Fazit
Heute trafen zwei Extreme aufeinander. Das Schlusslicht RW Erfurt nahm sich viel vor, es gelang aber wenig. Arminia Bielefeld, nach dem Sieg nun auf Platz 1 der 3. Liga, machte nur das Nötigste. Es reichten zwei klar durchgespielte Aktionen, um den Thüringern zwei Tore einzunetzen. Die restliche Spielzeit über beschränkten sich die Arminen darauf, das Ergebnis zu halten und Erfurt nicht ins Spiel kommen zu lassen. Die Rot-Weißen waren spielerisch zu schwach, um dagegen halten oder für Gefahr vor dem Bielefelder Kasten sorgen zu können. Der neue Tabellenführer dagegen brachte die Führung in einem schwachen Spiel ganz leicht über die Zeit. Gegen stärkere Gegner wird diese Leitung von Bielefeld aber nicht reichen. Trainer Krämer wird das aber wissen. Für RW Erfurt wird es langsam ganz eng.

Nun singen die Bielefelder Fans "Spitzenreiter, Spitzenreiter".

Die Bielefelder tun doch noch was. Riese spielt auf Testroet in die Spitze. Doch Torwart Rickert ist zuerst am Ball und nimmt das Leder auf.

Während das Spiel so vor sich hin läuft, wird die offizielle Zuschauerzahl durchgegeben. 4.400 Zuschauer.

Hier passiert nichts mehr. Durch den ziemlich wahrscheinlichen Sieg könnten die Arminen die Tabellenspitze erobern.

Die Erfurter zeigten sich ja sowieso spielerisch ziemlich limitiert, nun sind ihre Aktionen aber noch nicht einmal mehr halbherzig. Die Arminia braucht gar nicht viel zu tun, um das Ergebnis hier nach Hause zu schaukeln.

Gelbe Karte für Manuel Hornig (Arminia Bielefeld)

Wer den Schaden hat.... Die Erfurter müssen sich von den Bielefelder Fans höhnische "Absteiger, Absteiger"-Rufe gefallen lassen. Und das am 6. Spieltag.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:2 durch Pascal Testroet
Nun haben wir den Grund, warum Trainer Krämer den starken Fabian Klos durch Pascal Testroet ersetzte. Der macht nämlich das 2:0 für die Arminen. Tom Schütz spielt den Stürmer in der Spitze an, der setzt sich gegen einen Erfurter durch und knallt den Ball ins rechte Eck.

Wenn Erfurt schon spielerisch zu schwach ist, dann können die Bielefelder ja versuchen, sich den Ball selbst ins Netz zu hauen. Das scheint gerade die Devise zu sein. Dennis Riemer produziert einen Querschläger und hätte damit fast seinen Schlussmann überwunden. Aber Platins ist doch noch rechtzeitig zur Stelle und kann den Ball erwischen, bevor er über die Linie rollt.

RWE merkt anscheinend, dass es hier mal mehr versuchen muss, wenn die fünfte Saisonniederlage verhindert werden soll. Sie suchen immer wieder den quirligen Moabit. Der wird inzwischen von den Bielefeldern gedoppelt und gestoppt. Noch.

Bielefelds Trainer Krämer versucht es mit neuen Leuten. Warum er aber ausgerechnet den gefährlichsten Mann auf dem Platz, Fabian Klos, herausgenommen hat, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.

RW Erfurt bekommt innerhalb von Sekunden die Chance auf den Ausgleich. Nils Pfingsten-Reddig zieht aus 15 Metern ab, ein Bielefelder wirft sich in den Schuss. Der Ball landet wieder bei den Erfurtern. Aber der nächste Schuss geht diesmal etwa zehn Metern über das Tor.

Gelbe Karte für Marius Strangl (Rot-Weiß Erfurt)

Bei RW Erfurt hat sich das Bild nicht geändert. Nach vorne sieht das Spiel relativ planlos aus. Bielefeld kann das Geschehen locker kontrollieren.

Dicke Chance für Bielefeld! Wenn Jerat und Klos diese 2 gegen 2-Situation besser ausgespielt hätten, dann wäre hier wohl schon die Vorentscheidung gefallen. Aber Tim Jerat überlegt zu kange, bevor der Pass in die Tiefe spielt. Stefan Klos war schon zu weit außen abgedrängt worden. Die Erfurter können klären.

Bielefeld scheint sich mehr vorgenommen zu haben. Schönfeld schickt Klis steil, ein Erfurter grätscht aber gerade noch den Ball weg, sonst wäre der Bielefelder Stürmer weg gewesen.

