300 SL (W198) Flügeltürer
Kaum ein Auto hat solch einen Wiedererkennungswert wie der Mercedes-Benz 300 SL. Unsere Galerie führt durch die Geschichte des Traumsportwagens.
Einen Flügeltürer erkennt jedes Kind. Er war in den 1950er-Jahren eines der teuersten und schnellsten Autos aus deutscher Produktion.
Unter der Motorhaube mit den zwei markanten Wölbungen („Powerdomes“) steckt der Dreiliter-Motor mit Trockensumpfschmierung, um 45 Grad nach links zur Seite geneigt.
Das große dürre Zweispeichenlenkrad wäre heute nicht nur für einen Sportwagen ungewöhnlich. Damals war es nötig, weil der 300 SL keine Servolenkung hat. Die Sitzposition ist entspannt, der Platz reicht auch für einen 1,90 Meter großen Redakteur.
Einen Tag lang Flügeltürer fahren gehört zu den schönsten Aufgaben, die der Beruf des Autojournalisten mit sich bringen kann. Dass der 300 SL ein beliebtes Auto bei Oldtimer-Rallyes wie der Mille Miglia ist, ist gut zu verstehen: Er ist schnell, bis auf die Hitze im Cockpit komfortabel und er bietet genügend Platz für die Besatzung plus Gepäck. Trotz des enormen Wertes reagieren viele Menschen positiv auf das Auto.
Rennfahrer Juan Manuel Fangio, Karl Kling und der Pressechef der Daimler-Benz AG, Artur Keser, im Jahr 1954 bei der Vorstellung des 300 SL an der Rennstrecke von Monthléry bei Paris.
Mercedes-Benz setzt den 300 SL erfolgreich bei Langstreckenrennen ein. John Cooper Fitch und Kurt Geßl gewinnen am 1. Mai 1955 mit der Startnummer 417 die Mille Miglia.
Oliver Gendebien gewinnt 1955 mit einem 300 SL die Rallye Lüttich-Rom-Lüttich.
Das 3. Internationale ADAC-1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, gewinnen 1957 Fritz Riess und Walter Schock (Startnummer 46, vorn). Arne Lindberg/Erich Waxenberger (Startnummer 43) belegen den dritten Platz.
Auf der Zeichnung oben links gut zu sehen: Für den Roadster änderte Mercedes den Gitterrohrrahmen, so dass der Einbau konventioneller Türen möglich wurde. Links unten sind Motor und Getriebe zu sehen, danaben die Radaufhängungen.
Die Karosserie wiegt nur 185 Kilogramm. Auf diesem Bild, das 1958 im Werk Sindelfingen aufgenommen wurde, tragen zwei Mann die Karosserie eines 300 SL.
Gute Exemplare werden heute für Preise von rund 1,5 Millionen Euro gehandelt. Allerdings variieren die Preise stark je nach Geschichte und Zustand des angebotenen Autos.