Fazit:
Mit 2:0 bezwingt der amtierende Weltmeister aus Spanien den Fußballzwerg aus El Salvador. Der Favorit begann stark, versank nach dem verschossenen Elfer von Fabregas dann aber in Lethargie und bot eine schwache Leistung. Zur Halbzeit brachte Del Bosque dann frische Kräfte und vor allem Villa, der zwei mal traf, und Silva brachten Bewegung ins Spiel. Am Ende ist das 2:0 ein gerechtes Ergebnis und man muss dem Underdog Respekt zollen, der innerhalb von drei Tagen gegen die Elfenbeinküste und Spanien zwei mal eine beachtliche Defensivleistung bot. Der Titelverteidiger muss hingegen sicherlich noch an ein paar Schrauben drehen vor dem Auftaktspiel gegen die Niederlande.

Tooor für Spanien, 0:2 durch David Villa
Die Joker richten es! Vicente Del Bosque hat mit seinen Einwechslungen die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt. David Silva treibt den Ball auf der halbrechten Seite nach vorne und hebt das Leder dann gefühlvoll über die Abwehr. David Villa nimmt das Spielgerät mit der Brust an und schließt dann mit dem rechten Fuß in die linke untere Ecke ab.

Die Spanier tauschen für die letzten 5 Minuten noch einmal den Torwart, eine Verletzung war bei Casillas nicht erkennbar, so dass es sich offenbar um eine abgesprochene Auswechslung handeln muss.

Dieses Mittel scheint sich bei den Spaniern als Standard einzuspielen: Wieder kommt die Flanke von links, und wieder ist Ramos per Kopf am langen Pfosten am Ball und legt in die Mitte ab. Mit viel Glück und Geschick kann die Hintermannschaft der Nummer 68 der Welt klären und es bleibt beim 0:1

Falls man vorher von Spielfluß sprechen konnte, so bleibt dieser bei den zahlreichen Auswechslungen auf der Strecke.

Es ist einigermaßen überraschend, wie viel Kraft die Mannen von Trainer Roca noch haben, weiter wirft sich der Underdog in der Defensive mit allem was geht in die Schüsse und Flanken der haushoch überlegenen Spanier.

David Villa legt fast sein nächstes Tor nach. Wieder kommt die Flanke von links und dieses mal kommt Diego Costa per Kopf an die Kugel. Carillo kann nur abklatschen und Villa jagt das Leder aus zwei Metern über den Kasten.

Spanien bleibt natürlich am Drücker und drängt auf den zweiten Treffer. Bis dato zieht sich El Salvador hier zwar nicht attraktiv, aber achtsam aus der Affäre. 60 Minuten haben die Außenseiter die Null gehalten.

Tooor für Spanien, 0:1 durch David Villa
Da ist sie endlich, die Führung für die Spanier. Xabi Alonso flankt die Kugel von Links auf den zweiten Pfosten, Ramos gewinnt das Kopfballduell gegen den Torwart, der das Leder nicht zu fassen bekommt. In der Mitte muss Villa den quergelegten Ball nur noch über die Linie drücken.

Dass El Salvador hier nur auf Schadensbegrenzung aus ist, sieht man daran, dass der Keeper schon ganz bewusst auf Zeit spielt und somit schon nach einer Stunde kräftig an der Uhr dreht.

Spanien wird zielstrebiger, Jordi Alba ist über links durch und flankt in die Mitte. Die Hereingabe ist jedoch etwas zu hoch angesetzt und findet keinen Abnehmer.

Silva bringt mehr Bewegung in die Partie und chippt jetzt die Kugel über die Viererkette. Villa ist durch und scheitert am Torwart, doch der Stürmer, der in Zukunft seine Schuhe in den USA schnüren wird, stand beim Pass im Abseits.

Der eingewechselte Silva fügt sich direkt mal mit einem starken Solo ein. Der Mann von ManCity vergisst dabei allerdings abzuschließen, obwohl er mehrere Möglichkeiten hatte. Im Endeffekt ist die Kugel dann ohne Gefahr weg und El Salvador kann sich wieder ordnen.

Weiter geht´s! Spanien agiert nun mit Silva, Villa und Cazorla und erhofft sich dadurch mehr Torgefahr.

Halbzeitfazit:
Eine äußerst ereignislose und langweilige erste Halbzeit zwischen El Salvador und Spanien endet mit 0:0. Dabei sah es nach drei Minuten schon nach dem erwarteten Schützenfest des Weltmeisters aus. Diego Costa wurde vom Keeper von den Beinen geholt, doch Fabregas versagten vom Punkt die Nerven. Diego Costa hatte dann selber noch die Gelegenheit die Führung zu erzielen, scheiterte aber an einem Verteidiger. Ansonsten bot sich im weiteren Verlauf stets das gleiche Bild: Spanien ließ den Ball laufen und El Salvador verteidigte mit elf Spielern. Man kann davon ausgehen, dass den Mittelamerikanern im zweiten Durchgang die Kräfte ausgehen. Abzuwarten bleibt, wann dies der Fall ist.

