
Mit insgesamt 82 Renneinsätzen ist der signalrote Porsche Carrera 6 (intern: 906) mit der Chassisnummer 127 der Rekordhalter der Renn-Baureihe.
Mit insgesamt 82 Renneinsätzen ist der signalrote Porsche Carrera 6 (intern: 906) mit der Chassisnummer 127 der Rekordhalter der Renn-Baureihe.
Dabei hätte es sogar noch ein Einsatz mehr sein sollen. Erstbesitzer Sepp Greger wollte 1967 das 12 Stunden Rennen von Sebring bestreiten. Aber das Schiff mit seinem Rennwagen traf nicht rechtzeitig in Florida ein.
Jetzt ist Sepp Gregers ehemaliger signalroter 906 wieder auf dem Weg nach Florida. Diesmal wird er pünktlich ankommen.
Auf der Auktion von RM Sotheby’s in Miami ist der nur 98 Zentimeter hohe Flachmann einer der Stars.
Die Werteinschätzung: zwischen 1,8 bis 2,2 Millionen US-Dollar. Das Auto hält nicht nur den Einsatzrekord, sondern ist auch einer der erfolgreichsten 906.
Als Sepp Greger seinen Carrera 6 in der ersten Saison einsetzt, gibt es noch keine eigene Kategorie für die FIA-Sportwagen (Gruppe 4) wie beispielsweise den 906.
Automobilhistoriker Karl Ludvigsen bezeichnet den Carrera 6 als „Rennwagen, der Porsche in die Zukunft katapultierte“.
Der Rennsportwagen leitete eine neue Ära in Zuffenhausen ein. Unter der dünnen, windschlüpfigen Kunststoffkarosserie steckt ein Gitterrohrrahmen.
Mit einer Höhe von 98 Zentimeter fällt der Carrera 6 extrem niedrig aus.
Intern heißt das Modell 906, homologiert und verkauft wurde es als Carrera 6. Laut Reglement musste Porsche innerhalb eines Jahres identische 50 Autos bauen.
Im Vergleich zum 904 Carrera GTS war der Carrera 6 ein teures Vergnügen. Privatfahrer wie Sepp Greger mussten für die Vergaserversion 45.000 Mark bezahlen - 15.300 Mark mehr als für einen neuen 904 fällig gewesen sind.
Der Zweisitzer, von Porsche unter der Leitung von Ferdinand Piëch für Langstrecken- und Bergrennen als Nachfolger des 904 entwickelt, hat einen Sechszylinder-Boxermotor mit zwei Liter Hubraum und 210 PS.
Diese Leistung reicht dank des geringen Leergewichts von 650 Kilogramm und guter Aerodynamik für beeindruckende Fahrleistungen: Je nach Übersetzung erreicht der Zweisitzer bis zu 280 km/h.
Als Sepp Greger seinen Carrera 6 in der ersten Saison einsetzt, gibt es noch keine eigene Kategorie für die FIA-Sportwagen (Gruppe 4) wie beispielsweise den 906. Der bayrische Porsche-Pilot ist bester Privatfahrer in der Berg-Europameisterschaft.
Der Carrera 6 ist das dominierende Auto. Doch Sepp Greger bekommt starke Konkurrenz von dem zu Saisonbeginn erst 22 Jahre alten Österreicher Rudi Lins.
Greger kann im 906 127 nur drei der insgesamt Europameisterschaftsläufe für sich entscheiden: Rossfeld, Cesena-Sestriere und Schauinsland.
Bei allen anderen Läufen wird er hinter Rudi Lins Zweiter. In Gesamtwertung fehlen ihm vier Punkte zum Titel.
Den sichert sich Sepp Greger dann in der dritten Saison mit seinem signalroten Carrera 6. Er gewinnt die Sportwagenwertung in den letzten drei Saisonläufe.