Das Spiel läuft wieder.

Halbzeitfazit
Die Zuschauer sehen bis jetzt eine sehr mäßige Partie. Arminia Bielefeld tat nicht mehr als nötig. Zwei Minuten schalteten sie einen Gang höher, das reichte, um gegen verunsicherte Erfurter in Führung zu gehen. Die Thüringer dagegen begannen stark, bauten aber genauso schnell wieder ab. Aber das Team von Stefan Emmerling ist wenigstens bemüht, die Ostwestfalen scheinen nur das Ergebnis halten zu wollen. Offensivaktionen sind bisher Mangelware, wir hoffen, das ändert sich in der zweiten Halbzeit.

Bielefeld will das 1:0 wohl nur noch in die Pause retten.

Gelbe Karte für Sebastian Hille (Arminia Bielefeld)
Und die nächste gelbe Karte für die Arminia. Sebastian Hille begeht ein taktisches Foul.

Gelbe Karte für Tom Schütz (Arminia Bielefeld)
Das sah ganz schön rüde aus. Schütz mäht einen Erfurter am Mittelkreis um, es kommt zu der sogenannten Rudelbildung.

Fabian Klos ist der einzige Armine, der es wenigstens versucht, aber alleine schafft auch er es nicht, die Erfurter unter Druck zu setzen.

Bielefeld verwaltet eher das Ergebnis als dass das Team von Stefan Krämer versucht, eine Vorentscheidung zu erzielen.

Ein Freistoß der Thüringer können die Ostwestfalen klären. Der Ball landet bei Strangl, aber dessen Schuss landet auf Rang 7.

Nun hatte Erfurt plötzlich die Chance auf den Ausgleich. Drei Meter vor dem Tor kommt Tunjic zum Schuss. Aber Platins wehrt mit großartigem Reflex ab. Der Schiedsrichter hatte aber eh eine Regelwirdrigkeit ausgemacht und pfeift die Aktion ab.

Die Erfurter scheinen ein wenig geschockt. Und auch das Publikum ist bedient, im Steigerwaldstadion ist es ganz ruhig. Nur die Bielefelder Fans machen sich bemerkbar.

Gelbe Karte für Stephan Salger (Arminia Bielefeld)

Auch wenn die Arminia bisher eher wenig getan hat, liegt sie nun in Führung. So kann das gehen, wenn man auf der Erfolgsschiene fährt.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:1 durch Stephan Salger
Nun führt der Favorit also doch. Stephan Salger bekommt viel zu viel Platz 20 Meter vor dem Erfurter Tor und kann frei auf Torwart Rickert zugehen. Der Stürmer umspielt den Goalkeeper und schiebt ins leere Tor ein.

Sebastian Hille bekommt den Ball auf rechts und geht steil in Richtung Strafraum. Seinen halbhoch in den Strafraum geschlagenen Ball kann Torwart Rickert aber abklatschen.

Nun kommen die Erfurter wieder stärker auf. Morabit präsentiert sich sehr dribbelstark, wenn auch bisher noch unglücklich im Abschluss.

Die Rot-Weißen bekommen wieder einen Freistoß, fast an identischer Position. Diesmal klärt ein Bielefelder zur Ecke. Die bringt aber nichts ein.

Ein Freistoß der Erfurter von rechts fliegt an Torwart Platins vorbei ins Aus.

Es scheint sich hier eine sehr mäßige Drittligapartie zu entwickeln. Der eine kann nicht, der andere will nicht, hoffentlich bessert sich das.

Die Anfangseuphorie der Erfurter ist jetzt verpufft, die Arminen nehmen das Heft in die Hand und haben das Schlusslicht nun weitestgehend im Griff.

Wieder mal eine starke Aktion von Fabian Klos, der wie schon im Pokalspiel gegen Paderborn direkt Akzente setzt. Der Bielefelder Stürmer umkurvt drei Gegenspieler und geht von links in den Strafraum. Sein Querpass in den Fünfmeterrraum geht aber an Freund und Feind vorbei.

Fabian Klos wird etwa 25 Meter vor dem Tor der Erfurter gefoult. Der fällige Freistoß landet aber in der Mauer.

Während RW Erfurt weiterhin versucht, Druck auf die Arminia auszuüben, nehmen die Bielfelder das Tempo aus dem Spiel.

Riesenchance! Da hätte es fast schon im Bielefelder Kasten geklingelt. Ein Erfuter schlägt eine lange Flanke in den Strafraum der Arminia auf den zweiten Pfosten. Drexler verlängert die Kugel auf Morabit. Der will direkt abziehen, tritt aber über das Leder.

