Turner-Präsident Hölzl: "Training im Spitzensport möglich machen"

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Köln (SID) - "Es wird wahrgenommen, dass der Bundesliga-Fußball sich im Trainingsbetrieb befindet. Da wird man zeitnah Antworten finden müssen, wie man mit dem olympischen Spitzensport umgeht", sagte Präsident Alfons Hölzl vom Deutschen Turner-Bund (DTB) dem Münchner Merkur (Dienstagausgabe).
"Inzwischen werden Stimmen lauter, die einfordern, vernünftige Regeln zu finden. Solche, die den Gesundheitsschutz berücksichtigen, aber auch zeitlich absehbar ein Training im Spitzensport nach behördlichen Auflagen und Aufsicht möglich machen", erklärte Hölzl weiter. Eine Sonderrolle für den Profifußball sieht der Präsident des zweitgrößten deutschen Sportverbandes kritisch: "Man wird gerade in den kommenden Wochen nur dann in der Bevölkerung Konsens und ein befriedetes Miteinander erreichen, wenn man Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt."
Aufgrund der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie können zahlreiche Sportler nicht wie gewohnt trainieren, der DTB hat laut Hölzl "den Spitzensportbetrieb eingestellt". Die Fußball-Bundesliga, die die laufende Saison vorerst bis zum 30. April unterbrochen hat, trainiert seit Anfang der vergangenen Woche wieder in Kleingruppen. Am Freitag besprechen die Bosse der 36 Profivereine ihr weiteres Vorgehen, sie hoffen auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Mai.
Die Coronakrise setzt den DTB mit seinen fast fünf Millionen Mitgliedern und knapp 20.000 Vereinen wirtschaftlich enorm unter Druck. "Wir werden die nächsten Wochen noch überstehen können, aber irgendwann wird es auch für uns kritisch, also existenziell", gab Hölzl zu. Entscheidend sei die Lage der Landesturnverbände. "Wir als DTB hängen unmittelbar davon ab: Wenn die Landesverbände ihren Mitgliedsbeitrag nicht bezahlen können, wird es für den DTB eng."