Auch die letzten Momente der ersten Hälfte sind vom üblichen Bild gekennzeichnet: Spanien am Ball, El Salvador hinten drin.

Es scheint tatsächlich so als könnte sich der Außenseiter mit einem 0:0 in die Pause retten. Derweil hat Casillas nach einem langen Ball seinen gefühlt ersten Ballkontakt der Partie.

...doch Sergio Ramos verzieht um ca. einen halben Meter.

Vielleicht kann es ja nun ein Freistoß aus halbrechter Position richten...

Wenn sich der Weltmeister dann mal bis zum Strafraum kombiniert hat, fehlt auch einfach die Konzentration bei den Pässen oder Flanken. Einen so ruhigen Arbeitstag hatte sich der Schnapper aus El Salvador wohl nicht ausgemalt.

Die erste Halbzeit zieht sich wie ein Kaugummi, zumal seit der Anfangsphase quasi nix passiert. Für El Salvador ist das ein Achtungserfolg, von den Spaniern hatte man sich mehr erhofft.

El Salvador verteidigt weiter mit Mann und Maus. Spanien fällt trotz der vielen Kreativspieler wenig ein. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Mittelamerikaner diese Laufarbeit durchhalten.

Den ca. 90000 Zuschauern scheint die eher langweilige Partie trotzdem Spaß zu machen. Lautstark bejubeln sie beide Mannschaften.

Der flinke Außenverteidiger kommt aber nach ein wenig Behandlungszeit wieder zurück.

Das sieht nicht gut aus bei Jordi Alba. Der Mann vom FC Barcelona wird rüde abgeräumt und krümmt sich vor Schmerzen...

Das Bild bleibt das selbe: Spanien hat das Leder und El Salvador igelt sich hinter eigenen Hälfte ein. Der Favorit wird schnell ungeduldig und oft versuchen es die Verteidiger mit Diagonalbällen hinter die Abwehr. Bislang ohne Erfolg.

Die Spanier lassen den Ball völlig unbedrängt zirkulieren und arbeiten sich so Meter um Meter nach vorne. Ein attraktives Fußballspiel sieht auf jeden Fall anders aus.

Die nächste richtig dicke Gelegenheit für die Favoriten. Pedro luchst seinem Gegenspieler das Leder ab und steht auf einmal frei vor dem Tor. Anstatt selber zu schießen legt der Madrilene die Kugel quer auf Costa, der direkt abzieht, aber einen Verteidiger auf der Linie anschießt.

Wenig überrascht übernimmt Spanien sofort das Kommando. Trotz der Überlegenheit operieren die Südeuropäer oft mit langen Bällen, die bisher selten ihr Ziel finden.

Elfmeter verschossen von Cesc Fàbregas, Spanien
Die Nummer Zehn der Spanier tritt an und jagt das Leder oben links über den Kasten. Die große Chance auf die Führung ist vertan.

Langer Ball aus der eigenen Hälfte. Diego Costa sprintet diesem Pass hinterher, im gleichen Moment eilt Carillo aus seinem Kasten und trifft sowohl Costa als auch den Ball. Der Schiri hat da ein Foul gesehen und gibt den Elfmeter.

Der Ball rollt. Der Weltmeister tritt wie gewohnt in roten Jerseys an, der Außenseiter versucht sich ganz in Blau.

Die Hymnen werden gespielt, die Sonne strahlt. Alles ist angerichtet.

Spaniens Aufstellung ist wie erwartet mit Superstars und Champions-League-Finalisten gespickt. Unter anderem ist Goalgetter Diego Costa wieder an Bord, der sich ja lange mit muskulären Problemen herumplagte und im Finale der Königsklasse schon nach neun Minuten raus musste.

El Salvadors Coach Roco verändert sein Team gegenüber dem achtbaren 1:2 gegen die Elfenbeinküste gleich auf fünf Positionen. Unter anderen startet heute der Torschütze vom Donnerstag, Arturo Alvarez von Beginn an.

Eine ganz andere Intention verfolgen die Spanier, die sich gegen den vermeintlich leichten Gegner das nötige Selbstvertrauen für ihr Auftaktmatch gegen die Niederlande holen wollen. Außerdem sollen sich die Spieler schon an die Zeitzone gewöhnen, in der auch die WM-Spiele stattfinden. Natürlich will man sich als Weltmeister auch in Amerika noch einmal präsentieren. Zu den mitgereisten 600 spanischen Fans werden noch 90000 weitere Zuschauer in der ausverkauften Arena sein, um Xavi, Ramos etc. live zu sehen.

Der Fußballzwerg aus El Salvador befindet sich seit Jahren sportlich im Aufschwung und steht mittlerweile an Stelle 68 in der Weltrangliste. Für eine erfolgreiche WM-Qualifikation reichte es für die Mittelamerikaner nicht, aber vor zwei Tagen gelang immerhin ein Achtungserfolg als man nur 1:2 gegen die Elfenbeinküste unterlag. Ganz so viel rechnet sich das Team von Trainer Roca heute wohl nicht aus, aber man will dem haushohen Favoriten natürlich vernünftig Paroli bieten