"Mag es nicht": Graham Hansen leidet an "Fernsehangst"

Die norwegische Starstürmerin hasst es, sich selbst im TV zu sehen und steht nicht gern im Mittelpunkt.
Caroline Graham Hansen gehört zu den größten Stars im Fußball der Frauen, die norwegische Nationalspielerin ist es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen - und hasst es. So richtig. Besonders schlimm ist es, wenn sie sich selbst im Fernsehen sieht.
"Es ist mir schon unangenehm, nur darüber zu reden", sagte Graham Hansen dem norwegischen Rundfunk NRK über ihren "TV-skrekk" (dt. etwa: Fernsehangst) und betonte: "Ich fühle mich unwohl, es ist unschön. Ich mag es nicht."
Ob Interviews oder Analysen von Spielszenen - Graham Hansen kann darauf verzichten. Solange sie alleine ist, geht es, doch im Beisein von anderen: keine Chance: "Dann ziehe ich es vor, zu gehen."
Je älter sie wurde, desto mehr konnte sie ihre Schwäche mit einem Schuss Humor betrachten, meinte die 30-Jährige und berichtete, dass ihre Familie sie gerne damit aufziehe. Zuhause würden "ständig" Videos von Graham Hansen gezeigt, "um mich zu veräppeln".
Schon als Zehn- oder Elfjährige habe sie bei einem Turnier in Schweden nur an der Seitenlinie gesessen und die ganze Zeit vor Nervosität geweint. Im Laufe ihrer Karriere hat sich die norwegische Vize-Kapitänin dann viel mit Psychologie und mentaler Gesundheit beschäftigt und ihr Problem in den Griff bekommen.
Als sich die frühere Wolfsburgerin vor einigen Jahren einen Finger brach, nutzte sie den Verband in den Spielen für eine Botschaft an sich selbst: "Det gar bra. Du er bra!" Wird schon schief gehen, du bist toll!
Beim EM-Auftakt gegen Gastgeber Schweiz am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und DAZN) in Basel braucht die Stürmerin des FC Barcelona ein solches Tape nicht mehr. Trotzdem, sagte sie, arbeite sie noch immer "die ganze Zeit" mit positiver Selbstbestärkung und erinnere sich daran, "dass ich mit Fußball angefangen habe, weil es Spaß macht". Und nicht, um im Mittelpunkt zu stehen.