Strömender Regen am Tag vor der Rallye. Aston Martin DB2 und
Austin Healey müssen da jetzt durch. Noch ist das kein Problem, die
Akkreditierung findet im trockenen Tourismusbüro statt und die
technische Abnahme hat ein Zelt mitgebracht.
Selber Ort, anderer Tag: Am nächsten Tag scheint die Sonne, als
wäre nichts gewesen. Die Rallye kann beginnen. Porsche 911 und
Intermeccania Indra stehen bereit.
Vor dem Vallüla-Sall glänzt ein Mercedes 190 SL in der Sonne,
drinnen findet der Rallye-Lehrgang statt. Noch herrscht Ruhe - am
Tag darauf wird hier ein mächtiges Startgewusel losbrechen.
Mancher Teilnehmer steht stirnrunzelnd vor dem Aushang des
Tages: Die Zeichnungen zeigen Wertungsprüfungen, wie sie die
Teilnehmer am ersten Rallyetag erleben werden.
Wie das mit den Wertungsprüfungen funktioniert, erklärt Peter
Göbel. Der deutsche Rallyemeister weiß nicht nur alles über
Chinesenzeichen und den Unterschied zwischen Schlauch- und
Lichtschrankenprüfungen erklären, sondern weiß auch zu jeder
Situation eine Anekdote zu erzählen.
Bitte recht ernst: Warndreieck, Verbandskasten, Blinker, Hupe,
Licht kontrolliert die Dekra. Günther Hohenschläger (links) und
Thorsten Remberg überzeugen sich beim Pflichttermin im grünen Zelt
vom technisch ordnungsgemäßen Zustand jedes Teilnehmerautos.
Bitte recht freundlich: Aus dem Mercedes 300 SL Flügeltürer,
Baujahr 1955, grüßt der ehemalige Schweizer Bobpilot Jean Wicki,
Jahrgang 1933. Der Flügeltürer hat nur halb so viele Sitzplätze wie
jener Viererbob, mit dem Wicki, Hans Candrian, Walter Graf und
Willi Hoffmann 1968 Bronze bei den Olympischen Winterspielen holte.
Spaß hat der 1,72 Meter große Wicki trotzdem.
Mercedes C 111 im Startgetümmel zwischen den Holzhäusern der
Montafoner Gemeinde Partenen. Die Studie, die es nie zu kaufen gab,
treibt ein 3,5-Liter-V8 an. Den C 111 gab es auch mit
Vierscheiben-Wankel und Fünfzylinder-Diesel.
Wertungsprüfung an der Schanze in Tschagguns. Die Kids haben
sichtlich Spaß an den Autos, die älter sind als sie selbst. Der
Porsche 911 Turbo von Heidi und Dirk Schulz ist Baujahr 1985.
Ulrich und Charlotte Haupt im VW 1302 LS Cabriolet von 1971 in
einer der zahlreichen Kehren der Silvretta Hochalpenstraße. Die
beiden Haupts beweisen als Teil der Mannschaft „Hauptsache Oldtimer“
Teamgeist.
Far, far away: Corinne Heusser und Helge Holck-Dykesteen sind
mit einer Chevrolet Corvette aus Norwegen angereist. Weiter fuhr
kein Team mit dem Auto zur Silvretta. Die 1986er-Corvette ist ein
Indy-Pace-Car-Sondermodell.
Auch ein Bus fährt mit: Der Mercedes O319 von Daniel P. und
Petra Iseli kämpft sich mit 80 PS aus einem 1,9-Liter-Vierzylinder
die Berge hoch. Er kam an, wie das Bild von der Biehler Höhe
beweist.
Zieleinlauf am Restaurant Piz Buin auf 2032 Meter über dem Meer:
André Maisack und Henrik Brinkmann vom Team Fuchsfelge/Schüco im
1983er Porsche 911 Turbo vor Alexander Schultz und Dr.
André-Michael Schultz in einem Peugeot 504 Cabrio von 1978.
Dahinter folgt ein Porsche 911 Targa, ebenfalls aus dem Team
Fuchsfelge/Schüco.
Ferdinand und Nicolas Hein im Mercedes 300 SL Flügeltürer von
1955. Die Abendveranstaltung nach dem Zieleinlauf des ersten
Rallyetages fand zum ersten Mal auf der Biehler Höhe statt.
Chinesisch-amerikanisch-deutsches Team: Günter Strauss und
Lining Cheng vom Team Fuchsfelge/Schüco sind offensichtlich nach
der 110 Kilometer langen, ersten Tagesetappe noch bester Stimmung.
Der 5,3-Liter-V8 ihrer Chevrolet Corvette produziert einen hübschen
Klang und 240 PS.