Die Erfurter verstecken sich nicht, sondern machen direkt Druck.

Schiedsrichter Kunzmann hat die Partie freigegeben.

In 15 Minuten geht es los. Mal schauen, ob es tatsächlich eine einseitige Angelegenheit wird, wie es vom Papier her aussieht, oder ob es eine ausgeglichene Partie wird.

Schiedsrichter der Partie ist Dr. Manuel Kunzmann. An den Seitenlinien werden Thomas Frank und Moritz Kühlmeyer mit den Fahnen wedeln, sobald sie eine Regelwidrigkeit ausgemacht haben.

Vielleicht macht es Smail Morabit ja besser. Nachdem der Stürmer umgeknickt war und eine leichte Kapselverletzung davon trug, sah es erst so aus, als stünde er gegen Arminia nicht zur Verfügung. Nun gab es aber Entwarnung, Morabit ist wohl einsatzfähig. Genauso wie Torwart Markus Rickert, den eine Kapselverletzung in der Hand plagte. Nur die beiden Langzeitverletzten Thomas Ströhl und Mario Fillinger stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Auch wenn RW Erfurt derzeit viele Probleme hat, so solle und müsse gegen Bielefeld ein Sieg herausspringen. „Es ist egal, wie breit die Brust des Gegners ist, wir wollen die drei Punkte“, schlägt Trainer Stefan Emmerling kämpferische Töne an.

Aus Erfurt kommen nicht ganz so siegessichere Töne. Dort hat man offensichtlich viel Respekt vor dem Team aus Ostwestfalen. Vor allem Stürmer Fabian Klos bereitet Trainer Stefan Emmerling wohl Kopfzerbrechen. Fünf Tore hat der Arminen-Stürmer schon auf seinem Konto. Die Erfurter werden alles dafür tun, weitere Erfolgerlebnisse zu verhindern. Genau solch einen Stürmer suchen die Thüringer derzeit noch. Die Offensivfraktion der Rot-Weißen präsentierte sich bisher mit Ladehemmungen. Mijo Tunjic und Aykut Öztürk vergaben beste Chancen. Erst zwei Tore erzielten die Erfurter in fünf Spielen. Das ist ein ganz mieser Wert und ein Grund, warum erst ein Punkt auf dem Konto des Ostvereins ist.

Trotzdem habe sein Team natürlich Selbstvertrauen tanken können durch die jüngsten Erfolge. „Wir fahren nach Erfurt, um zu gewinnen.“ Dass dies nicht einfach sein wird, davon geht Stefan Krämer aus. „ Es wird ein heißer Tanz, was uns erwartet. Denn die Erfurter würden zunächst versuchen, durch ein kampfbetontes Spiel das Publikum auf ihre Seite zu bringen. Der Kader hat sich seit dem Pokalspiel gegen Paderborn nicht verändert. Das bedeutet, dass neben Philipp Heithölter auch Christopher Kullmann weiterhin nicht spielen kann. „Alle anderen Spieler haben die Woche aber gut überstanden“, gibt sich Krämer optimistisch.

Aufgrund der bisher sehr erfolgreich verlaufenden Saison sieht die Arminia aber keinen Grund, sich zurückzulehnen. Anzeichen für einen möglichen Schlendrian habe er in der Woche nicht ausmachen können, gab Trainer Krämer zu Protokoll. Im Gegenteil: Er habe sein Team sehr konzentriert und fokussiert erlebt. Das sei auch nötig, denn auf die leichte Schulter wolle man Rot-Weiß Erfurt nicht nehmen, auch wenn das Team aus Thüringen Schlusslicht ist. Die Erfurter hätten eine deutlich höhere Qualität, als es die Tabelle aussagen würde. „Die Tabelle interessiert mich überhaupt nicht“, so der Bielefelder Coach.

Eigentlich ist dieses Spiel des 6. Spieltages der 3. Liga eine klare Angelegenheit, wenn man sich die Tabelle anschaut. Arminia Bielefeld belegt ungeschlagen den dritten Tabellenplatz, die Erfurter dagegen halten mit bisher nur einem Punkt die rote Laterne. Dazu kommt, dass die Arminen mit breiter Brust nach Thüringen reisen dürften, denn vor einer Woche schafften sie eine dicke Überraschung im DFB Pokal. Das Team von Trainer Stefan Krämer besiegte im Ostwestfalen-Derby den als sehr stark eingeschätzten Zweitligisten SC Paderborn mit 2:1.