Die Beschleunigung eines Fiat 500 im Originalzustand ist eine
mühevolle Angelegenheit: 33,7 Sekunden von null auf 80 km/h sind
nicht wirklich temperamentvoll.
Der Ingenieur Heiko Fleck (49) aus dem bayrischen Pfarrkirchen
baut einen Elektroantrieb in den historischen Kleinwagen: „
Oldtimer-Liebhaber mögen ihre Autos, wollen was für die Umwelt tun
und lieben die oft deutlich bessere Beschleunigung.“ Das Fahren ist
hier völlig unkompliziert: einsteigen, Strom an, Fahrpedal treten
und nach kaum zwölf Sekunden schon Tempo 80 fahren.
Getankt wird künftig per Kabel an der Steckdose. Der Akku hat
eine Kapazität von 9,5 kWh, was die Ladezeiten selbst an einer
Haushaltssteckdose nicht ausufern lässt.
Hier baut Kfz-Meister Florian Arnhard für sich selbst und für
seine Kunden Motoren, Akkus und alle nötigen Regelgeräte nach
Flecks Listen in alle Arten von Automobilen ein. Schmuckstück ist
Arnhards Dreier-BMW von 1985.
Hier wurde der E-Motor direkt an das BMW-Getriebe angeflanscht.
Den nötigen Adapter fertigt der Landmaschinen-Mechaniker Dominik
Mohler in einem Nachbarort.
Das von Elerra umgerüstete BMW 6er Cabrio hat einen E-Antrieb
mit 240 kW (326 PS) und einen Akku mit 85 kWh Kapazität. Das reicht
für mehr als 400 Kilometer. Der Umbau kostet etwa 35.000 Euro, das
komplette Auto 99.000 Euro.
Ein DeLorean DMC-12 wie jener aus dem Film „Zurück in die
Zukunft“, legendär mit dem ersponnenen „Flux-Kompensator“, wurde
vom Team mit dem E-Auto-Umrüster Dennis Murschel in einen
Elektro-Flügeltürer verwandelt.
Dirk Lehmann, zusammen mit Dennis Murschel und Heiko Fleck Kopf
hinter dem jungen Unternehmen eCap, baute einen Holder-Schlepper
(B12, 1957 bis 1967) auf einen 13-kW-(18-PS-)E-Motor um. Die
Batteriekapazität liegt bei 9,2 kWh. Spitzentempo der Landmaschine:
40 km/h.
Jaguar plant, ab 2020 für rund 400.000 Euro, 25 elektrische
E-Type zu verkaufen. Das Werk ersetzt bei den Original-Roadstern
aus der Serie 1,5 von 1968 den Sechszylinder durch einen 220 kW
starken Asynchron-E-Motor. Jaguar nennt 5,5 Sekunden für den Sprint
auf Tempo 100, die Spitze soll jenseits der 200-km/h-Marke liegen,
die Reichweite bei 270 Kilometern; das Strom- Volltanken soll sechs
bis sieben Stunden erfordern.
Kreisel Electric aus Rainbach in Österreich und Evex in
Langenfeld haben einen Neubau des Typs 910 auf die Räder gestellt,
der straßentauglich sein soll. Der 910e wird nicht von einem Sechs-
oder Achtzylinder angetrieben, sondern von einem E-Motor mit 360 kW
(490 PS).
Der Framo Pritschenwagen von 1960 wurde bei Elerra in Erfurt zum
Heckmotor-Nutzfahrzeug mit E-Motor umgebaut. Der Antrieb leistet 40
kW (54 PS), die Höchstgeschwindigkeit beträgt immerhin 65 km/h.
Alois Ruf, Hersteller perfekter Hochgeschwindigkeits-Automobile
rund um den Porsche 911, ist sozusagen im Nebenberuf ökologischer
Stromproduzent: Dem einfallsreichen Allgäuer gehören auch drei
Wasserkraftwerke.